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Ein Sehnen Im Herzen

Ein Sehnen Im Herzen

Titel: Ein Sehnen Im Herzen
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sagte James mit einem kurzen Lachen, das gänzlich unfroh klang. »Wenn Sie auch nur eine Minute glauben, ich würde einem von Ihnen beiden erlauben, diesen dummen und unüberlegten Plan auszuführen...«
    Wieder einmal hätte Emma lieber den Mund halten sollen. Aber sie war zu wütend.
    »Das möchte ich sehen, dass Sie uns aufhalten«, gab sie zurück und warf hochmütig den Kopf in den Nacken, sodass ihre dichten Locken auf und ab wippten. »Im Gegensatz zu Ihnen, Mylord, geben Stuart und ich uns nicht damit zufrieden, die Hände in den Schoß zu legen und zuzuschauen, wie andere sinnlos leiden. Wir wollen beide aus dieser Welt einen besseren Ort für diejenigen machen, die weniger gut dran sind als wir. Auf den Shetlands werden wir Menschen helfen, die uns wirklich brauchen.«
    »Soweit ich sehen kann, ist der Einzige, der etwas braucht«, sagte der Earl drohend, »mein Cousin Stuart - und zwar eine anständige Tracht Prügel.«
    Emma zog den Atem ein. »Wagen Sie es nicht, Hand an ihn zu legen«, warnte sie den Earl. »Wenn Sie das tun...
    wenn Sie das tun, spreche ich nie wieder ein Wort mit Ihnen.«
    »Das, Emma«, sagte der Earl, »wäre nicht schwer.«
    Ohne ein weiteres Wort schob er sich hinter seinem Schreibtisch hervor, stürmte zur Tür und riss sie auf.
    Er war schon auf dem Flur, als Emma hörte, wie er den Namen seines Cousins brüllte. In diesem Moment jagte sie ihm nach.
    »Nein, Mylord«, rief sie. »Bitte, tun Sie es nicht!«
    Aber es war zu spät. Sie hörte ein Krachen und dann einen erschrockenen Aufschrei von Lady Denham.
    »Lieber Himmel!« Penelope kam mit rot geweinten Augen aus einer Kammer gestürzt. Ihr Tränenstrom war vor Überraschung versiegt. »War das Lord Denham? Was in aller Welt hast du zu ihm gesagt, Emma?«
    »Zu viel«, antwortete Emma mit einem Stöhnen. Und dann rannte sie davon, um ihren Verlobten davor zu bewahren, umgebracht zu werden.

Hewlett-Packard
    Kapitel 1
    Shetland-Inseln, Mai 1833
    E mma Van Court Chesterton hatte einen schlechten Tag.
    Nicht, dass dieser Tag wesentlich schlimmer gewesen wäre als jeder andere, wohlgemerkt. Sie kannte jetzt seit fast einem Jahr nichts anderes. Oh, es hatte innerhalb dieser zwölf Monate den einen oder anderen guten bis mittelmäßigen Tag gegeben, aber im Großen und Ganzen hatten die schlechten überwogen.
    Sie wusste nicht genau, was sie getan hatte, um eine solche Pechsträhne zu verdienen. Sie hatte jeden einzelnen Halfpenny aufgehoben, den sie gefunden hatte, und darauf geachtet, unter keiner Leiter hindurchzugehen.
    Nicht etwa, dass sie an solche Sachen glaubte. So etwas war rückständig und abergläubisch.
    Aber um ganz sicher zu gehen, war sie erst in der vergangenen Woche zum Wunschbaum gegangen und hatte Stuarts Hausschuhe an den Stamm genagelt. Von ihren eigenen Schuhen konnte sie kein Paar entbehren, und Stuart würde seine ohnehin nicht mehr brauchen.
    Aber als sie am nächsten Morgen aufwachte, stellte sie fest, dass die Schuhe kein bisschen genützt hatten. Ihre Pechsträhne ging unerbittlich weiter.
    Der Hahn war wieder einmal ausgerissen.
    Sie wurde vom Pech verfolgt, das war die einzige Erklärung. Ein Blick aus ihrem Schlafzimmerfenster verriet ihr, dass der Tag schon fortgerückt war. Der bleierne Himmel war hell genug, um darauf hinzuweisen, dass der Morgen schon mindestens vor einer Stunde angebrochen war, aber kein Hahnenschrei hatte sie geweckt.
    Sie war also spät dran. Wieder einmal.
    Die Vorstellung, die Bettdecke zurückzuschlagen und den Tag in Angriff zu nehmen, war nicht unbedingt verlockend. Emma blieb nach dem Aulwachen eine volle Minute liegen und fragte sich, ob es sich überhaupt lohnte, einen Fuß aus dem Bett zu setzen. Erst das ungeduldige Winseln ihres Bettgenossen - ein freundlicher Hund unbestimmter Rasse, aber mit unleugbarem Charme, den Emma vor einer Woche von den Docks gerettet hatte - trieb sie schließlich aus den Federn.
    Besser, sich einem wenig viel versprechenden Tag zu stellen, dachte sie bei sich, als zu riskieren, dass ihrem neuen Gast ein Malheur passierte.
    Hastig schlüpfte Emma in Hausschuhe und Morgenmantel, während der Hund - eigentlich eine Hündin, die in Emmas zugegebenermaßen unerfahrenen Augen jeden Moment Junge bekommen würde -, aufgeregt um ihre Knöchel herumwuselte, wobei er in freudiger Erregung, endlich nach draußen zu dürfen, mehrmals an die Schienbeine seiner neuen Herrin stieß.
    Als Emma die Haustür öffnete, um den Hund hinauszulassen, stellte
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