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Ein Vampir Fuer Die Ewigkeit

Ein Vampir Fuer Die Ewigkeit

Titel: Ein Vampir Fuer Die Ewigkeit
Autoren: Michelle Mayerus
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erwarten noch mehr zu erfahren. Gab es noch mehr Geschwister? Was würde ich noch alles erfahren? Wie wohl meine Eltern aussahen? Ob ich meiner Schwester ähnlich war? Ob sie genauso tollpatschig wie ich war?
Mein Magen zog sich nur bei den Gedanken an die Zukunft zusammen.
Unruhig lief ich in meinem Wohnzimmer, zwischen meiner beigefarbenen Couch und meinem nusshölzernen Wohnzimmerschrank hin und her. Wie sollte ich nun weiterverfahren?
„Autsch, Mist aber auch.“ Zum fünftausendsten Mal schlug ich mir mein Knie an meinem ebenfalls nusshölzernen Wohnzimmertisch an. Das gab einen blauen Fleck. Mit der flachen Hand rieb ich an der schmerzenden Stelle.
Ich war als Einzelkind aufgewachsen. Auch wenn Einzelkind sein, seine Vorteile hat, man bekommt mehr Geschenke, man muss mit niemanden etwas teilen oder die Klamotten tragen die deine Geschwister vorher bereits trugen. Alleine aufzuwachsen ohne jemanden zu haben mit dem man die Eltern ärgern  oder geheime Dinge austauschen konnte, fehlte damals in meinem Leben. Ich muss zugeben, ich habe oft meine Freundinnen beneidet, die Geschwister zu Hause hatten. Aber andererseits haben die mich oft um mein Einzelkind da sein beneidet. Vielleicht war es ganz einfach egal welche Situation man vorfand, man wollte wahrscheinlich immer das Gegenteil davon haben. Geschwister wären lieber Einzelkinder, Einzelkinder hätten gerne Geschwister, Frauen mit lockigen Haaren wollen lieber glatte und Frauen mit glatten Haaren wollen lieber Locken. So oder so, war man nie zufrieden.
Ich beschloss kurzerhand einen unbezahlten Urlaub zu nehmen und nach Vancouver zu fliegen.
Am nächsten Tag überfiel ich meinen Chef mit meiner kurzfristigen Planung. Natürlich war er ganz und gar nicht davon begeistert und bohrte nach.
„Also Chrisi, du bist dir ganz sicher das dieser Detektiv auch koscher ist? Ich will nur nicht, dass du am Ende vor einer Enttäuschung stehst und dafür noch einen Haufen Geld ausgegeben hast. Keine Frage, ich kann dich absolut verstehen, ich würde es auch wissen wollen, aber es fällt mir wirklich schwer dich für eine unbekannten Zeitraum freizustellen.“
Mein Chef, der nicht gerade unattraktiv war, mit seinen einen Meter und achtzig, sportlicher Figur und lockigen braunen Haaren, setzte mit seinen braunen Kulleraugen einen Hundeblick auf, den er über die Jahre perfektioniert hatte. Am Anfang meiner Tätigkeit bei dieser Firma, war ich ein wenig verliebt in ihn, was aber ohne Zukunft war, da er glücklich verheiratet und Vater zweier bezaubernder Töchter von drei und fünf Jahren war.
Mein schlechtes Gewissen meldete sich kurz, aber ich wollte mich nicht von diesem Hundeblick einwickeln lassen und zeigte ihm meine Entschlossenheit mit fester Stimme.
„Ja ich weiß Karl und es tut mir auch furchtbar leid dass das alles sehr kurzfristig passiert, aber ich muss es tun, auch auf die Gefahr hin das sich dieser Detektiv geirrt hat.“
Mit einem lauten Seufzer, stellte Karl mich frei. Juhu.    
Ein Flug nach Vancouver, den ich noch am selben Tag buchte, schmälerte mein Sparbuch schmerzhaft. Die nötigsten Dinge, die man für eine Reise benötigte, waren für eine Frau, die eigentlich nie weiß was sie einpacken soll, in Rekordzeit gepackt. Denn die Reise begann bereits am nächsten Tag. 
Aufgeregt verabschiedete ich von meinen Eltern. Immer ermunterten sie mich diesen Schritt zu gehen und nun, da es soweit war, sprachen ihre Gesichter eine andere Sprache, auch wenn sie ihre Gefühle mir gegenüber zu unterdrücken versuchten und würden es auch nie zugeben. Sicher fühlten sie die gleiche Angst, wie ich bis dato. Wir könnten uns verlieren. Danach wäre nichts mehr wie zuvor und dieses Wissen konnte einen schon beängstigen. Ich war überzeugt davon, dass dies nicht geschehen würde, trotzdem verließ mich mein schlechtes Gewissen nicht.
Mit beruhigenden Worten versuchte ich ihre Sorgen zu mildern. Lange würde ich sowieso nicht weg sein und die wichtigsten Menschen in meinem Leben waren hier in Deutschland und nicht in Kanada. Daran würde sich niemals etwas ändern.
Zumindest ging ich zu diesem Zeitpunkt davon aus. 
Die Reise dauerte gefühlte fünfzig Stunden, obwohl es nur ein zwölf Stunden Flug war. Mein Gefühlsmäßiges Innenleben war in Aufruhr. Ich war nervös und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Was würde ich vorfinden? Mir war schon ganz übel vor Aufregung und ich vergaß sogar für diese Stunden meinen Tagtraum Prinzen. 
Von der Ankunft in
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