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Eine Hochzeit zum verlieben

Eine Hochzeit zum verlieben

Titel: Eine Hochzeit zum verlieben
Autoren: Carole Mortimer
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hatten und es nie wieder tun würden, sobald diese letzte Verbindung zwischen ihnen gelöst war.
    Mit ernster Miene öffnete David Brewster die Akte auf seinem Schreibtisch, blickte über den Rand seiner halbmondförmigen Lesebrille zu den Erben und erklärte: „Die Empfänger kleinerer Hinterlassenschaften, wie die Hausangestellten, habe ich bereits schriftlich verständigt. Darüber hinaus existiert ein Treuhandfonds für Mr. Greshams Enkeltochter Holly, der bis zu ihrer Volljährigkeit gemeinsam von ihrem Vater und mir zu verwalten ist.“
    „Die glückliche kleine Holly“, warf Toby munter ein. Er war von Beruf Schauspieler. Doch leider ging sein durchaus gutes Aussehen nicht mit Talent einher, sodass er häufiger pausierte als auftrat. „Ein Jammer, dass sie erst sieben ist! Wenn sie schon achtzehn wäre, könnte ich sie heiraten.“
    „Nur über meine Leiche“, knurrte Rufus.
    „Wenn es sein muss“, konterte Toby ungerührt.
    Gabriella achtete kaum auf den Wortwechsel. Ihre Anspannung war gewaltig gestiegen, seit der Anwalt die „kleineren Hinterlassenschaften“ derart beiläufig abgetan hatte.
    Was bedeutete das? Dass sie selbst ein größeres Vermächtnis erhielt?
    Wenn ja, würde Rufus sie mehr denn je ablehnen – sofern das überhaupt möglich war.
    Mit halb zusammengekniffenen Augen sah Rufus zu dem betagten Anwalt.
    „Darf ich fragen, ob es sich um ein kürzlich verfasstes Tes tament meines Vaters handelt?“
    „In der Tat, Mr. Gresham. Es wurde nur zwei Monate vor seinem Tod verfasst.“
    Damit wuchs Rufus’ Unbehagen, was den Inhalt dieses Letzten Willens anging, noch mehr.
    Dieses Missfallen konnte allerdings auch daher rühren, dass Toby neben ihm saß – sein verdorbener Cousin, der James’ Gutmütigkeit ständig ausgenützt hatte, bis Onkel und Neffe sich vor drei Monaten schließlich überworfen hatten.
    Und Gabriella …
    In den vergangenen fünf Jahren hatte er sie nur selten gesehen. Nach jenem denkwürdigen Zwischenfall auf Mallorca war sie für drei Jahre nach Frankreich gegangen, um dort eine Ausbildung als Chefköchin zu machen. Und seit sie vor zwei Jahren wieder nach England übersiedelt war, hatten sich ihre Wege kaum gekreuzt.
    Aber wann immer sie sich begegnet waren, hatte er die ausgeprägte Intensität ihrer Abneigung sehr deutlich gespürt.
    Die fünf Jahre hatten ihre Schönheit keineswegs geschmälert, wie Rufus feststellte, während er sie unter halb gesenkten Augenlidern verstohlen musterte. Ohne den jugendlichen Übereifer von damals wirkte sie noch anziehender.
    Als Gabriella seinen Blick spürte, sah sie ihn herausfordernd an.
    Das üppige Haar fiel ihr immer noch in wilden schwarzen Locken auf den Rücken, aber die schlanke Gestalt wies nun die vollkommenen Proportionen eines Models auf. Auch ihr Gesicht war schmaler geworden, sodass die veilchenblauen Augen größer und die Wangen hohler wirkten. Das Kinn erschien ihm ausgeprägter, nur die vollen sinnlichen Lippen waren unverändert geblieben.
    Rufus erinnerte sich an jeden Zentimeter ihres verführerischen Körpers, der nun unter einer maßgeschneiderten schwarzen Hose und einer roten Bluse im Zigeuner-Look, die ihre vollen Brüste betonte, verborgen war.
    Selbstverächtlich verzog er die Lippen, als er spürte, dass sie ihn erregte. Er wandte sich ab, denn er wollte nicht in Erinnerungen daran schwelgen, wie er diese verführerischen Brüste berührt hatte.
    Gabriella sah den Hohn in seinem Blick, bevor er sich wieder an den Anwalt wandte. Es fiel ihr nicht schwer, den Grund dafür zu erraten: Rufus hielt sie noch immer für eine geldgierige Hexe.
    „Kommen wir also zu dem Grund, aus dem ich Sie heute hierher gebeten habe“, begann David Brewster. „Mr. Gresham hat ausdrücklich verlangt, dass ich nur mit Ihnen dreien und keinem weiteren Anwesenden über die Angelegenheit spreche.“ In bedauerndem Ton fügte er hinzu: „Ich bin überzeugt, dass Ihnen der Grund für dieses Anliegen einleuchten wird, sobald ich Ihnen das Testament verlesen habe.“
    Gabriellas Magen verkrampfte sich, weil eine furchtbare Vorahnung in ihr aufstieg.
    Brewster fuhr fort: „Die hauptsächlichen Klauseln lauten folgendermaßen: ‚Meinen beiden Kindern Rufus James Gresham und Gabriella Maria Lucia Benito hinterlasse ich den Hauptteil meines Vermögens.‘“ Er blickte von dem Dokument auf und erklärte: „Das waren zum Zeitpunkt der Testamentsverfassung etwa fünfzig Millionen Pfund …“
    „Willst du mich heiraten,
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