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Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Titel: Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)
Autoren: Emma Wildes
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junge, hübsche Miss Clifton.
    Eine Mesalliance, denn die Tochter eines Geistlichen war für den Sohn eines Dukes zumindest unpassend, wenn nicht gar skandalös, und beide wussten, dass sein Vater sie als Schwiegertochter freiwillig niemals akzeptieren würde. Vivian konnte sein Dilemma nachvollziehen.
    Dass er sich vor Kurzem mit ihr verlobt hatte, war auf Drängen des Dukes geschehen. Sie und Charles mochten sich, sehr sogar, doch Liebe verband sie nicht. Weshalb Vivian ihn, als er zu ihr kam und ihr seine Romanze beichtete, auch ermunterte, seinem Herzen zu folgen. Charles, der sich zum ersten Mal wirklich etwas verzweifelt zu wünschen schien, zögerte dennoch. Diese Geschichte sei aussichtslos, meinte er, und deshalb werde er zu dem ihr gegebenen Wort stehen.
    Was allerdings nicht das war, was sie wollte. Nur genau das hatte sie bislang nicht gefunden … die romantische Liebe, von der sie heimlich träumte. Und so war sie nach der vierten erfolglosen Saison einfach nur dankbar, nicht weitere ebenso unerträgliche wie unergiebige Bälle über sich ergehen lassen zu müssen. Denn die Gentlemen, die sich auf Brautschau befanden, betrachteten sie als exzentrischen Blaustrumpf und damit eigentlich als unpassende Partie. Dass man sie überhaupt zur Kenntnis nahm, lag an ihrer beachtlichen Mitgift und dem hübschen Erscheinungsbild.
    Insofern war Charles keine schlechte Lösung, dazu mochten sie sich viel zu sehr.
    Allerdings war ihre Torschlusspanik nicht so groß, dass sie einen Mann zu heiraten bereit war, der eine andere liebte. Schon gar nicht in einer aufVernunftgründen basierenden Beziehung. Dann lieber einen Schlussstrich ziehen.
    Zwar war die Aussicht, mit zweiundzwanzig Jahren in der Gesellschaft endgültig als alte Jungfer und als nicht mehr vermittelbar auf dem Heiratsmarkt abgestempelt zu werden, nicht gerade erfreulich, doch immer noch besser, als mit jemandem zusammenzuleben, der ständig an eine andere dachte … Nein, diese zweifelhafte Ehre war nichts für sie. Deshalb hatte sie Charles unverblümt vorgeschlagen, einfach mit der Pfarrerstochter durchzubrennen.
    Allen familiären Rücksichtnahmen zum Trotz.
    Es klang wie ein Liebesroman. Nur war ihr der undankbarste Part zugefallen: die Rolle der sitzen gelassenen Verlobten. Und die musste sie jetzt glaubwürdig spielen.
    »Es ist nicht nötig, sich zu entschuldigen, Euer Gnaden.« Sie schaute den Duke mit einem schwachen, bemühten Lächeln an, was ihr nicht einmal besonders schwerfiel. Sie brauchte nur an die Szene zu denken, die sie erwartete, falls ihre Mutter herausfand, dass sie Charles und Louisa geholfen hatte.
    Unausdenkbar!
    »Ich kenne Charles schon mein ganzes Leben und weiß, wie impulsiv er manchmal sein kann.«
    »Ich bin nur froh, wenn du das so vernünftig siehst, Vivian.« Ihr Vater schaute sie wohlwollend an. Was sie zugegebenermaßen nun doch ein wenig überraschte, denn auf ihn und den Duke ging schließlich die Idee zu dieser Heirat zurück. Ganz zu schweigen davon, dass ihre Mutter außer sich vor Freude gewesen war und über diesen Rückschlag bitter enttäuscht sein würde.
    Ihre Tochter und der Sohn eines Dukes!
    Warum also reagierten die Väter so gelassen? Die beiden, die sich die nun vereitelte Ehe so dringend gewünscht hatten? Wenn sie genauer darüber nachdachte, fand sie das Ganze sehr merkwürdig. Fast beunruhigend. Ein bisschen mehr Enttäuschung hätte sie schon erwartet.
    Tatsächlich herrschte eine merkwürdige Atmosphäre im Raum. Und Lucien hatte noch gar nichts gesagt. Er stand einfach am offenen Kamin und nippte mit einem rätselhaften Gesichtsausdruck an seinem Wein.
    »Nun, dank Lord Stockton ist es keine allzu große Katastrophe«, fuhr ihr Vater fort, und es klang geradezu fröhlich. »Er hat für unser kleines Problem die perfekte Lösung angeboten.«
    Offenbar betrachteten alle die geplatzte Verlobung inzwischen als Bagatelle. Vivian war ebenso irritiert wie alarmiert.
    »Hat er?«, fragte sie schwach und überlegte, was um alles in der Welt ihr Vater damit meinte. Beinahe wünschte sie in diesem Moment, Charles befände sich noch nicht uneinholbar auf dem Weg nach Schottland.
    Ihr Vater lächelte zufrieden. »In der Tat. Er hat selbst um dich angehalten.«
    Als Nachfolger eines Dukes und selbst bereits Marquess gehörte er zu den begehrtesten Junggesellen des Königreichs. Obwohl er in dem Ruf stand, eher zurückhaltend und damit ein wenig langweilig zu sein. Lucien Caverleigh wusste, dass seine noble
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