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Ein Liebeslied fuer dich

Ein Liebeslied fuer dich

Titel: Ein Liebeslied fuer dich
Autoren: Linda Lael Miller
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recht – sie hatten noch genug Zeit, Pläne zu schmieden.
    „Ihre Lehrer haben mir erzählt, dass sie ein technisches Genie ist. Letzte Woche hat sie die Uhr am DVD-Player repariert“, berichtete Meg.
    „Schon nächste Woche sind wir mit dem Film fertig.“ Er trank seinen Kaffee aus. „Jedenfalls mit den Innenaufnahmen. Den Überfall auf die Postkutsche und den Rest müssen wir im Frühjahr drehen. Meinst du, du könntest in deinem Terminplan eine Hochzeit unterbringen?“
    Sie errötete, sah dabei sehr anmutig aus und nickte.
    „Ich würde jetzt gern bei dir bleiben, aber ich muss morgen früh ins Studio“, sagte er. Sie waren sich einig, nicht miteinander zu schlafen, wenn Carly im Haus war – das würde sich ändern, sobald sie verheiratet waren.
    „Ich verstehe“, erwiderte Meg.
    „Wirklich, Meg?“, fragte er leise. „Ich liebe dich. Ich will dich heiraten und hätte es auch getan, wenn du nicht schwanger wärst.“
    Und dann sprach sie die Worte aus, auf die er wartete. Bisher hatte sie es nur getan, wenn sie in seinen Armen lag.
    „Ich liebe dich auch, Brad O’Ballivan.“
    Er stand auf, zog sie an sich und küsste sie voller Zärtlichkeit.
    Es war eine kleine schlichte Hochzeit, an der nur die Familien und ein paar enge Freunde teilnahmen. Meg und Carly zogen mit sämtlichen Pferden auf die Stone-Creek-Ranch. Trotzdem nannte sich Meg noch immer Meg McKettrick. Hin und wieder fuhr sie auf die Triple M und sortierte mit Sierras Hilfe alte Fotos und Tagebücher zu so etwas wie einem Familienarchiv.
    Eve war es leid, im Hotel zu wohnen, und hatte vor, wieder auf die Ranch der McKettricks zu ziehen. Eine Großmutter – so behauptete sie mit der ihr eigenen Logik – musste auf dem Land leben, Kuchen und Kekse backen und die Kinder der Familie ab und zu unter ihre Fittiche nehmen.
    Meg lächelte jedes Mal, wenn sie sich ihre reiche, kultivierte und weit gereiste Mutter in Backschürze und bequemen Schuhen vorstellte, aber sie musste zugeben, dass Eve ein spektakuläres Weihnachtsfest im traditionellen Stil organisiert hatte. Es gab einen großen, mit alten Erbstücken geschmückten Baum voller Lichter, volle Geschenkstrümpfe für Carly, Liam und den kleinen Brody sowie ein opulentes Truthahnessen, das nur zum Teil von einem Partyservice stammte.
    Eve hatte bereits das Elternschlafzimmer auf der Triple M bezogen und ihre beiden preisgekrönten Springpferde aus dem Stall in San Antonio geholt und in der Scheune untergebracht. Bei jeder Gelegenheit ritt sie aus, oft mit Brad und Carly, manchmal mit Jesse, Rance und Keegan zusammen.
    Da Meg schwanger war und lange nicht mehr im Sattel gesessen hatte, sah sie meistens von ihrem Stammplatz am Weidenzaun aus zu. Sie war nicht ängstlich und wollte nicht übervorsichtig sein, aber das Baby bedeutete ihr und Brad sehr viel, daher ging sie lieber kein Risiko ein.
    Meg staubte ein altes Foto ihrer Vorfahren ab und stellte es auf den Kaminsims. Als sie ein paar Schritte zurücktrat, um es zu bewundern, hörte sie ihre Mutter durch die Hintertür kommen.
    „Meg? Bist du da?“
    „Im Arbeitszimmer!“, rief Meg.
    Eve kam herein. „Hast du nostalgische Anwandlungen?“, fragte sie mit einem Blick auf das Foto.
    Seufzend setzte Meg sich in den alten Ledersessel am Kamin. „Vielleicht gehört das zur Schwangerschaft und liegt an den Hormonen.“
    Eve zog ihre Jacke aus, legte sie auf die Sofalehne und machte Feuer. Erst als es kräftig brannte, drehte sie sich zu ihrer Tochter um und musterte sie nachdenklich.
    „Bist du glücklich, Meg? Mit Brad, meine ich.“
    War sie glücklich ? Brad und sie waren noch immer dabei, unbekannte Gebiete zu erkunden. Dabei lernten sie neue Dinge übereinander und erlebten oft kleine, manchmal auch große Überraschungen. Noch immer erschien Meg ihre Beziehung nicht so gefestigt, wie sie es sich wünschte.
    „Ja, ich bin glücklich“, sagte sie dennoch.
    „Aber?“, entgegnete Eve. Sie stand mit dem Rücken zum Feuer und wirkte in ihrer taillierten Hose und dem Seidenpullover alles andere als großmütterlich.
    „Es fühlt sich … na ja, zu gut an, um wahr zu sein.“
    Ihre Mutter zog einen Stuhl neben den Ledersessel und setzte sich zu ihr. „Du bringst noch nicht alles von dir in die Ehe ein, nicht wahr? Du hältst noch etwas zurück, habe ich recht?“
    „Ja, das tue ich wohl“, gestand Meg. „Es ist wie damals an dem ersten Tag, an dem wir im Teich schwimmen durften. Im späten Frühling, als Jesse, Rance,
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