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Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Titel: Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]
Autoren: Arena
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nämlich drei!«
    Lou bemerkte, wie ihre Tante angewidert das Gesicht verzog.
    »Echte Meerscheinchen?«, fragte Anton begeistert.
    Die Zwillinge stießen sich in die Rippen.
    »Meer scheinchen…«, äffte der im dunkelblauen Poloshirt Anton nach. Der andere lachte mit.
    Lou warf ihrem Vater einen fragenden Blick zu. Aber Herr Blum lächelte seiner Tochter beruhigend zu.
    »Dann sollte aber auf jeden Fall ein Erwachsener mitgehen«, wandte Tante Vanessa sich an ihren Mann und sah vielsagend zu Anton. »Ich meine…«
    »Ach, das schaffen die Kinder schon allein«, winkte Frau Blum unbekümmert ab.
    »Keine Sorge, Tante Vessa, Kirk kommt doch mit«, erklärte Anton ernst und hielt ihr den Strickkäfer hin.
    »Na, dann mal ab die Post!«, sagte Onkel Oliver schnell, bevor seine Frau weitere Einwände erheben konnte.
    Die Jungs rannten los. Nur Lou blieb stehen.
    »Willst du nicht mit?«, fragte Herr Blum überrascht.
    »Doch…«, sagte Lou. Sie blickte zur Villa hoch. »Aber wo ist Motte? Sie ist doch da, oder?«
    Onkel Oliver wollte gerade antworten, da unterbrach ihn Tante Vanessa. »Selbstverständlich ist sie da. Karlotta hat nur etwas für die Schule vorzubereiten. Aber spätestens zum Abendessen werdet ihr euch sehen.«
    »Motte macht was für die Schule?«, fragte Lou erstaunt. »Ich dachte, es sind noch Ferien?«
    Tante Vanessa lächelte nachsichtig. »In der Tat, aber Karlotta möchte selbstverständlich bestens auf den Unterricht vorbereitet sein.«
    »Aah!«, brachte Lou heraus. Ehe sie noch weitere Fragen stellen konnte, klopfte Herr Blum beherzt auf die Kofferraumklappe des Busses. »Zeit zum Auspacken!«
    Onkel Oliver atmete aus. »Ich helfe euch.«
    Tante Vanessa wandte sich zum Gehen. »Also ich muss mich noch um unser Menü kümmern«, verkündete sie. »Ihr seid ja wirklich sehr früh gekommen…«
    »Einen Moment noch, Vanessa. Ist die Wohnung denn schon offen?«, fragte Frau Blum.
    Tante Vanessa hielt inne. »Oh, keine Ahnung. Ich habe den Schlüssel jedenfalls nicht«, sagte sie und eilte in Richtung Villa.
    »Ich schau mal nach«, bot Lou an und rannte die Metalltreppe hoch, die außen an der Seite des Kutscherhauses in den ersten Stock führte. Neben der Haustür standen eine hübsche Holzbank und auf dem Fensterbrett Blumentöpfe mit blauen und gelben Krokussen. Lou rüttelte an der Tür. »Ist abgeschlossen, Ma!«
    »Sieh mal unter der Fußmatte nach. Vielleicht hat Grandmère den Schlüssel dort versteckt.«
    Lou hob die Matte an, aber darunter lag auch nichts.
    »Fehlanzeige.«
    Genau in diesem Augenblick fuhr ein kleines dunkelblaues Auto mit offenem Verdeck die Auffahrt hoch.
    »Grandmère!«, rief Lou und flitzte die Treppe wieder herunter. Ihre Großmutter stieg aus dem Auto. Der Fahrtwind hatte ihr kräftiges silbernes Haar durcheinandergewirbelt und ihre Wangen waren leicht gerötet. Ihre Augen strahlten Klugheit aus und ihr lächelnder Mund verriet Wärme und Humor.
    »Mon Dieu, bin ich etwa zu spät?«, fragte sie und schritt auf ihre Familie zu. In dem Knopfloch ihres jadegrünen Blazers steckte ein winziges Sträußchen Schneeglöckchen und unter ihrer weiten Hose schimmerte ein Paar weißer Turnschuhe. Lou flog in ihre Arme. »Du kommst genau richtig!«
    »Ma petite fille«, seufzte Grandmère und drückte Lou zwei Küsse auf die Wangen. »Lass dich ansehen.«
    Bewundernd wanderte ihr Blick von Lous leuchtend gelbem Kapuzenpulli über die ultramarinblaue Pumphose bis hin zu ihren weichen Wildlederstiefeln. »Meine Große! Magnifique! Genauso hübsch wie deine Mutter!«
    Nachdem Grandmère auch ihre Tochter, Frau Blum, und ihren Schwiegersohn, Herrn Blum, fest in die Arme geschlossen hatte, sah sie sich erstaunt um. »Und wo ist mein Lieblingsenkelsohn? Wo ist Anton?«
    »Hinten im Garten«, erklärte Frau Blum. »Ole und Till zeigen ihm die Meerschweinchen.«
    »Ah, bon«, nickte Grandmère. »Natürlich. Die Tiere machen uns allen sehr viel Freude.«
    »Oh ja«, prustete Lou. Insbesondere Tante Vanessa… Aber das sagte sie lieber nicht.
    »Wir wollten eigentlich gerade mit dem Auspacken beginnen«, meldete Onkel Oliver sich zu Wort.
    »Eine ausgezeichnete Idee!«, stimmte Grandmère zu.
    »Ja, aber die Wohnungstür ist abgeschlossen und wir haben leider keinen Schlüssel!«, erzählte Frau Blum weiter.
    Grandmère schlug die Hände vor den Mund, klappte ihre große violette Handtasche auf und begann, darin zu suchen. »C’est un bordel, ça!« Sie schob ihren Arm immer tiefer
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