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Ein Vampir unterm Weihnachtsbaum (German Edition)

Ein Vampir unterm Weihnachtsbaum (German Edition)

Titel: Ein Vampir unterm Weihnachtsbaum (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
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auszusperren, und wandte sich dann zu ihr um. Nachdenklich beobachtete er, wie sie aus den Schuhen schlüpfte. Sie waren voller Schnee, also konnte sie sie im Haus natürlich nicht anbehalten. Auch er hatte seine vor der Tür gelassen, aber dafür trug er noch immer Mantel, Schal, Mütze und Handschuhe. Im Cottage war es so frostig wie in einem Kühlschrank, und der Boden fühlte sich so kalt wie eine Eisbahn an. Die dünnen Söckchen, die sie trug, waren für diese arktische Kälte nicht geeignet.
    »Hier«, sagte er zu ihr, streifte schnell die Slipper ab und gab sie ihr. »Sie sind zwar zu groß, aber du bekommst zumindest keine kalten Füße.«
    »Und was ist mit dir?«, fragte sie verwundert.
    »Ich trage zwei Paar Thermosocken übereinander. Das sollte genügen«, murmelte er und ging in die Küche, um die Kisten auszuräumen. Er hob eine von ihnen an und stellte erstaunt fest, wie schwer sie war. War die Kleine Bodybuilderin oder was? , dachte er irritiert, während er beide Kartons auf die Theke hievte und deren Inhalt untersuchte.
    »Vielen Dank.«
    Die Blondine kam in den übergroßen Hausschuhen aus dem Windfang geschlurft. Beinahe hätte er gegrinst, doch dann riss er sich noch schnell zusammen, denn er wusste, wie einfach es war, junge Leute zu beschämen – und sie sollte sich auf keinen Fall unwohl fühlen. Sie schloss die Tür zum Windfang. Teddy senkte den Blick auf die Kisten und entgegnete: »Gern geschehen. Wie heißt du eigentlich?«
    »Oh, ich hab mich wohl noch gar nicht vorgestellt?«, realisierte sie schmunzelnd, trat neben Teddy an die Theke und half ihm dabei, die Kartons auszuräumen. »Ich heiße Katricia, aber du kannst mich Tricia nennen.«
    Teddy entging nicht, dass sie ihren Nachnamen nicht erwähnte, doch er fragte nicht weiter nach. Stattdessen erkundigte er sich: »Warum Tricia und nicht Kat?« Er nahm eine Dose aus der Kiste und studierte das Etikett. Tomatensuppe.
    »Ich finde, dass Kat irgendwie zickig klingt«, erklärte sie gedankenverloren und räumte die Lebensmittel weiter aus. »Außerdem machen Männer mit dem Namen gern Unsinn und verniedlichen ihn, nennen mich Kitty Kat oder Kätzchen – oder gleich Muschi.«
    Teddy fiel vor Verblüffung die Dose, die er gerade aufgenommen hatte, wieder aus der Hand. »Muschi?«
    Sie grinste über seine entgeisterte Reaktion und erklärte: »Normalerweise kommt das von Typen, die mir an die Wäsche wollen. Kannst du dir vorstellen, wie ein Kerl darauf kommt, dass er mich so ins Bett kriegen könnte?«
    »Ähm.« Teddy starrte sie vollkommen verdattert an. Er war es nicht gewohnt, dass eine Frau so offen mit ihm sprach. Normalerweise behandelte man ihn eher mit Hochachtung und Respekt, was wohl an seinem Posten lag. Als Polizeichef betrachteten einen die Leute eben anders. Zumindest die meisten. Er musste an Mabel und Elvi denken. Sie kannten sich schon seit der Schulzeit, und die beiden behandelten ihn trotz seines Titels nach wie vor als einen Freund. Doch selbst sie sagten nicht solche Sachen zu ihm wie -
    »Du würdest mich doch nicht so nennen und glauben, dass du mich damit rumkriegst, oder, Teddy?«
    Er zwinkerte irritiert und versuchte, ihre Worte zu verdauen. Ihm fiel auf, dass sie sich umgewandt hatte und näher zu ihm aufgerückt war. Sie sah ihn aus großen, blauen Augen an, während ihr Mund leicht geöffnet war. Teddy musste an Mary Martin aus Port Henry denken. Die Dame war etwa zwei Jahre jünger als er, verwitwet, und jedes Mal, wenn er ihr über den Weg lief, klebte sie wie eine Klette an ihm. Mary hatte zweifellos ernsthaftes Interesse an ihm und war wahrscheinlich fest entschlossen, ihn zu heiraten, doch er war verdammt noch mal viel zu alt, um ans Heiraten zu denken. Zwar tat es ihm leid, dass er diese Erfahrung nie im Leben gemacht hatte, aber -
    Katricias kleine rosafarbene Zunge zuckte hervor. Sie leckte sich die Lippen, und Teddys Gedanken verstreuten sich in alle Himmelsrichtungen. Sie war noch näher herangekommen, stellte er erschrocken fest. Ihre Mäntel berührten sich bereits. Dann hob sie eine Hand und legte sie an seine Brust. Neuer Schrecken überkam ihn, denn er wankte so widerstandslos auf sie zu wie eine Motte, die zum Licht gezogen wurde – nur handelte es sich in diesem Fall um eine ziemlich alte Motte und ein sehr junges Licht.
    Er schüttelte den Kopf, trat schnell einen Schritt zurück und zog sich die Mütze herunter. Zwar war es im Haus noch immer bitterkalt, aber dieses junge Mädchen
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