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Eine fabelhafte Liebesgeschichte (German Edition)

Eine fabelhafte Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Eine fabelhafte Liebesgeschichte (German Edition)
Autoren: Robert Gehrke
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Mit ein paar Freunden sind wir zufällig an diesen Ort gekommen. Wir waren sofort verzaubert. Genau wegen solchen Orten liebe ich das Land so viel mehr, als jede Stadt. Wir übernachteten einige Tage dort, so lange wie es unsere Zeit zuließ. Es gibt wirklich nichts Schöneres als Wasser. Die Krönung war jeden Abend, die untergehende Sonne im Wasser zu sehen.
    Oder hast du schon mal Wasser aus einem Fluss geschöpft, um damit zu kochen?“
    Der Tiger schüttelte den Kopf. „Ein unbeschreibliches Gefühl! An solchen Orten bleibt die Zeit stehen. Man tut nichts anderes, als die Tiere vor hunderten von Jahren. Ein solcher Ort braucht keinen Fortschritt! Er verzaubert jeden, zu jeder Zeit und jeden Alters! Man spürt richtig den Moment. Vielleicht können wir zusammen mal dahin gehen.“
    Der Tiger nickte zustimmend.
    „Wir waren einige Tage dort und verbrachten nahezu die ganze Zeit im Wasser. Wir wuschen uns darin, tranken davon und kochten damit. Wenn es möglich wäre, hätten wir wahrscheinlich auch darin geschlafen.“
    Der Tiger liebte das Erzählen der Maus. Er hatte sich schon vor einige Minuten in eine Traumwelt verabschiedet und konnte darin das Rauschen des Wassers hören. Gelegentlich wurde es vom Klappern zahlreicher Münzen unterbrochen oder vom Brutzeln dicker Fleischklöße. Er bekam Hunger. Seine Träume waren schon immer sehr intensiv und wirkten sich regelmäßig auf die Realität aus. Manchmal konnte er Traum und Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden. Eine Gabe, für die er sehr dankbar war.
    Das Rascheln in der Kiste riss ihn aus seinem Tagtraum. Die Zeichnung befand sich bereits an ihrem Platz und wurde von einem Kompass abgelöst.
    „Fällt dir daran etwas auf?“
    Äußerlich hatte der Kompass nichts Besonderes. Die vier Himmelsrichtungen waren eingetragen und von einer schwarzen Nadel angezeigt. Dem Gewicht zufolge war er wohl aus Aluminium.
    Die Nadel verharrte und zeigte in eine Richtung, genauso wie es sein sollte. Nun drehte der Tiger den Kompass erneut und die Nadel zeigte in eine andere Richtung. Das sollte so nicht sein!
    „Er zeigt nicht nach Norden?“
    „Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung wohin er zeigt. Ich benutze ihn gern, wenn ich mich nicht entscheiden kann wohin ich als nächstes will. So bin ich, übrigens auch zu dir gekommen.
    Er hat mich also immer gut geführt!“
    Nun zeigte die Nadel genau auf die Maus.
    „Mich scheint er auch gut zu führen.“
    Ein Zettel aus der Behausung der Maus schnellte dem Tiger ins Gedächtnis:

     

Freundschaft
    Der Tiger hatte sich total verliebt. Es war das erste Mal in seinem jungen Leben, dass er solche Gefühle verspürte. Die Schmetterlinge im Bauch durchströmten seinen ganzen Körper. Selbst sein wahnsinniger Hunger hatte sich ihnen gebeugt, sodass einzig Luft und Liebe seinen Magen stillten.
    Optisch war die Maus eigentlich nicht die hellste Kerze auf der Torte. Sie war zweifellos sehr hübsch, doch das Besondere war vielmehr was sich hinter ihrem weißen Fell befand. Deshalb wollte der Tiger seine neue Gefährtin all seinen Freunden vorstellen, auch um sie ein bisschen eifersüchtig zu machen.
    In Gedanken ging er die Liste seiner Freunde durch. Der Bär, der Igel und das Eichhörnchen hielten gerade Winterschlaf, der Maulwurf würde die winzige Maus weder sehen noch hören können und der Pfau würde sie ohnehin nur nach dem Äußeren bewerten. So viele Tiere blieben letzten Endes auf der kurzen Liste nicht mehr übrig.
    „Nun stelle ich dir mein talentiertesten Freund vor!“
    Gespannt folgte die Maus und freute sich ein bisschen diesen Freund kennen zu lernen.
    „Er ist ein regional bekannter Schauspieler und lernt gerade für eine neue Rolle.“
    Ohne es zu merken verfolgte der geheimnisvolle Freund die beiden schon eine Weile. Perfekt getarnt sprang das grüne Chamäleon plötzlich mit wildem Geschrei auf die beiden zu.
    Mit einem großen Satz landete es auf dem roten Fell des Tigers und nahm innerhalb wenigen Sekunden dessen Farbe an.
    „Was war das?“ kreischte die Maus erschrocken.
    „Sie sind festgenommen!“ schrie das Chamäleon und schoss seine Zunge gegen den Körper der Maus.
    Der Tiger war sehr erbost über das Verhalten seines Freundes und schüttelte seinen ganzen Körper, um das rote Chamäleon los zu werden.
    Doch sein Freund war immer noch total in seiner Rolle und versuchte sich am Körper festzuhalten. Urplötzlich traf der Schwanz des Tigers die getarnte Echse und schleuderte sie auf den
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