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Ein Liebeslied fuer dich

Ein Liebeslied fuer dich

Titel: Ein Liebeslied fuer dich
Autoren: Linda Lael Miller
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möchtest.“
    „Sie bleiben auch?“
    „Ja, bis morgen“, erwiderte Olivia.
    Carly wirkte erleichtert, denn sie wollte nicht allein schlafen. Je mehr Menschen um sie herum waren, desto sicherer fühlte sie sich. „Ich glaube, ich lege mich jetzt hin. Darf Willie bei mir schlafen?“
    „Ja, aber ich glaube, er muss erstmal nach draußen.“
    Wortlos ging Brad mit dem Hund ins Freie, kehrte schnell wieder zurück und sah dem Hund nach, als er hinter dem Mädchen die Treppe hinaufstieg. Olivia folgte den beiden.
    „Danke“, sagte Meg, als sie mit Brad allein war. „Du warst wunderbar.“
    Er machte sich daran, den Tisch abzuräumen.
    Sie hielt seinen Arm fest. „Brad, was …“
    „Mein Großvater“, sagte er. „Mir ist gerade bewusst geworden, wie sehr ich ihn vermisse. Und wie viel ich bereue.“
    Sie nickte und wartete ab.
    „Es tut mir leid, Meg, dass dein Dad fort ist und du keine Chance hattest, ihn richtig kennenzulernen. Dass du es mit Carly schwer haben wirst. Aber vor allem tut mir leid, dass ich nichts tun kann, um dir die Situation zu erleichtern.“
    „Du könntest mich halten!“, sagte Meg.
    Behutsam zog er sie an sich und küsste sie auf die Stirn. „Ja, das könnte ich.“
    Sie hätte ihn gern gefragt, ob er es ernst gemeint hatte, dass er sie liebte, aber wenn er seine Worte zurücknahm oder irgendwie einschränkte, würde sie es nicht ertragen – nicht jetzt, während sie um den Vater trauerte, den sie schon vor vielen Jahren verloren hatte.
    Eine Weile standen sie reglos da, dann räumten sie zusammen die Küche auf. Danach löschte Brad das Licht, und Meg wartete an der Treppe auf ihn.
    In seinem Zimmer zogen sie sich aus, gingen zu Bett und schmiegten sich aneinander.
    Ich liebe dich, dachte Meg.
    Sie schliefen nicht miteinander, und sie sprachen nicht.
    Dennoch spürte Meg, wie in ihr etwas vorging, und als sie einschlief, war ihr letzter Gedanke, dass trotzdem alles gut werden würde.

10. KAPITEL
    Zur Verärgerung der Filmleute schneite es in diesem Jahr früher als sonst. Brad war oft in Flagstaff, um Szenen in einem Studio zu drehen. Widerwillig hatte er zugeben müssen, dass Cynthia recht hatte – sie war tatsächlich ideal für die Rolle der Sarah Jane Stone. Meg kam hin und wieder an den Set, hielt sich jedoch fern, wenn die Liebesszenen auf dem Plan standen.
    Ihr gingen so viele andere Dinge im Kopf herum. Langsam, aber sicher fanden sie und Carly zueinander. Es war ein beschwerlicher Prozess, denn es gab auch Rückschläge, doch mit der Hilfe eines Familientherapeuten tasteten sie sich vorwärts.
    Und dann kam der Tag, an dem Carlys Filmszene aufgenommen wurde. Das Mädchen spielte eine namenlose junge Frau, die Brad auf einer Party ein Glas Punsch brachte. Immer wieder hatte sie ihren Text gelernt. „Gern geschehen, Mister“, erwiderte sie auf sein Danke . Carly war fest davon überzeugt, dass es keine kleinen Rollen gab, sondern nur kleine Schauspieler.
    Der kurze Auftritt vor der Kamera war etwas, an das sie sich an den schweren Tagen nach Teds Tod klammern konnte, und Meg würde Brad ewig dafür dankbar sein, dass er Carly die Rolle besorgt hatte. Außerdem verbrachten die beiden Schwestern viel Zeit in seinem Haus, wenn er nicht da war, und kümmerten sich um Willie. Mehr und mehr fühlten sie sich dort heimisch.
    Ransom und seine Stuten weideten ganz in der Nähe. Olivia und Meg brachten ihnen täglich Heu und wurden gute Freundinnen. Carly saß auf einem Strohballen und genoss die Weite der Landschaft.
    Im Frühjahr, wenn im Hochland kein Schnee mehr lag und frisches Gras wuchs, würde die kleine Herde Pferde in die Freiheit entlassen werden.
    „Du wirst ihn sehr vermissen“, sagte Meg einmal, als Olivia gerade Heuballen von der Ladefläche des Pick-ups warf, nachdem Carly die Bindfäden durchgeschnitten hatte, die das Stroh zusammenhielten.
    Olivia schluckte und nickte. Bewundernd betrachtete sie den stolzen Hengst, der mit geblähten Nüstern zu den Bergen hinüberschaute und auf den Duft von Frühling und Freiheit zu warten schien. An warmen Tagen war er besonders rastlos und galoppierte mit wehendem Schweif am Zaun entlang.
    Meg wusste, dass Olivia und Brad den legendären Hengst längst hätten verkaufen können. Verschiedene Züchter hatten atemberaubende Summen für ihn geboten, aber das kam für die beiden nicht infrage. Ransom brauchte die Freiheit, und wenn seine Wunden erst verheilt waren, würde kein noch so hoher Zaun ihn aufhalten. Doch er
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