Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Vampir unterm Weihnachtsbaum (German Edition)

Ein Vampir unterm Weihnachtsbaum (German Edition)

Titel: Ein Vampir unterm Weihnachtsbaum (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
arme Frau mitten im Wald mit einem Wildfremden gestrandet war. Sie hatte schließlich keine Ahnung, wer er war und allen Grund zur Sorge. Er hätte ja auch ein Axt schwingender Mörder sein können.
    »Das hört sich vernünftig an, junge Frau. Aber dann sollte ich mich vielleicht erst einmal vorstellen.« Er streckte ihr die behandschuhte Hand hin. »Mein Name ist Theodore Brunswick. Ich bin Polizeichef in einer kleinen Stadt namens Port Henry. Das liegt südlich von hier.«
    Sie starrte ihn für einen Augenblick ausdruckslos an. Dann strahlte sie. »Das ist so süß von Ihnen.«
    Teddy fragte sich verwundert, was denn so süß daran sein sollte, Polizeichef von Port Henry zu sein. Gut, die Stadt war ziemlich klein, aber -
    »Sie versuchen mich zu beruhigen, damit ich mich nicht von Ihnen bedroht fühle. Das ist so nett von Ihnen. Vielen Dank.«
    »Oh«, machte Teddy nur und fühlte, wie seine Gesichtshaut schon wieder brannte. Diesmal lag es allerdings nicht an der Kälte. Er errötete wie ein Schuljunge. Wie peinlich, hoffentlich hielt sie seine roten Wangen für eine Folge des Frosts. Er gab ihre Hand frei und murmelte rechtfertigend: »Na ja, heutzutage können junge Frauen nicht vorsichtig genug sein. Ich wollte nicht, dass Sie mich möglicherweise für gefährlich halten und sich Sorgen machen.«
    »Sie haben ja so recht«, stimmte sie fröhlich zu und bemerkte dann: »Allerdings stellen sich Vergewaltiger oder Serienkiller selten als solche vor. Eigentlich ist es sogar die beste Masche, sich als Polizist auszugeben und das Mädchen auf diese Weise in Sicherheit zu wiegen, um sich einen Vorteil zu verschaffen.«
    Teddy riss die Augen auf und erklärte verdrießlich: »Ich habe meine Marke im Haus. Ich kann sie Ihnen zeigen und auch meine Waffe und – « Sie kicherte, und er unterbrach sich.
    »Ist schon gut, ich glaube Ihnen«, beteuerte sie grinsend. »Warum machen Sie nicht schon mal Feuer? Ich hole uns inzwischen was zu essen.«
    »Klingt nach einem guten Plan«, brummte Teddy irritiert. Irgendetwas an diesem Mädchen war seltsam. Er beobachtete, wie sie zum Haus zurückkehrte, und beneidete sie für die Mühelosigkeit ihrer Bewegungen.
    »Theodore?«
    Sie hatte sich nach ihm umgedreht und lächelte ihn nun neckisch an. Teddy entging das vorwitzige Glitzern in ihren Augen nicht. Etwas schroff erwiderte er: »Nenn mich einfach Teddy.«
    »Teddy«, murmelte sie, als ließe sie sich den Namen auf der Zunge zergehen. Offenbar gefiel er ihr, denn ihr Lächeln wurde immer frecher und ihre Augen wanderten über seinen Körper, bis sie an seinen Lenden hängen blieben. »Ich glaube, ich würde mir nachher gern deine Kanone ansehen«, sagte sie gedehnt.
    Teddy klappte die Kinnlade herunter, und er starrte ihr mit offenem Mund hinterher. Hatte sie gerade tatsächlich – nein, es war sicher nicht so gemeint gewesen, wie er dachte, dass -
    »Nein«, sagte Teddy zu sich selbst und schüttelte den Kopf. Sie hatte es nicht so gemeint. Um Himmels willen, er war ein alter Mann und sie ein ganz junges Ding, jung genug, um seine Enkelin zu sein. Wahrscheinlich hatte sie das nur noch nicht bemerkt, weil er sich so gründlich gegen die Kälte vermummt hatte und während des Gesprächs eigentlich nur seine Augen sichtbar gewesen waren.
    Teddy wandte sich ab und trottete wieder die Auffahrt hinauf. Dabei redete er sich ein, dass sie ganz sicher das Interesse an ihm verlieren würde, wenn sie seine knittrige Visage zu sehen bekam. Wahrscheinlich wäre es dem armen Mädchen dann sogar peinlich, dachte er amüsiert. Erst, als er bereits die halbe Strecke hinter sich gebracht hatte, fiel ihm auf, dass sie ihm ihren Namen überhaupt nicht verraten hatte.
    Fröhlich pfeifend sammelte Katricia Dosen und Tüten zusammen und räumte sie in zwei leere Pappkartons, die sie in der Speisekammer entdeckt hatte. Sie achtete kaum auf das, was sie da einpackte, aber sie wusste ja auch nicht, was Teddy Brunswick gern mochte – oder was sie selbst mochte. Schon seit Jahrhunderten hatte sie das Essen der Sterblichen nicht mehr angerührt.
    »Katricia Argeneau Brunswick.« Das klang gut, stellte sie lächelnd fest.
    »Katricia und Teddy Argeneau Brunswick.« Noch viel besser, befand sie und packte verträumt seufzend eine weitere Büchse in den Karton.
    Verdammt. Sie hatte doch tatsächlich ihren Lebensgefährten getroffen. Katricia kostete den Gedanken genüsslich aus. Es gab nichts auf der Welt, was für einen Unsterblichen so wichtig war wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher