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Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7

Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7

Titel: Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7
Autoren: Lynsay Sands
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worden, in dessen Mitte ein grüner Leguan prangte.
    Victor musterte das sonderbare Motiv, dann sah er sich auf der Straße um, wo soeben ein Wagen auf den letzten freien Parkplatz fuhr. Ein Pärchen stieg aus und betrat das Restaurant. Die Ampel sprang auf Grün um, und DJ fuhr langsam los. Durch die geöffnete Tür konnten sie einen kurzen Blick ins Innere des Lokals werfen, sahen aber nur Licht und Farben und zahlreiche Gäste. Dann fiel die Tür hinter dem Pärchen zu, und auf der Straße war wieder alles ruhig.
    „Ist offenbar voll da drin”, kommentierte DJ. „Sieht fast so aus, als würden hier überall nur die Wagen der Gäste stehen.”
    „Hm”, meinte Victor. „Bieg hier ab.”
    In einer Seitenstraße entdeckten sie einen freien Platz, und Victor stieg sofort aus. Er nutzte die Gelegenheit, Arme und Beine zu strecken, und er war froh darüber, aus dem Wagen heraus zu sein. In Autos fühlte er sich immer eingeengt und sogar ein wenig klaustrophobisch, als wäre er in einem Gefängnis aus Blech eingesperrt. Motorräder waren ihm wesentlich lieber, aber das hier war eine geschäftliche Angelegenheit, und was sein musste, das musste eben sein.
    „Tja”, sagte DJ zu Victor, als er sich auf dem Fußweg zu ihm gesellte. „Ich schätze, es macht nicht so viel aus, dass du deinem Foto nicht sehr ähnlich siehst. Sie wird dich sicher schon daran erkennen, dass sie dich nicht erkennt.”
    „Was bitte soll das denn heißen?”, fragte er irritiert.
    „Na ja, in diesem Städtchen wohnen vielleicht.... sagen wir mal fünfhundert Leute. Sie wird bestimmt jeden hier mit Namen kennen. Wir fallen auf wie zwei schwarze Schafe in einer Herde weißer.”
    „Ja, richtig”, stimmte Victor zu und ging etwas schneller, als sie sich der Tür näherten. Er wollte diese Sache einfach hinter sich bringen und herausfinden, ob diese Frau eine Unsterbliche war oder nicht. Falls nicht, konnten sie kehrtmachen und nach Hause fahren. Falls doch....
    Victor presste die Lippen zusammen.
    Wenn Elvi Black eine Unsterbliche war, musste er alles über sie herausfinden, was es zu wissen gab, und sie zum Rat bringen, damit der sein Urteil fällen konnte. Wie DJ gesagt hatte, galt es als großer Fauxpas, mit dieser Kleinanzeige Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er musste in Erfahrung bringen, welche Fehltritte sie sich sonst noch geleistet haben mochte. Und wenn er an die Gerüchte dachte, die in der Klubszene von Toronto kursierten, wonach eine Vampirin in einer der südlichen Kleinstädte leben sollte, dann war die Kleinanzeige nicht ihr einziger Fehler gewesen.
    DJ zog die Restauranttür auf, und Victor blieb stehen, als ihm eine Wolke aus Hitze und Lärm entgegenschlug, die eine Fülle an köstlichen Gerüchen mit sich trug. Der Blick, den sie im Vorbeifahren in das Lokal werfen konnten, hatte ihnen nur einen ersten oberflächlichen Eindruck vermittelt, denn das Restaurant war nicht nur gut besucht, sondern regelrecht überfüllt. Jeder Stuhl und jeder Hocker war besetzt, und es drängten sich mindestens noch einmal so viele Gäste an der Bar - und jeder einzelne Gast verstummte und drehte sich zu ihnen um. Sogar die Mariachi-Band, die zwischen den besetzten Tischen auf-und abgelaufen war, hörte auf zu spielen.
    „Bist du schon mal in Mexiko gewesen?” Victor reagierte auf DJs Frage mit einem Kopfschütteln. „Ich auch nicht”, gestand DJ. „Aber ich glaube, es könnte mir da gefallen.”
    Zweifelnd verzog Victor das Gesicht, ignorierte die neugierigen Blicke der Gäste und betrachtete das farbenfrohe Dekor des Lokals. Die Wände waren in blasser Cremefarbe gestrichen, auf der die unterschiedlichsten Farbtupfer verteilt waren. Ein Sombrero in Blau und Gold hing an der Wand. Auf einem Regalbrett standen eine leuchtend grüne Plastik eines Leguans mit seinem Jungen, dazu mehrere Tontöpfe mit Sonnenblumen, und hier und da hatte man Farbdrucke aufgehängt, die meisten von dem mexikanischen Maller Diego Rivera. Gekrönt wurde diese Farbenvielfalt durch bunte Girlanden, Ballons und ein Happy Birthday-Bsamer.
    Selbst ohne Letzteres bot das alles für Victor zu viel Farbenpracht und Unruhe. Er bevorzugte beruhigendes Blau und kühle Weißtöne. Das hier.... das war so laut und grell, dass es seine Sinne blendete.
    „Kann ich euch helfen, Jungs?”
    Victor sah den Mann an, der sich ihnen genähert hatte. Mit etwa eins achtzig war er gut fünfzehn Zentimeter kleiner als Victor und immer noch knapp zehn Zentimeter kleiner als DJ,
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