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Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)

Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)

Titel: Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)
Autoren: Sage Marlowe
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Agent Harris . Es wird nicht wieder vorkommen.“
    Julian versuchte sich nicht anmerken zu lassen , wie sehr die offizielle Anrede ihn verletzte. „Schön. Wenn Sie mich dann jetzt bitte in den Konferenzraum begleiten würden. Es gibt da einen Fall, den ich jetzt besprechen werde und der möglicherweise tatsächlich Ihren, ähem, Sachverstand erfordern könnte.“ Ohne Romeo eines weiteren Blickes zu würdigen, marschierte er los.
    „Selbstverständlich.“ Romeo ging gehorsam neben ihm her, sah dabei allerdings ganz und gar nicht so aus, als habe er sich etwas vorzuwerfen. In der Tat konnte sich Julian des Gefühls nicht erwehren, dass er selbst an der frostigen Stimmung, die gerade zwischen ihnen herrschte, Schuld war.
    Im Konferenzraum angekommen, nahmen sie den lockeren , aber dennoch professionellen Umgang wieder auf, den sie pflegten wenn andere anwesend waren. Allerdings war Romeos Verhalten genaugenommen nicht besonders professionell. Er bevorzugte es, entweder am Fenster stehen zu bleiben und gelegentlich hin und her zu laufen, oder sich in seinem Stuhl zurückzulehnen und die Füße auf den nächstbesten Tisch zu legen. Dieses Mal entschied er sich für Letzteres. Er räkelte sich in einem Stuhl am hinteren Ende des Raumes, als befinde er sich in seinem Wohnzimmer. Dann schnappte er sich auch noch einen Stift und eine Büroklammer und fing an, damit herumzuspielen. Julian tat sein Möglichstes, ihn zu ignorieren während er darauf wartete, dass der Rest seines Teams eintraf. Als der letzte Agent Platz genommen hatte, räusperte er sich.
    „Meine Damen und Herren, wir haben einen neuen Fall. Vor wenigen Tagen wurde ein nur wenig bekanntes , aber recht wertvolles Gemälde von Monet aus der Privatsammlung von Mr. Steve Townsend gestohlen. Wie einige von Ihnen bereits wissen, haben wir es gestern erfolgreich wiedergefunden.“ Er hielt kurz inne um durchzuatmen und sah dabei zu Romeo hinüber. Der spielte noch immer mit dem Stift und der Klammer und wirkte dabei als sei er kaum imstande die Augen offen zu halten, geschweige denn, dem zu folgen was gesagt wurde. Julian atmete tief durch und zwang sich, sich wieder auf seinen Vortrag zu konzentrieren.
    „ Das Bild wurde in einem Gepäckschließfach in der Central Station entdeckt, was der Aufmerksamkeit eines Sicherheitsmannes zu verdanken ist. Er schöpfte Verdacht als jemand einen flachen, rechteckigen Gegenstand zurückließ.“
    Das Kla ppern eines fallengelassenen Stifts unterbrach ihn und er sah in stiller Wut zu wie Romeo sich bückte um sein Spielzeug wieder aufzuheben. Als sich Romeo, anstatt sich für die Störung zu entschuldigen, einfach zurücklehnte und seine vorherige Beschäftigung wieder aufnahm, platzte Julian der Kragen.
    „Mr. Moore, dieser Fall ist nicht gerade unbedeutend und fällt genau in Ihr Fachgebiet“, tadelte er. „Es wäre schön , wenn Sie zuhören würden, denn das hier könnte immerhin Ihre Chance sein, zu zeigen welchen Wert Sie für unser Team haben.“
    Romeo zuckte nicht mal mit der Wimper als er antwortete . „Oh, ich höre durchaus zu. Monet, gestohlen und wiedergefunden. Was ist das Problem?“
    Julian zwang sich, ruhig zu bleiben. „Das Problem ist, dass es zwei Einschränkungen bei unserem Erfolg gibt. Erstens, der Dieb ist entwischt und konnte bisher nicht identifiziert werden. Zweitens, die Untersuchung des Gemäldes hat ergeben, dass es sich um eine Fälschung handelt. Eine sehr gute zwar, aber dennoch eine Fälschung.“ Julian ließ den Satz einen Moment lang seine Wirkung entfalten, bevor er weitersprach. „Irgendwelche Ideen?“
    Die Frage galt natürlich dem ganzen Team doch sein Blick ruhte auf Romeo . Der hatte allem Anschein nach noch immer wenig Interesse an dem Fall und konzentrierte sich darauf, die Büroklammer auseinander zu biegen und zu einem Stück dünnen, geraden Drahts zu glätten, trotz der Ermahnung die Julian erst Minuten zuvor ausgesprochen hatte. Statt seiner meldete sich Agent Barnes zu Wort, der vielversprechende und ehrgeizige junge Agent, der keine Chance ausließ, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
    „Das richtige Gemälde wurde offensichtlich irgendwann zwischen Raub und Wiederauffinden ausgetauscht“, erklärte er, dann dachte er einen Moment lang nach. „Vielleicht war das auch der Grund, weshalb es relativ leicht für uns war, es wieder zu finden. Wir sollten es finden und seinem Besitzer zurück geben, damit derjenige, der das echte Bild hat, davon kommt und es
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