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Ein starkes Team

Ein starkes Team

Titel: Ein starkes Team
Autoren: Tori Carrington
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mochte er einiges falsch gemacht haben, aber sie würde nie den Fehler begehen, sein professionelles Talent zu unterschätzen.
    Sie schob eine Hand in die Tasche und befühlte die Nachricht darin.
    Vielleicht war es an der Zeit, dass Chad die Wahrheit erfuhr, auch wenn der Gedanke daran ihr den Atem raubte. „Was sagtest du, wie viel Geld für mich dabei herausspringt?"
    Elliott nannte eine absurd hohe Summe.
    „Ich bin dabei."
    „Gut. Du hast vier Tage."
    „Vier Tage?"
    „Wenn du sie nicht innerhalb von vier Tagen zurückbringst, entgeht dir das Geld, und ich verliere mein Geschäft. Ich kann von Glück sagen, dass der Richter die Verhandlung überhaupt verschoben hat."

2. KAPITEL
    Die Hitze brach über Hannah herein, als sie Blackstone Bau und Bonds verließ. Doch die hohe Außentemperatur bedrückte sie nicht halb so sehr wie ihre Empfindungen. Sie blieb stehen, ebenso um sich an den Temperaturunterschied zu gewöhnen wie um sich Chad zu stellen.
    Es schien, als hätte jemand ein Bild aus ihrer Erinnerung ausgeschnitten und vor ihr aufgehängt. Lässig lehnte er mit einer Schulter an der Mauer des Gebäudes, die Hände in den Taschen der verwaschenen Jeans, die Füße überkreuzt in den staubigen Cowboystiefeln, die er stets trug.
    Während sie seine Person mit dem Bild verglich, bemerkte sie einige Veränderungen. Details, die über das Körperliche hinausgingen.
    Früher hatte ihm eine gewisse Traurigkeit angehaftet, ein Kummer, der von dem Tod seiner Frau und seines Kindes bei einem Autounfall herrührte, wie sie später erfahren hatte. Und jetzt? Nun, jetzt wirkte er irgendwie distanzierter, härter.
    „Diesmal hat Elliott sich wirklich verkalkuliert, wie?" Chads Blick heftete sich auf die Autos, die auf dem fünfspurigen Queens Boulevard vorbeirasten. „Was hat er sich nur dabei gedacht?"
    Die Sonne versank hinter der westlichen Skyline. „Offensichtlich hat er gar nicht gedacht."
    Sie ging zu dem alten Ford am Straßenrand. Chad hob seinen Rucksack auf, folgte ihr und griff nach der Klinke der Beifahrertür, als sie die Fahrertür öffnete. „Wo willst du hin?" fragte sie leise.
    „Ich komme natürlich mit dir."
    „Ich kann mich nic ht erinnern, dich eingeladen zu haben."
    Er blinzelte gegen die untergehende Sonne. „Da du den Fall angenommen hast, dachte ich, dass wir zusammenarbeiten. Willst du etwa allein vorgehen?"
    Sie fragte sich, warum ihre Kehle plötzlich so rau wie Sandpapier war.
    „Und wenn ich es will?"
    „Ich kenne dich besser. Wir wissen beide genau, wozu der andere fähig ist. Ich bin gewiss nicht daran interessiert, gegen dich zu arbeiten."
    Hannah erkannte ihre eigenen Gedanken.
    Chad atmete tief durch. „Hör mal, ich bin gerade erst aus Florida eingetroffen und habe ein Taxi vom Flughafen genommen. Wenn ich wieder eins nehmen soll, lass es mich wissen."
    Hannah schwieg. Sie war versucht, ihn beim Wort zu nehmen. Sie konnte gut auf seine Anwesenheit in ihrem Leben verzichten. Sie wollte, brauchte Zeit, um sich an seine Rückkehr zu gewöhnen, auch wenn es nur in offizieller Funktion geschah.
    Doch sie hatte keine Zeit. Außerdem vermutete sie, dass die Zeit nicht ihre innere Leere füllen oder die Tatsachen ändern konnte.
    „Okay, Chad, ich werde mit dir arbeiten. Aber das bedeutet nicht Seite an Seite, nicht Tag und Nacht. Es bedeutet nur, dass ich nicht gegen dich arbeiten werde."
    Er legte die Hände auf das Dach und trommelte mit den Daumen gegen das heiße Metall. „Abgesehen vom Informationsaustausch soll ich dir also lieber nicht unter die Augen treten?"
    „So ist es." Sie stieg ein und beobachtete, wie er seinen Rucksack auf dem Rücksitz verstaute und sich neben sie setzte.
    „Wo hast du diese Rostbeule her?" erkundigte er sich. „Ein Leihwagen?"
    Die abgestandene Luft im Auto war noch schlimmer als die drückende Hitze draußen. Schweiß rann zwischen ihren Brüsten hinab. Sie nickte.
    „Ich musste ihn wegen des Augenscheins nehmen. Ich wollte ihn gerade wieder gegen meinen eigenen eintauschen."
    Seine Miene wirkte undeutbar in den feurigen Farben des Sonnenuntergangs. „Du hast den Alfa behalten?"
    Sehnsucht stieg in ihr auf. Sie hatte nicht vergessen, dass er ihr den Alfa Romeo zum dreißigsten Geburtstag geschenkt hatte. Sie drehte den Zündschlüssel. Das einzige Geschenk , das er ihr während der gemeinsamen zwei Jahre gemacht hatte. Ein teures Geschenk - nicht nur wegen des Geldes, sondern weil es sie unter vielen anderen Dingen ihre Beziehung
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