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Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Titel: Ein Kuss unter dem Mistelzweig
Autoren: Abby Clements
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Probleme mit den Innenräumen … Ich hätte niemals so viele Materialien im Ausland bestellen dürfen. Alle Lieferungen haben Verspätung. Aber jetzt genug von der Arbeit«, winkte er ab. Seine Miene entspannte sich etwas. »Im Moment habe ich so wenig Zeit für euch, dass ich die dann nicht auch noch damit verbringen will, über meine Probleme bei der Arbeit zu reden. Wie war denn dein Tag, und wie geht es den Kids?«
    Rachel, im Pyjama, machte es sich auf dem Sofa gemütlich und zog die Beine an. »Gut. Deine Mum war übrigens eben hier; sie hat erzählt, dass sie in diesem Jahr die Wohltätigkeitssammlung unterstützen will.«
    Aidan zog die Augenbrauen hoch. »Noch mehr ehrenamtliche Arbeit? Ich dachte immer, Ruhestand bedeutet weniger Arbeit!«
    »Bea ist aber nicht wie andere Leute«, lächelte Rachel. »Sie ist nicht aufzuhalten. Aber das ist ja nichts Neues für uns. Außerdem hat sie heute Zak vom Fußballtraining abgeholt, während ich das Abendessen gekocht habe. Sie ist wirklich ein Geschenk des Himmels.«
    »Und Milly?«
    »Milly geht’s gut. Sie war heute zum Lernen bei Kate.« Rachel verstummte.
    »Was ist?«, hakte Aiden nach.
    »Nichts. Nur – als du eben nach Hause gekommen bist, dachte ich zuerst, es sei Milly.«
    »Nach Mitternacht?«
    »Ja. Um elf war sie noch nicht zu Hause, obwohl wir uns eigentlich darauf geeinigt hatten. Ich habe sie daraufhin zweimal angerufen, doch ihr Handy war ausgeschaltet. Ich bin extra aufgeblieben, um auf sie zu warten, aber … ich weiß auch nicht, ich muss wohl eingenickt sein.«
    »Und jetzt?«
    »Alles bestens«, beruhigte Rachel ihn schnell mit einem Lächeln. »Sie ist oben und schläft.«
    »Dann ist ja alles gut, nicht wahr?« Aiden aß den letzten Rest seines Sandwiches.
    »Ja. Natürlich.«
    »Aber …?«
    »Das sieht ihr so gar nicht ähnlich, findest du nicht? Zu spät nach Hause zu kommen?«, fuhr Rachel fort. »Normalerweise hätte sie wenigstens kurz angerufen.«
    »Kate wohnt doch gerade mal um die Ecke, wahrscheinlich haben sie einfach die Zeit vergessen. Und du weißt doch, wie die beiden sind, wenn sie zusammen sind. Außerdem hat Milly gesagt, dass sie wegen ihres Schulwechsels Kate jetzt kaum noch sieht.«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, erwiderte Rachel und schob ihre Zweifel beiseite. »Ganz bestimmt sogar.«
    »Milly ist jetzt zu Hause. Mach dir keine Sorgen.« Aiden legte seinen Arm um Rachel und küsste sie auf die Wange. »Und jetzt lass uns ins Bett gehen.«
    »Ich habe Das Buch mitgebracht«, erklärte Bea, als sie am folgenden Nachmittag in der Küche des Hawthorne Cottage Platz nahm. »Ich dachte, wir könnten uns noch einmal ein paar Dinge in Erinnerung rufen, bevor wir die Kinder von der Schule abholen.«
    Beas Weihnachtscountdown , oder nur Das Buch genannt, war in der Murray-Familie geradezu berühmt-berüchtigt. Darin befand sich einfach alles, von Garzeiten des Truthahns bis hin zu Rezepten für einen Julscheit, für Minischokoladenkränze und Stechpalmenblätter aus Marzipan. Kurz gesagt war es ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit im Hause Murray.
    »Gern. Ist denn schon bald Dezember?«, fragte Rachel und warf einen Blick auf den Kalender an der Wand: Heute war der 22. November. »Oh ja. Höchste Zeit, schon einmal mit dem Whiskykuchen anzufangen. Dann lass uns mal nachschauen.« Rachel ließ das Spülwasser ablaufen, trocknete sich die nassen Hände flüchtig an einem Geschirrtuch ab und ging zu Bea zum Küchentisch hinüber. In ihrem marineblau und cremefarben gestreiften Pullover, mit dem kurzgeschnittenen, akkurat geföhnten, weißblonden Haar wirkte Bea heute ausgesprochen jugendlich, fand Rachel, als sie nach dem Buch griff.
    »Den Whiskykuchen habe ich eigentlich gestern Abend schon gebacken«, gestand Bea. »Ich hatte Langeweile. Ich werde ihn jetzt nur noch immer wieder tränken. Dabei habe ich mir dann gestern Abend auch noch ein oder zwei Gläschen genehmigt. Das sollte ich wohl besser nicht jedes Mal tun.«
    »Das ist der Vorteil beim Backen«, entgegnete Rachel mit einem Augenzwinkern.
    Rachel strich sich das Haar hinters Ohr und blätterte in dem Buch, bis sie sich für ihre Lieblingsseite entschied: Beas Pfefferkuchenhaus.
    Während sie sich die vertraute Zeichnung anschaute, stiegen ihr sofort die Düfte des weihnachtlichen Backens in die Nase – Lebkuchen, Zimt, Gewürznelken –, und sie erinnerte sich an das erste Mal, als sie das Pfefferkuchenhaus gebacken hatte. Es war in dem Jahr gewesen,
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