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Ein starkes Team

Ein starkes Team

Titel: Ein starkes Team
Autoren: Tori Carrington
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er mit zusammengebissenen Zähnen.
    „Wer ist Marconi?" erkundigte sich Chad, als sie die Wache verließen.
    Hannah bemerkte vage, dass die Sonne untergegangen war. Doch die Luft war immer noch heiß. Ebenso wie ihre Haut, die von Chads Nähe prickelte. Es war unfair, dass sie immer noch so heftig auf ihn reagierte.
    Doch sie hatte sehr früh gelernt und immer wieder bestätigt erhalten, dass das Leben nicht immer fair war.
    „Der Hauptkommissar." Sie blickte zurück zu dem schlichten Gebäude aus Stein. Früher einmal hatte sie sich nichts mehr ersehnt, als in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten und Polizistin zu werden. Doch Victor Marconi war ebenso entschlossen gewesen, es zu verhindern.
    „Dein Vater hat sich im Grabe umgedreht, als du hier ange fangen hast", hatte er ihr mitgeteilt.
    „Mein Vater hat mich zur Polizistin ausgebildet, seit ich laufen konnte.
    Er wäre stolz auf mich", hatte sie entgegnet.
    Er hatte drei Jahre gebraucht, um zu verwirklichen, was er sich und ihr bei seiner Ernennung zum Hauptkommissar geschworen hatte: Sie zu veranlassen, den Dienst zu quittieren.
    Victor Marconi, den sie seitdem nicht mehr gesehen hatte, war einer der Geister ihrer Vergangenheit. Sie blickte den anderen an. „Du solltest dir jetzt ein Taxi nehmen, Chad", sagte sie und stieg in den Wagen.
    „Möchtest du darüber reden?" fragte er und setzte sich neben sie.
    „Worüber?"
    „Über das, woran du gerade gedacht hast."
    „Victor Marconi ist mehr als nur der Hauptkommissar. Er war der beste Freund meines Vaters und sein Partner. Bis zu der Nacht, in der Dad in Ausübung seiner Pflicht getötet wurde."
    „Du hast mir zwar gesagt, dass dein Vater starb, aber du hast ausgelassen, dass er in Ausübung seiner Pflicht getötet wurde."
    Sie strich sich das Haar aus der Stirn. Es gab vieles, was sie ausgelassen hatte. „Trotz der Vorgeschichte zwischen Marconi und mir oder vielleicht gerade deswegen - wird er nicht zögern, uns beide zu verhaften, wenn er herausfindet ..."
    „Du hast meine Bemerkung nicht beantwortet, Hannah."
    Sie fuhr los. „Vielleicht gibt es keine Antwort darauf. Als wir zusammen waren, haben wir gearbeitet, gestritten oder miteinander geschlafen. Es blieb nicht viel Zeit für andere Dinge."
    Ein gespanntes Schweigen herrschte im Wagen, bis Hannah vor der Mietwagenfirma anhielt. In einer Ecke des Parkplatzes glänzte der Alfa Romeo im Schein einer Laterne.
    „Er sieht gut aus", murmelte Chad.
    Wortlos ging sie zu der kleinen Hütte und tauschte die Wagenschlüssel mit dem Besitzer. Kurz darauf standen sie und Chad neben dem Alfa Romeo.
    Verblüfft starrte er auf das Schild im Heckfenster. „Du willst ihn verkaufen?"
    „Ja." Sie fühlte sich, als würde sie ihn damit verraten. Trotz der Rolle des Autos bei ihrer Trennung - sie hatte einen Ring gewollt, er hatte ihr ein Auto geschenkt - hatte sie es lieb gewonnen. Irgendwie diente es als Erinnerung daran, dass Chad an ihr auf seine Weise gelegen war, auch wenn es nicht die Art war, die sie von ihm gebraucht hatte.
    Sie mied seinen eindringlichen Blick, schaltete die Alarmanlage ab und glitt hinter das Lenkrad. Sie protestierte nicht, als Chad seinen Rucksack auf den Rücksitz warf und auf der anderen Seite einstieg. Auf Knopfdruck glitt das Segeltuchdach zurück. Sie starrte hinauf zu dem schmalen Streifen sternenübersäten Himmels, der zwischen den hohen Gebäuden zu sehen war.
    „Ich bin jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit an diesem Auto vorbeigekommen, bevor ich ..." Seine Stimme verklang. „Dein Name stand ganz groß darauf geschrieben, Hannah. Es ist immer noch so."
    Langsam drehte sie den Kopf und musterte seine Züge, die härter und skeptischer wirkten als früher. Ihr Blick glitt über seine buschigen Brauen, seine grauen Augen mit den dichten, dunklen Wimpern, seinen Mund, der ihr mehr Glück und mehr Kummer zugefügt hatte, als sie ihm jemals verraten würde.
    „Das hast du mir nie gesagt."
    Mit einem schiefen Lächeln legte er einen Arm auf die Rücklehne ihres Sitzes. „Er strahlt eine Freiheit aus, die mich an dich erinnert hat. Im Geist habe ich dich darin gesehen - mit offenem Verdeck und flatternden Haaren." Seine Finger berührten sanft ihren Nacken.
    Sie versteifte sich. „Bitte nicht, Chad. Wir sind keine Teenager in einem Autokino. Die Dinge haben sich geändert."
    „Das sagst du jetzt schon zum zweiten Mal."
    „Tja, weil es wahr ist. Du wirst es früh genug herausfinden."
    „Diese Veränderungen hängen nicht
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