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Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Titel: Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)
Autoren: Kristina Günak
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ist ein wenig … besonders.»
    Meine Mutter hat einen starren Blick, als sie das sagt. Besonders heißt dann wohl magisch.
    «Wie besonders?», frage ich leise zurück. Wir sollten in mein Büro gehen, aber bis ich das meiner Mutter erklärt habe, gibt es nur wieder Diskussionen.
    «So … besonders.»
    Sie zieht eine Augenbraue in die Höhe, und ich greife ergeben nach der Transportbox. Gänzlich magisch untalentierte Männer, alleine mit einem verzauberten Huhn, sind keine gute Kombination. Sie hat schon recht. Ich werde heute auf anderem Weg rebellieren und eine Petition beim Bundestag einreichen. Gegen Tiertransporte. Oder gegen Genmais. Es wird sich schon was finden, womit ich den tiefen Wunsch nach Rebellion ausleben kann.
    «Danke, mein Schatz», flötet sie und streicht mir liebevoll über die Wange.
    «Das tue ich fast gerne», murmele ich leise und lehne mich etwas nach vorne. «Aber wenn du zurückkommst, wirst du mir von Pax erzählen, sonst landet Elfriede im Tierheim oder meinem Suppentopf.»
    Die Augen meiner Mutter verengen sich. Schlagartig wird sie böse. Wütend. Stinksauer. Pax ist ihr wunder Punkt.
    «Das würdest du nicht tun!», zischt sie.
    Ihre Augen sprühen Funken, aber ich zucke nur mit den Achseln. (Ich kann ja noch nicht einmal eine Spinne erlegen. Natürlich würde ich das nicht tun. Aber die Gelegenheit ist günstig … ) Meine Hand schwebt über der Transportbox und leise beginne ich Spiel mir das Lied vom Tod zu summen. Elfriede schlägt mit den Flügeln.
    Meine Mutter guckt stinksauer und Lothar giggelt vor sich hin. «Gut. Ich werde es dir erzählen», sagt meine Mutter, und mir fällt die Kinnlade zu Boden. Kapitulation? Bei meiner Mutter?
    Sie haucht mir völlig unerwartet einen Kuss auf das krause Haar, versucht es kurz einhändig zu glätten und murmelt: «Du bekommst tatsächlich langsam graue Haare, mein Kind!», dann ist sie verschwunden.
    Verdattert bleibe ich mit Elfriede zurück und starre die sich schließende Eingangstür an.
    «Ist eure Mutter-Tochter-Beziehung irgendwie belastet? Ich habe da so leichte negative Schwingungen wahrgenommen. Ich empfehle eine Familienaufstellung.» Klara ist neben mir aufgetaucht und betrachtet mich interessiert. Dann nimmt sie mir die Transportbox aus der Hand, trägt sie mit weit ausgestrecktem Arm zu ihrem Schreibtisch und sagt: «Ich habe eine Huhn-Phobie. Dies ist eine gute Gelegenheit, mich mit dieser Angst auseinanderzusetzen.»
    Lothar taucht auf und stellt sich auf Zehenspitzen. Mit dem Zeigefinger wühlt er in meiner Lockenpracht herum und murmelt: «Ja, ein paar graue Haare sind hier zu vermelden, liebe Kollegin.» Dann verschwindet auch er in sein Büro.
    Was für ein toller Tag!

Kapitel 2
    Manchmal lacht Vincent. So richtig herzhaft. Dann wackelt mein Haus. Dieses Lachen ist so ansteckend, dass er es sogar schon geschafft hat, dass unser todernster Vampirfreund Nicolas sich vor Lachen unter dem Küchentisch gewälzt hat. Und es ist selten. Somit eine Rarität.
    Elfriede bringt diese Rarität heute zum Vorschein. Vincent lacht sich schier scheckig, als ich mit der blauen Transportbox und dem wehrhaften Huhn in der Küche auftauche, wo er am Computer sitzt und mit Brasilien chattet.
    «Haha!», fällt mir dazu nur ein. Ich bin seit Elfriedes Erscheinen in meinem Leben völlig spaßfrei unterwegs und auch Vincents immer noch ausgeprägtes Grinsen kann mich nicht zu einer weiteren Erheiterung animieren.
    «Wo soll sie denn wohnen? Gleich im Ofen? Größentechnisch würde sie da ja gut reinpassen.»
    Er lacht immer noch und er hat, im Gegensatz zu mir, keinerlei Abneigung, Säugetieren jeglicher Art nach dem Leben zu trachten. Ich bin eine friedliebende Erdhexe, er ein Raubtier. Wir passen in den grundlegenden Ausprägungen unserer Gattung zusammen wie ich und Lothars Trecker.
    «Sie wohnt vorübergehend bei uns und dafür erzählt mir meine Mutter dann, was es mit Pax auf sich hat», antworte ich, ohne auf die Backofen-Idee weiter einzugehen. «Und sie wird nicht gefressen!», füge ich noch hinzu.
    «Ich werde es weiterleiten.» Vinc hat sich wieder seinem Computer zugewandt und klappert auf der Tastatur herum. Die Pax-Sache kümmert ihn nicht weiter. Wenn er diesbezüglich eine Theorie hat, weiht er mich nicht ein.
    Seufzend mache ich mich daran, meinen wunderbaren wohlverdienten Feierabend damit zu verbringen, dem Perlhuhn ein jaguarsicheres Gehege in meinem Garten zu bauen. Elfriede feuert mich in meinen Bemühungen an,
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