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Ein Liebeslied fuer dich

Ein Liebeslied fuer dich

Titel: Ein Liebeslied fuer dich
Autoren: Linda Lael Miller
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unter, als Brad auf der Heimfahrt den letzten Hügel erreichte, auf der Kuppe hielt und zum ersten Mal seit der Beerdigung seines Großvaters auf die Stone-Creek-Ranch hinunterschaute. Der Bach schlängelte sich silbrig grau mitten durchs Land. Die Scheune und das Haupthaus, die Sam O’Ballivan mit eigenen Händen gebaut hatte, standen so unverrückbar und imposant da wie immer. Früher einmal hatte es zwei Wohnhäuser gegeben. Das, in dem der ursprüngliche Eigentümer des Landes gelebt hatte, Major John Blackstone, war vor langer Zeit abgerissen worden. Dort ragten jetzt einige Eichen auf, die ein paar alte Gräber umgaben.
    In einem davon ruhte Big John.
    Brad musste schlucken. Wenn es so weit ist, sorg dafür, dass ich bei unseren Vorfahren liege, hatte Big John zu ihm gesagt. Ich will nicht auf den Friedhof in der Stadt.
    Es war nicht einfach gewesen, aber Brad hatte es geschafft, eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen.
    Am liebsten wäre er sofort zu Big Johns letzter Ruhestätte gegangen, um ihm zu gedenken, aber vor dem Ranchhaus parkten mehrere Wagen. Seine Schwestern warteten darauf, ihn daheim willkommen zu heißen.
    Brad blinzelte, rieb sich die Augen und fuhr weiter.
    Es war an der Zeit, sich seiner Familie zu stellen.
    Nachdenklich stand Meg an die Arbeitsfläche gelehnt in ihrer Küche und wartete darauf, dass das Teewasser zu kochen begann. Brad hatte ihr damals so weh getan, dass sie nicht sicher gewesen war, ob sie sich jemals davon erholen würde. Erst Jahre nachdem er sie verlassen hatte, um nach Nashville zu gehen, hatte sie sich wieder nach Indian Rock getraut. Und dann war sie sofort zum Dixie-Dog-Drive-in gefahren und hatte sich auf dem Parkplatz die Augen ausgeweint.
    Sie dachte an Brads Worte – es gibt ein paar Dinge, die ich dir sagen möchte .
    Was für Dinge?
    Der Teekessel pfiff.
    Sie löffelte Teekräuter in die alte Kanne ihrer Großmutter und goss das heiße Wasser darüber.
    Er hat mich doch nur auf einen Drink eingeladen, sagte sie sich. Auf einen harmlosen Drink.
    Sie sollte Brad anrufen und das Treffen absagen.
    Oder noch besser, ihn einfach versetzen. Genau so, wie er sie damals fallen gelassen hatte, als sie ihn von ganzem Herzen geliebt und noch geglaubt hatte, dass es in seinem hektischen, aufregenden Leben einen Platz für sie gab.
    Unwillkürlich legte sie eine Hand auf den Bauch.
    Seit Brad O’Ballivan sie sitzen gelassen hatte, war sie nicht mehr so leichtgläubig.
    Vielleicht wollte er sich bei ihr entschuldigen.
    Sie lachte bitter.
    Als es klopfte, zuckte sie zusammen. Sie ging zur Tür und blickte durch das kleine Fenster. Es war Travis Reid. Sie ließ ihn herein.
    „Sierra und Eve haben mich geschickt“, sagte er und hängte seinen Cowboyhut an den Haken. „Sie machen sich Sorgen um dich.“
    Meg strich sich über die Stirn. Sie hatte die Party abrupt verlassen, um sich am Dixie Dog mit Brad zu treffen. „Das wollte ich nicht. Es geht mir gut. Wirklich, du hättest nicht den weiten Weg …“
    „Eve hat versucht, dich auf dem Handy zu erreichen, aber das hast du offenbar abgeschaltet, und Sierra hat dir drei oder vier Mal auf die Mailbox gesprochen.“ Er warf einen Blick auf das Telefon an der Küchenwand. „Du hast Glück, dass ich hier bin, bevor sie die Polizei alarmieren.“
    Lachend schloss Meg die Haustür. Es war ein kühler Oktoberabend.
    Travis zog die Lammfelljacke aus und hängte sie zu seinem Hut.
    „Ich war nur etwas … überwältigt“, gestand sie.
    Er ging an den Apparat, wählte und wartete. „Hi, Honey“, begann er, „Meg lebt und ist wohlauf. Keine bewaffneten Eindringlinge, kein Unfall. Sie war einfach nur … überwältigt .“
    „Sag ihr, dass ich sie nachher anrufe!“, bat Meg. „Und Mom auch.“
    „Sie ruft dich an“, wiederholte Travis, „und Eve auch.“ Er lauschte kurz, versprach, auf dem Heimweg Milch und Brot einzukaufen, und legte auf.
    Da sie wusste, dass er keinen Tee trank, bot sie ihm einen Kaffee an.
    Er setzte sich an den Tisch, an dem Generationen von McKettricks ihre Mahlzeiten eingenommen hatten. „Was ist los, Meg?“, fragte er leise.
    „Wie kommst du darauf, dass etwas los ist?“
    „Ich kenne dich. Wir beide haben mal versucht, uns ineinander zu verlieben, schon vergessen?“
    „Brad O’Ballivan ist zurück.“
    Travis nickte. „Und das bedeutet …“
    „Nichts“, antwortete Meg viel zu schnell. „Es bedeutet nichts. Ich war nur …“
    Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme.
    „Na
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