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Ein starkes Team

Ein starkes Team

Titel: Ein starkes Team
Autoren: Tori Carrington
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durch die Korridore, gefolgt von Chad. „Da sind wir." Sie blieb vor einer Rauchglastür mit der Aufschrift Archiv - Eintritt verboten stehen und klopfte an.
    „Kriegst du dadurch keinen Ärger?" fragte Chad, als sie die Tür öffnete.
    „Lass dich von dem Schild nicht einschüchtern." Sie spähte an einer Reihe von Metallregalen vorbei. „Schindler?"
    Eine lange Stille folgte. Dann tauchte ein kleiner, stämmiger Mann mit einem Arm voller Akten auf. „Hannah, bist du das?"
    „Ja." Sie beugte sich zu Chad. „Es geht das Gerücht um, dass er in seiner Freizeit Akten statt Gewichte stemmt."
    Chad fing eine Wolke ihres Duftes auf. Sie hatte nie bemerkt, wie sehr sich ihre Nähe auf ihn auswirkte, und schien sich dessen auch jetzt nicht bewusst zu sein. Ihr unschuldiges Lächeln, die harmlosen Bemerkunge n, die spontanen Berührungen hatten ihn stets mehr gereizt als vorsätzliche Annäherungsversuche.
    „Hey, Danny, wie ich sehe, vergräbst du dich immer noch in den Akten."
    „Tja, du weißt ja, wie es ist. Jede Sekunde ein Verbrechen. Jemand muss den Überblick behalten."
    Hannah machte Chad und Schindler miteinander bekannt, und sie schüttelten sich die Hände.
    „Sag bloß nicht, dass du immer noch als Kopfgeldjägerin lebst?"
    „Kautionsvollstreckerin", korrigierte sie.
    „Dann bist du also nicht nur gekommen, weil du gerade in der Nähe warst."
    Sie gab sich gekränkt. „Wäre ich denn so gemein und würde unsere Freundschaft für meine beruflichen Ziele ausnutzen?"
    „Bei jeder Gelegenheit", erwiderte Schindler grinsend und ließ den Stapel Akten auf den Schreibtisch fallen. „Was kann ich für dich tun?"
    „Kannst du mir was über die beiden besorgen, die bei Play-Co festgenommen wurden?"
    „Es gibt nichts, was ich nicht besorgen kann. Das weißt du doch."
    Schindler griff zum Telefon.
    „Wie stehen denn die Chancen, dass etwas Brauchbares vorliegt?"
    fragte Chad, während er eine der Akten auf dem Schreibtisch aufschlug.
    Hannah schloss die Akte wieder. „Recht gut. Bestimmt hat PlayCo der Polizei Informationen übergeben." Sie versuchte vergeblich, ihm eine weitere Akte abzunehmen. „Würdest du bitte damit aufhören? Wir könnten auch so schon Ärger kriegen."
    Er öffnete die Akte und überflog sie. „Bisher warst du nicht besonders besorgt."
    „Weil ich in dieser Wache mit Nachsicht behandelt werde." Sie drückte einen Zeigefinger gegen seine Brust. „Du dagegen könntest allein dafür verhaftet werden, dass du dich in diesem Raum aufhältst."
    Chad blickte auf ihren Finger, und sie zog ihn hastig zurück. „Es könnte eine erfreuliche Erfahrung sein. Vorausgesetzt, du teilst die Zelle mit mir."
    Schindler legte den Hörer auf. „Es hat etwas Überzeugungskraft gekostet, aber Janice schickt die Unterlagen gleich rüber."
    Im nächsten Augenblick schaltete sich das Faxgerät ein. Zu dritt verfolgten sie die eingehenden Personenbeschreibungen. Lisa Furgeson hatte blaue Augen und war blond, fünfunddreißig Jahre alt, ein Meter siebzig groß, fünfundsechzig Kilo schwer. Eric Persky war achtunddreißig, mit hellbraunen Haaren und grünen Augen, ein Meter neunundachtzig groß und hundertfünfundzwanzig Kilo schwer.
    Grobkörnige Schwarzweißbilder folgten.
    „Danke, Schindler." Hannah nahm das Fax aus dem Gerät und steckte es in den Aktendeckel, den er ihr reichte. „Ich muss mal telefonieren."
    „Nur zu", bot Danny an. „Wenn du noch was brauchst, dann schreie.
    Oh, und ich brauche wohl nicht zu betonen, dass diese kleine Transaktion unter uns bleibt, oder? Es hätte mir gerade noch gefehlt, dass Marconi mir aufs Dach steigt." Er grinste. „Ich glaube, du kannst auch darauf verzichten."
    „Das kannst du laut sagen."
    Danny verschwand zwischen den hohen Metallregalen. Chad beobachtete, wie Hannah einen Zettel aus der Tasche nahm und eine Nummer wählte.
    „Hi, hier ist Hannah", sagte sie in den Hörer und drehte ihm den Rücken zu.
    Ihr familiärer Ton behagte ihm gar nicht. Hatte sie sich nach ihrer Trennung mit jemand anderem eingelassen? Etwas wie Eifersucht stieg in ihm auf. Er verspürte den Drang, ihr den Hörer wegzunehmen und aufzulegen. Stattdessen stopfte er die Hände in die Jeanstaschen.
    „Ich verstehe", sagte sie niedergeschlagen.
    Chad ging um sie herum und beobachtete, wie sie die Augenbrauen zusammenzog. Probleme im Paradies? Gut.
    Hastig wandte sie sich ab. „Okay. Ich kann in zwei Stunden da sein.
    Reicht das? Gut, bis dann."
    Das werden wir ja sehen, dachte
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