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Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Titel: Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)
Autoren: Kristina Günak
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bist»-Grinsen ins Gesicht.
    «Und, schlecht drauf zu so früher Stunde? Sie gucken etwas verkniffen aus der Wäsche.»
    Er kommt näher, und ich kann sein großzügig aufgetragenes Aftershave riechen. Mein Erdhexenmagen grummelt unerfreut. Ich denke: Nö, ich bin nicht schlecht drauf. Ich find dich nur einfach scheiße, und sage: «Aber, aber, Herr Dr. Wegener. Ich habe doch ein durchgehend sonniges Gemüt, auch um halb acht Uhr morgens.»
    Zum Glück betreten in diesem Moment die Käufer der «Hochpreisigen Luxus-Mega-Top-Immobilie» den Flur von Hessel & Bürren: Frau und Herr Meyer. Sie heißt Frieda und er Heinz. Sehr nette Menschen, denen ich eigentlich einen besseren Geschmack zugetraut habe als die mit rosa Marmor und goldenen Wasserhähnen ausgestattete Riesenhütte des Herrn Dr. Wegener. Aber ich bin ja Maklerin und nicht Farb- und Stilberaterin, insofern halte ich mich aus diesen Dingen heraus. Verkauft ist verkauft.
    Der Termin verläuft, trotz der frühen Stunde und Herrn Dr. Wegeners Anwesenheit, ordnungsgemäß. Niemand ist eingeschlafen (passiert manchmal, schließlich kann ich diese Verträge im Schlaf rückwärts singen), keiner hat in letzter Sekunde brüllend den Raum verlassen (auch das kommt vor) und es war auch kein Anwesender darauf aus, uns mit einem harten Gegenstand zu bedrohen. (Hatten wir letztes Jahr, sehr unschöne Geschichte. Seitdem verwahrt Notar Hessel Pfefferspray in seiner Schreibtischschublade.) Alles läuft ruhig und zivilisiert ab. Alle unterschreiben, schütteln sich die Hände und ziehen fröhlich von dannen bis auf Dr. Wegener, der guckt vorher noch ausgiebig böse in meine Richtung.
    Notar Hessel und ich trinken noch einen Hardcore-Espresso aus der kanzleieigenen Kaffeemaschine. Das Zeug flutet augenblicklich mein Sprachzentrum und ich erzähle Herrn Hessel noch ein paar Witze, bevor ich endlich ins Büro fahre.
    Es ist zehn, als ich die mit den Worten «Früh & Brevent Immobilien» beklebte Glastür zu unserer Büroetage aufstoße. Energisch, wegen des Koffeinflashs, und völlig in Gedanken trete ich über die Schwelle und wünsche mich im selben Augenblick zurück ins Bett.
    Lothar rennt laut «Put, Put» rufend an mir vorbei. Ihm folgt Klara. Auch sie stößt diesen befremdlichen Laut aus. Das alleine wäre allerdings noch nicht sonderlich dramatisch. Meine Bürogenossen sind etwas putzig. Manchmal singen sie auch seltsame Lieder und letzte Woche hat Klara einen ganzen Tag lang ein Barock-Kostüm getragen, weil sie jetzt in einer Laienspielgruppe mitspielt. Sie wollte das Kostüm eintragen. So eine Barock-Tussi am Empfangstresen eines Immobilienbüros ist dann für den einen oder anderen Kunden schon durchaus befremdlich. Wie gesagt, es sind nicht meine durchgeknallten Kollegen, weswegen ich umgehend zurück ins Bett möchte.
    Es ist meine Mutter, die mit wirrem Haar (ihre Erbsünde an mich), bösem Blick und einer Transportbox, in der locker ein Schaf Platz gefunden hätte, hinter den beiden hereilt. «Da bist du ja endlich!», keift sie mich an, und ich salutiere verdutzt.
    «Yes, ma’m. Melde mich ordnungsgemäß zum Dienst!», schmettere ich ihr hinterher, aber sie ist schon um die Ecke verschwunden.
    Meine Mutter war genau zwei Mal in diesem Büro. Einmal zur Einweihungsparty und einmal hatte sie ihren Haustürschlüssel vergessen und wollte sich meinen borgen. Was sie jetzt hier zu suchen hat, ist mir schleierhaft. Und warum meine Kollegen angefangen haben zu gackern auch. Irritiert folge ich der skurrilen Parade bis in mein Büro.
    Der sich mir bietende Anblick ist sehr apart. Klara steht kreischend auf meinem Stuhl – nicht so leicht, ist ein Drehstuhl – und Lothar wie auch meine Mutter kriechen unter meinem Schreibtisch herum. Auch nicht so leicht, weil eng und Lothar wohlgenährt. Meine Mutter schimpft lautstark und Lothar lacht sich schlapp.
    «Äh, was genau tut ihr da?», frage ich freundlich, und im nächsten Moment schießt ein schwarzes Vogeltier über den Boden in meine Richtung. Erschrocken mache ich einen Satz nach rechts und das Huhn jagt an mir vorbei.
    «Du hättest sie aufhalten müssen!», brüllt Klara, und meine Mutter stößt mich grob zur Seite, um ganz offensichtlich die Verfolgung aufzunehmen. Klara hat ihren Beobachtungsposten verlassen und entschwindet ebenfalls durch die geöffnete Tür, nur Lothar bleibt japsend vor Lachen auf dem Boden liegen.
    «Seid ihr alle dem Wahnsinn anheim gefallen?» Ich reiche ihm eine Hand und ziehe ihn
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