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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne
Autoren: Barry B. Longyear
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Schul­den­last über­nom­men und sich da­mit selbst so gut wie aus­ge­schlos­sen von un­se­rem Pla­ne­ten. Sie ha­ben sich und Ih­ren Zir­kus ei­ner düs­te­ren Zu­kunft aus­ge­lie­fert. Ich ha­be kei­ne Ah­nung, wo­hin Sie nach Ahn­gar ge­hen wol­len, so vie­le rei­che Mon­ar­chen, die Ge­burts­tag fei­ern, gibt’s doch nicht, um Sie wei­ter­e­xis­tie­ren zu las­sen.« Arn­heim streck­te die Hän­de aus. »Das al­les we­gen ei­ner schä­bi­gen Zelt­schau! Kön­nen Sie mir sa­gen, warum?«
    O’Ha­ra be­trach­te­te Karl Arn­heim ein paar Se­kun­den, wäh­rend der nach Wor­ten such­te, doch dann zuck­te der Di­rek­tor nur die Ach­seln. »Es ist ei­ne Krank­heit.«

 
3
     
    Im Be­sitz von Voll­macht und Ei­gen­tum­sur­kun­de, ord­ne­te John J. O’Ha­ra an, den Zir­kus ab­zu­bau­en, ihn von sei­nem Stand­ort bei Ma­no­tick Sta­ti­on zum In­ter­pla­ne­ta­ren Raum­ha­fen nach Ot­ta­wa und von da aus in den La­de­raum des Frach­ters Ri­si­ko­za trans­por­tie­ren. Beim Ver­la­den ei­ner Show gibt es wich­ti­ge Über­le­gun­gen, die so­wohl die Sor­ge für Tie­re und Ma­te­ri­al be­tref­fen wie auch die Rei­hen­fol­ge, in der al­les ge­braucht wird. Die­se Über­le­gun­gen vor dem Ver­la­den der Show zum Wei­ter­trans­port wa­ren Rou­ti­ne für La­de­meis­ter Skin­ner Suggs und sei­ne Mann­schaft, nur hat­te Fracht­meis­ter Holk von dem Han­dels­rau­mer Ri­si­ko an­de­re Er­wä­gun­gen in Be­tracht zu zie­hen: Ba­lan­ce, Be­schleu­ni­gung, Be­fes­ti­gung für den frei­en Fall und so wei­ter. Nach ei­ni­gen an­fäng­li­chen Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten ka­men Zir­kus- und Car­go­ar­bei­ter zu ei­nem Ein­ver­ständ­nis und setz­ten mit wun­den Knö­cheln und schmer­zen­den Köp­fen die Show un­ver­sehrt auf dem Pla­ne­ten Ahn­gar ab.
    Weil die Show für die Ge­burts­tags­fei­er von Er­kev IV. um drei Mo­na­te zu früh dran war, be­schloß der Di­rek­tor, bis zum En­de der Sai­son wei­ter­zu­spie­len, und er wähl­te als ers­ten Platz Os­si­nid, einen Ort mit un­ge­fähr fünf­und­zwan­zig­tau­send Ein­woh­nern. Um den Ar­tis­ten Zeit zu ge­ben, ih­re Num­mern bei der ge­rin­ge­ren Schwer­kraft auf­zu­po­lie­ren, stand nur die Abend­vor­stel­lung auf dem Pro­gramm.
    Rat­ten­mann Jack, Rei­se­or­ga­ni­sa­tor der Show, stand zwi­schen den Zelt­bu­den vor dem Aus­ru­fer des Wun­der­ba­ren Oz­a­mund, wäh­rend die­ser die schlan­ken, in Ge­wän­der gehüll­ten Ahn­ga­ri­er be­trach­te­te, die sich vor den Ein­gän­gen der ver­schie­de­nen At­trak­tio­nen dräng­ten. »Guck sie dir an, Rat­ten­mann, ich hab’ je­de Vor­stel­lung für Oz­zie aus­ver­kauft, und die an­de­ren Vor­stel­lun­gen sind auch krach­voll. Trotz­dem, sie kom­men rein, set­zen sich, se­hen zu, ste­hen auf und ge­hen raus. Ich hab’ so was noch nie er­lebt. Kein Ap­plaus, nicht mal ein bei­fäl­li­ges Ni­cken. Sie sit­zen ein­fach da, wie aus Gra­nit. Ich sag’ dir, Oz­zie geht bald die Wän­de hoch.«
    Rat­ten­mann nick­te. »Die Kar­ten­ver­käu­fer am Hauptein­gang ha­ben seit ei­ner Stun­de kei­ne Sitz­plät­ze mehr, und der Vor­trupp hat die letz­ten re­ser­vier­ten Plät­ze ei­ne Wo­che vor An­kunft der Show ver­kauft.« Er sah auf ein paar der Ahn­ga­ri­er, die aus dem Ab­nor­mi­tä­ten­zelt ka­men, dann frag­te er den Aus­ru­fer: »Mo­tor­mund, du siehst sie schon den gan­zen Tag. Kom­men sie dir ir­gend­wie feind­se­lig vor? Als plan­ten sie viel­leicht ir­gend­was, wenn die Vor­stel­lung nicht ih­ren Er­war­tun­gen ent­spricht?«
    Mo­tor­mund zuck­te mit den Schul­tern und schüt­tel­te den Kopf. »Nein. Sie tun ein­fach gar nichts. Mir war’ fast lie­ber, sie wür­den an­fan­gen, mit fau­len Ei­ern zu schmei­ßen, nur da­mit sie ei­ne Re­ak­ti­on zei­gen. Es ist ge­spens­tisch, das ist es.« Mo­tor­mund mach­te ei­ne Links­wen­dung und be­merk­te, daß das Pu­bli­kum aus dem Zelt des Wun­der­ba­ren Oz­a­mund kam. »An die Ar­beit!« Er er­hob sein Bam­bus­stöck­chen, schob sei­nen Stroh­hut übers rech­te Au­ge und fuhr in sei­nen An­prei­sun­gen fort: »Daaa­men und Her­ren! In die­sem Zelt se­hen Sie den
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