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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer
Autoren: Michelle Celmer
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führen?“ Dann wandte er sich an Melissa. „Was glauben Sie, wie viel Zeit Sie brauchen, um sich einzurichten?“
    „Nicht lange“, antwortete sie, und ihre Augen leuchteten vor Aufregung. „Ich kann es kaum erwarten, die Gartenanlage zu sehen. Bereits vom Flugzeug aus hat sie einen großen Eindruck auf mich gemacht.“
    „Dann beginnen wir genau damit“, legte er fest. „Reicht Ihnen eine Stunde?“
    Sie nickte. „Ich erwarte Sie dann in einer Stunde.“
    Elise machte einen Knicks. „Hier entlang, Eure Hoheit.“
    Als die beiden im Schloss verschwunden und außer Hörweite waren, wurde das Personal entlassen, um sich seinen Pflichten zu widmen. Alle Angehörigen der Königsfamilie schienen gleichzeitig erleichtert aufzuatmen.
    „Ich glaube, das lief ganz gut“, meinte die Königin.
    „Hast du mit ihr darüber gesprochen?“, wollte der König von seinem ältesten Sohn wissen.
    Chris unterdrückte ein Augenverdrehen und versuchte, sich seinen Frust nicht anmerken zu lassen. „Natürlich nicht, Vater. Wir haben uns ja gerade erst getroffen.“
    Die Königin warf ihrem Mann einen strengen Blick zu. „Lass ihnen Zeit, James“, mahnte sie und wandte sich dann an ihren Sohn. „Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst, Liebling. Eine Entscheidung wie diese sollte nicht übereilt getroffen werden. Allerdings muss ich anmerken, dass ich sie ganz reizend finde.“
    „Aber sie ist unehelich“, erinnerte der König sie.
    „Das ist ja wohl kaum ihre Schuld“, erwiderte seine Frau. „Und überhaupt hat ja gewiss jede Familie ihre Skandale und Geheimnisse .“
    „Nur dass einige mehr als andere haben“, stichelte Aaron und erntete dafür einen strengen Blick von seiner Mutter.
    „Also, ich mag sie“, meinte Louisa begeistert.
    Anne warf ihr einen verärgerten Blick zu. „Du magst ja auch jeden .“
    Louisa zeichnete sich wirklich nicht durch überragende Menschenkenntnis aus, aber in diesem Fall hoffte Chris, dass sie richtig mit ihrer Einschätzung lag.
    „Wir müssen uns alle von unserer besten Seite zeigen“, bestimmte die Königin. „Sie soll sich willkommen fühlen.“ Sie nahm Chris’ Hand in die ihre und drückte sie. „Ich glaube, sie ist die Richtige, Liebling.“
    Obwohl er anfänglich Widerstand geleistet hatte, war Chris jetzt geneigt, ihr zuzustimmen. Er war sich sogar ziemlich sicher, dass Melissa eine passende Ehefrau abgeben würde.
    „Wir müssen reden“, sagte Aaron leise zu Chris, als der Rest der Familie gegangen war.
    Chris nickte und folgte seinem Bruder aus dem Schloss, um ungestört mit ihm sprechen zu können. „Gibt es ein Problem?“
    „Vielleicht“, erwiderte Aaron und runzelte besorgt die Stirn, was gar nicht zu ihm passte. Da musste es schon etwas sehr Ernstes sein, das ihn dazu brachte.
    „Hat es mit Melissa zu tun?“
    Aaron schüttelte den Kopf. „Nein, etwas ganz anderes. Ich habe eine Nachricht von unserem Vorarbeiter auf den Ostfeldern erhalten. Er sagte, dass er mich so schnell wie möglich treffen muss, und deswegen bin ich heute Morgen runtergefahren.“
    Die Ostfelder machten etwa ein Drittel der ausgedehnten Ländereien aus, die sich im Besitz der Königsfamilie befanden. Auf ihnen wurde hauptsächlich Soja angebaut, und außerdem befand sich dort eine der größten Forschungseinrichtungen des Landes. „Und was hat er gewollt?“
    „Die gesamte Ernte ist von einer neuen, ihm unbekannten Art von Mehltau bedroht.“
    Im biologischen Anbau gaben Pflanzenkrankheiten und Schädlinge gelegentlich Grund zur Besorgnis. „Kann man etwas dagegen unternehmen?“, wollte Chris wissen.
    „Er hat verschiedene Mittel ausprobiert, aber bisher hat nichts angeschlagen. Er hat einen Botaniker von der Universität zurate gezogen, von dem er hofft, dass er helfen kann. Wenn der Mehltau sich weiterhin so schnell ausbreitet, könnten wir die Hälfte der Ernte verlieren. Oder sogar mehr.“
    Das wäre zwar ein schwerer Schlag, aber sie würden den Verlust verschmerzen können. Natürlich nur, wenn der Befall sich nicht weiter ausbreitete. „Und er ist auf die Ostfelder begrenzt?“
    „Ja, bisher jedenfalls.“
    „Die ansässigen Bauern haben noch keine Schäden gemeldet?“
    „Nicht, dass ich wüsste.“
    „Gut. Dann lass uns hoffen, dass es dabei bleibt. Was wir jetzt am wenigsten gebrauchen können, ist eine Epidemie. Oder die Angst vor einer.“ Was beinah genauso schlimm wäre, dachte Chris. Das Timing hätte nicht schlechter sein können. „Wir sollten Vater
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