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Ein Vampir unterm Weihnachtsbaum (German Edition)

Ein Vampir unterm Weihnachtsbaum (German Edition)

Titel: Ein Vampir unterm Weihnachtsbaum (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
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müsste. Lucian hatte sie zu Marguerite gebracht, und als diese erwähnte, dass Decker ein Ferienhaus besaß und dass sie, statt Weihnachten mit der Familie zu verbringen auch dort hinfahren könnte, hatte sich Katricia auf diese Möglichkeit wie eine Ertrinkende auf einen Rettungsring gestürzt. Bereits kurz darauf saß sie schon wieder mit ihrem Gepäck im Auto und ließ sich vom Navigationssystem zum Haus leiten.
    Und nun war sie hier eingeschneit, mitten in der Wildnis von Zentralontario, mit Teddy Brunswick, dessen Gedanken sie nicht lesen konnte. Das war das erste Anzeichen, dass der Sterbliche möglicherweise ihr Lebensgefährte war. Normalerweise konnten Unsterbliche wie sie in Sterblichen wie in einem offenen Buch lesen. Dass dies bei Teddy nicht gelang, hatte ihr einen höllischen Schrecken versetzt – einen positiven Schrecken allerdings. Ein Lebensgefährte … bei dieser Vorstellung lächelte sie selig.
    Natürlich war seine verschlossene Gedankenwelt nur ein erstes Anzeichen, ermahnte sie sich. Es gab auch vereinzelte Sterbliche, die sich generell nicht lesen ließen. Normalerweise waren das Verrückte oder Menschen, die unter einer speziellen Krankheit litten – wie beispielsweise einem Gehirntumor. Teddy Brunswick wirkte allerdings nicht geisteskrank. Allerdings musste sie sich eingestehen, dass ein Tumor oder etwas Ähnliches immer noch infrage kam.
    Bald würde sie es genau wissen. Wenn Teddy tatsächlich ihr Lebensgefährte wäre, würden sich in Kürze weitere Symptome einstellen. Dass sie wieder Appetit auf normales Essen verspürte, gehörte jedenfalls schon mal dazu. Neugierig nahm sie eine weitere Packung in die Hand und studierte das Etikett.
    » Bisquik. «
    Schulterzuckend stopfte sie sie in den Karton. Plötzlich fiel ihr der Haken an dem Szenario, das sie sich ausgemalt hatte, auf. Ihre gute Laune bekam einen Dämpfer.
    Katricia war sich ziemlich sicher, dass ihr Flug nicht wegen schlechten Wetters umgeleitet worden war, sondern dass dies zu einem ausgeklügelten Plan gehört hatte, der zum Ziel hatte, sie mit ihrem Lebensgefährten zu verkuppeln. Soweit schön und gut, aber der Schneesturm der letzten Nacht war sicherlich nicht eingeplant gewesen, und daraus könnten sich noch weitere Schwierigkeiten ergeben.
    Beide Kisten waren inzwischen voller Lebensmittel. Katricia stapelte sie aufeinander und trug sie aus der Speisekammer.
    Mit Sicherheit hatte Marguerite ihr Aufeinandertreffen arrangiert. Ob Teddy wohl über die Unsterblichen Bescheid wusste? Allgemein wurden sie als Vampire bezeichnet, doch diesen Begriff schätzten Katricia und ihresgleichen nicht besonders. Sie waren schließlich keine verfluchten, seelenlosen Monster, die jedem Sterblichen an die Kehle gingen. Ihre Lebensspanne war zwar sehr lang und sie wurden körperlich niemals älter als fünfundzwanzig, dreißig Jahre, doch dafür und für ihr Verlangen nach Blut gab es eine rein wissenschaftliche Erklärung. Seit man über Blutbanken verfügte, vermieden sie es grundsätzlich, sich noch direkt von Sterblichen zu ernähren. Aber dass Marguerite sie hier hinaufgeschickt hatte, um sie mit Teddy zusammenzubringen, hieß noch lange nicht, dass der auch von ihresgleichen wusste. Was bedeutete, dass sie nicht riskieren durfte, ihm die Wahrheit zu sagen – nämlich, dass der Nachschub, den sie erwartete, nicht aus Benzin und Nahrungsmitteln, sondern aus Benzin und Blutbeuteln bestand. Wahrscheinlich würde es ihn berechtigterweise beunruhigen, wenn er erfuhr, dass er zusammen mit einem Vampir eingeschneit war, dem die Blutvorräte ausgegangen waren.

2
    Teddy brauchte nicht lang, um den Kamin in Gang zu bringen. Er machte ein großes Feuer und hoffte, dass das Haus schnell wieder warm werden würde. Gerade hatte er sich erhoben, um nach nebenan zu gehen und dem Mädchen mit den Vorräten zu helfen, als er auf den Stufen zur Veranda Schritte hörte. Schnell eilte er zur Tür und riss sie auf. Draußen stand seine Nachbarin schon, balancierte zwei Kartons in einer Hand und hatte die andere gerade angehoben, um zu klopfen.
    »Ich wollte gerade rüberkommen und dir helfen. Du hättest das nicht alles allein schleppen sollen«, ermahnte er sie und griff nach einem der Kartons.
    »Die Kisten sind nicht schwer«, beteuerte sie und huschte schnell an ihm vorbei, bevor er ihr etwas abnehmen konnte. Sie stellte die Kartons hinter Teddy in der offenen Küche ab und zog sich danach die Stiefel aus.
    Teddy schlug die Tür zu, um die Kälte
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