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Ein Königreich für die Leidenschaft

Ein Königreich für die Leidenschaft

Titel: Ein Königreich für die Leidenschaft
Autoren: JENNIFER LEWIS
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weiß. Deshalb besucht sie mich auch so oft, scheinbar, weil sie dringend shoppen muss.“ Lächelnd schüttelte er den Kopf. „Aber ich freue mich über ihre Besuche und habe den Eindruck, sie allein hält bereits die Wirtschaft in Schwung.“
    „Ist dies dein erster Besuch hier? Ich meine, seit der Hochzeit?“
    „Ja. Vielleicht sollte ich deshalb ein schlechtes Gewissen haben. Aber ich passe hier nicht mehr her und hatte in den letzten Jahren auch sehr viel zu tun.“ Langsam lehnte er sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Auch in dem dunklen Anzug ist zu sehen, wie muskulös er ist, ging es Lani durch den Kopf. Eigentlich seltsam, dass er in den letzten Jahren nie wieder hier war. Und trotzdem erwartete man von ihm, dass er den Thron übernahm? Das war sehr unwahrscheinlich. Also brauchte sie auch nicht zu befürchten, ihn heiraten zu müssen. Erleichtert atmete sie aus. Je eher er wieder abreiste, desto besser.
    „Obwohl es hier wirklich wunderschön ist“, fügte er langsam hinzu und ließ den Blick in die Ferne schweifen. Immer noch hing der Nebel in den hohen tropischen Bäumen, und darüber erhob sich der strahlend blaue Himmel. „Ich hatte ganz vergessen, wie schön.“
    So schnell gab Priia Rahia nicht auf. Auch während der nächsten Tage versuchte sie immer wieder, AJ zum Bleiben zu bewegen. „Hier, mein Junge, nimm doch noch von diesen Makronen. Die hast du doch immer so gern gegessen.“ Damit hielt sie ihm einen Teller mit Keksen unter die Nase.
    „Danke, Mom“, wehrte er lächelnd ab. „In den letzten drei Tagen habe ich viel zu viel gegessen. Habe ich dir übrigens schon gesagt, dass mein Flug morgen früh um sechs geht?“
    „Nein!“ Entsetzt sah sie ihn an. „Den musst du verschieben! Du hast doch kaum Zeit mit Lani verbracht.“
    Kurz sah er sich um. Lani war nirgends zu sehen. „Wieso? Ich war viele Stunden mit ihr zusammen. Sie ist wirklich sehr süß.“
    „Und wenn du König bist, wird sie dir eine gute Königin sein.“ Entschlossen verschränkte Priia die Arme vor der Brust, sodass die goldenen Armreifen klimperten.
    „Das wird nicht geschehen.“
    „Doch. Das ist die einzige Lösung.“ Energisch sah sie ihn an. „Auch wenn die Umstände tragisch sind, ihr seid füreinander bestimmt.“
    „Irrtum, meine Bestimmung liegt ganz woanders. In drei Wochen muss ich mit dem vierten Teil von Höllenmonster beginnen und danach mit dem fünften Teil vom Drachenjäger , sofern die Finanzierung steht.“
    „Ach was! Vierter Teil, fünfter Teil, die sind doch vollkommen unwichtig, wenn es schon so viele gibt. Aber es gibt nur ein Rahiri, und du bist unser zukünftiger König.“
    „Aber meine Leute verlassen sich auf mich. Es steht viel auf dem Spiel.“
    „Eben. Wir verlassen uns auch auf dich. Ich rechne mit dir.“
    Was für eine vertrackte Situation. AJ seufzte leise. Bisher hatte hier niemand auf ihn gebaut, denn er war nicht der Thronerbe gewesen. Plötzlich war alles anders, nur er war noch der, der er immer schon gewesen war.
    Plötzlich beugte sich seine Mutter vor, legte ihm die Hand auf den Arm und sah den Sohn beschwörend an. „Da kommt Lani. Sag ihr nicht, dass du abreisen willst. Du darfst nicht weg!“
    Unwirsch schüttelte er die Hand ab. „Oh, doch. Aber das heißt nicht, dass ich nicht nett zu ihr sein werde.“ Freundlich lächelte er der jungen Witwe zu, die in ihrem bestickten, langen goldfarbenen Kleid einfach entzückend aussah. Die goldenen Ohrringe glänzten in dem dunklen Haar, und ein großer Rubin schmückte den zierlichen Hals. Das Opferlamm . Wieso war sie nur bereit, sich auf die Forderungen seiner Mutter einzulassen? Hatte sie keinen eigenen Willen? Wollte sie nicht selbst bestimmen, wer ihr zukünftiger Mann sein würde? „Hallo, Lani.“
    „Guten Tag, AJ.“ Respektvoll neigte sie kurz den Kopf.
    Diese, wie er empfand, demütige Geste regte ihn schon wieder auf. Er liebte selbstbewusste Frauen. „Komm.“ Ohne ihre Zustimmung abzuwarten, hakte er sich bei ihr unter und zog sie mit sich. Bei der Berührung überlief ihn ein kurzes Prickeln, aber er achtete nicht weiter darauf. Unterwürfige Frauen wie Lani waren nicht sein Fall, basta. Er führte sie in einen geräumigen Innenhof, der von Palmen gesäumt war. „Du bist einfach zu nett, Lani.“
    „Ich … äh …“
    Ihr Stottern regte ihn nur noch mehr auf. „Was ist nur los mit dir? Kannst du nicht mal einen zusammenhängenden Satz sagen?“
    Erschreckt starrte sie ihn
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