Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein sinnlicher Schuft

Ein sinnlicher Schuft

Titel: Ein sinnlicher Schuft
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
ihres perfekten Körpers waren bedeckt von einem Seidenschal, der sich äußerst anmutig an ihren Körper schmiegte und die Fülle ihrer üppigen Rundungen aufs Vorteilhafteste zur Geltung brachte.
    Bei seinem Auftauchen gab sie einen überraschten Laut von sich. Ihr feines Gesicht hob sich blass von den schwarzen Haaren ab, während sie mit ihren riesigen blauen Augen, die leicht ins Violette spielten, zu ihm aufschaute. Sie wirkte unendlich traurig.
    Colins Zuversicht sank. »Chantal…«
    Eine einzelne Träne perlte ihre perfekt geschwungene Wange hinab. »Du hast mich verlassen.«
    O nein! Colin schluckte. »Es war nur für ein paar Stunden…« Verzweifelt streckte er eine Hand aus, hielt ihr sein Präsent entgegen, das schäbig wirkte im Vergleich zu den kostspieligen Geschenken, die wohlhabendere Verehrer ihr gemacht hatten.
    Eine weitere Träne rollte aus einem Augenwinkel. »Mein Liebster, mein Einziger, bitte versteh mich. Ich brauche jemanden, auf den ich mich verlassen kann. Der nicht so mir nichts, dir nichts in der Nacht verschwindet…«
    Zum zweiten Mal an diesem Tag wurde ihm eiskalt ums Herz. »Nein. Nein, Chantal, ich verspreche dir, das wird nie wieder passieren! Ich schwöre, ich werde niemals mehr von deiner Seite weichen…«
    Sie hob eine ihrer zierlichen Hände, um seinem Protest Einhalt zu gebieten. »Aber mein Liebster, das ist nicht das Einzige, was uns trennt.«
    Er wich zurück. »Was meinst du?« Eifersucht packte ihn, brachte sein Blut in Wallung. »Gibt es einen anderen?«
    Ihre Unterlippe bebte, während sie ihre elegant geschwungenen Augenbrauen zusammenzog. »Wirfst du mir etwa vor… Also, du weißt doch, dass ich niemals… Mein Liebster, du bringst mich um.«
    Er eilte an ihre Seite, als sie in Tränen ausbrach, den langen, verletzlichen Nacken gebeugt. »Nein! Natürlich nicht! Vergib mir, Chantal, ich bin ein Narr.«
    Mit einem langen, zitternden Seufzer hob sie den Blick und schaute ihm in die Augen, während ihre eigenen verschwommen und absolut hoffnungslos blickten. »Du musst mich verlassen, mein Liebster, mein Beschützer, mein Leben– du musst dich sofort von mir losreißen.«
    Der Schlag traf ihn völlig unerwartet. »Was?«
    Sie setzte sich sehr gerade hin. Ihre Pose wirkte fast sittsam, wäre da nicht die verführerische Wölbung ihres Busens unter dem Schal gewesen. »Ich muss dich gehen lassen, zu deinem eigenen Schutz. Ich weiß, dass deine Mittel erschöpft sind. Deshalb kann ich nicht zulassen, dass du dich weiter verschuldest, und würde es mir niemals verzeihen, wenn du es tätest. Nein, du musst gehen. Du und ich– das war ein schöner Traum, von Engeln geschaffen, der jedoch nicht für die Wirklichkeit taugt.«
    Sie erschauerte und zog den schweren Seidenschal, ein Geschenk von Colin, ein wenig fester um ihre zarten weißen Schultern. »Ich ertrage es nicht, mich von dir zu trennen, mein Liebster, aber wir müssen von nun an unsere eigenen Wege in dieser Welt gehen, jeder für sich.«
    Sie machte eine Geste, eine kaum wahrnehmbare Bewegung ihrer Finger, und plötzlich tauchte wie aus dem Nichts ein dunkler Schatten hinter Colin auf. Er blinzelte verwundert, als der Mann, einer der Platzanweiser und ein Riese von Gestalt, ihn am Arm packte.
    »Das reicht jetzt, Sir.«
    Colin wandte sich verwirrt an Chantal. »Du lässt mich rauswerfen?«
    Sie tupfte sich mit einem hauchdünnen Spitzentaschentuch, ebenfalls ein Geschenk von ihm, die Augenwinkel – er erkannte das Monogramm, das er eigens hatte einsticken lassen. »Es ist nur zu deinem Besten, mein Liebster. Ich hasse lange Abschiede, das weißt du. Ich könnte es nicht ertragen, wenn du meinen Schmerz mit ansehen müsstest.«
    Sie reckte das Kinn. »Ich beherrsche mich dir zuliebe, bis du weg bist. Du musst gehen, bevor deine Erinnerungen an mich durch den Anblick meines verweinten Gesichts getrübt werden.«
    Der Hüne begann Colin aus der Garderobe zu ziehen, wehrte dabei mühelos alle Versuche ab, sich ihm zu widersetzen. Keine Minute später fand er sich in der Gasse hinter dem Theater wieder– mit einer schmerzenden Schulter und einem wild pochenden Herzen.
    Chantal!
    Dieser Blick in ihren schönen, seelenvollen Augen, als sie ihn daran erinnert hatte, dass seine Konten leer waren. Verdammt! Woher wusste sie das? Er pflegte sorgsam darauf zu achten, dass seine Geschenke trotzdem kostbar aussahen– nur die Häufigkeit der Präsente hatte abgenommen.
    Wie sollte er ohne sie leben? Wie konnte er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher