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Ein Jahr ohne Juli (German Edition)

Ein Jahr ohne Juli (German Edition)

Titel: Ein Jahr ohne Juli (German Edition)
Autoren: Liz Kessler
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Seine Augen strahlen, sein Lächeln scheint die Gegend um sie herum zu erleuchten. So habe ich ihn noch nie lächeln sehen. Und ich habe auch noch nie zwei Menschen gesehen, die so perfekt füreinander gemacht zu sein scheinen.
    Sie bemerken Juli und mich gar nicht. Ich nehme an, Mrs Smith würde sich sowieso nicht an mich erinnern. In ihrer Welt bin ich wahrscheinlich bisher noch gar nicht aufgetaucht.
    Aber als sie dann langsam den Weg entlangschlendern, sieht Mrs Smith über die Schulter zurück. Sie wirft mir einen Blick zu und strahlt so, dass ich unwillkürlich zurückgrinsen muss. Auf ihrem Gesicht spiegeln sich Glück, Verwirrung und Dankbarkeit. Sie kann sich also doch an mich erinnern! Und als niemand hersieht, fragt sie mit stummen Lippenbewegungen: Warst du das?
    Da wird es mir klar – natürlich! Mr Barraclough ist ja nur ein Jahr in die Zukunft gefahren. Da hatte sie den Brief noch gar nicht geschrieben! Ich nicke und mache heimlich das Daumen-hoch-Zeichen. Ich habe es geschafft! Wirklich! Ich habe alles verändert!
    Danke , sagt Mrs Smith stumm und lächelt. Dann wendet sie sich wieder Mr Barraclough zu. Er nimmt ihre Hand in seine, als sie weitergehen.
    Juli stößt mich an und nickt zu dem Händchen haltenden Paar hinüber. »Wer ist das denn?«
    »Mr Barracloughs Frau vielleicht?«, sage ich und lächle.
    Sie zieht die Luft ein. »Seine Frau? Hab gar nicht gewusst, dass er verheiratet ist.«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass er das nicht ist«, sage ich. »Aber ich habe das Gefühl, dass er kurz davorsteht.«
    Wir gehen weiter. Eine Frage drängt sich mir auf. Kann ich Juli jemals erzählen, was tatsächlich passiert ist? Würde sie mir glauben? Würde sie unwillig wie beim letzten Mal, oder würde es vielleicht das schönste Geheimnis der Welt sein, das wir miteinander teilten?
    »Komm, gehen wir zu unserer Stelle«, sagt Juli, und ich muss daran denken, wie wir das letzte Mal zusammen dort hingegangen sind. Wann war das? Gestern? Letzte Woche? Nächstes Jahr?
    Und dann muss ich unwillkürlich leise vor mich hin lachen, denn ich stelle fest, dass es gar keine Rolle mehr spielt. Die Vergangenheit ist aus und vorbei, und die Zukunft bringt, was sie bringen mag. Die Gegenwart ist entscheidend – und im Moment will ich auch gar nichts anderes.
    Juli sieht mich an. »Worüber lachst du denn vor dich hin?«
    »Über alles!«, sage ich und sehe mich um. Alles sieht wieder so normal aus. »Darüber, dass die Parkplätze nicht markiert sind, und dass der Efeu nicht zu üppig ist – und dass dein Vater einen knallroten Porsche hat.«
    »Spinnerin!« Juli verdreht die Augen und gibt mir einen Stoß in die Rippen. »Wie komme ich nur zu so einer verrückten besten Freundin?«, fragt sie und lacht.
    Ich stupse sie ebenfalls an. »Keine Ahnung«, sage ich und gehe schneller. Wir überqueren die Brücke und laufen zu unserer Stelle am Fluss. »Ich nehme an, wir haben einfach den richtigen Zeitpunkt erwischt.«

Danksagungen …
    … an meine Familie für viel Mitlesen und Zuhören und Hinweise, während ich dieses Buch geschrieben habe – auch wenn sie das wahrscheinlich größtenteils vergessen haben, denn ich habe diese Geschichte schon vor Ewigkeiten angefangen!
    … an Fiona Kennedy, weil sie entschieden hat, dass es dieses Buch wert ist, zu erscheinen;
    … an Amber Caravéo, die mir geholfen hat, es so gut zu machen wie möglich;
    … an Catherine Clarke, die immer noch meine beste, netteste und hilfreichste und überhaupt die tollste Agentin ist;
    … an Jonathan Engler und Meliora Thomas, die mir mit medizinischen Details ausgeholfen haben. (Falls etwas missverständlich sein sollte, dann, weil ich nicht richtig hingehört habe. Sie wissen nämlich, wovon sie reden!);
    … an Laura Tonge, die zum richtigen Zeitpunkt die richtige Person war und das Richtige getan und gesagt hat;
    … und an die üblichen Verdächtigen unter meinen schreibenden Kollegen für ihre Unterstützung und Ermutigung, ihre Rückmeldung und ihre allgemeine Anteilnahme an Freud und Leid beim Schreiben.

Über Liz Kessler
    Liz Kessler träumte davon, Schriftstellerin zu werden, seit sie im Alter von neun Jahren ihr erstes Gedicht veröffentlichte. Nach einigen Jahren als Lehrerin und Journalistin machte sie diesen Traum wahr. Ihre Kinderbücher über das Meermädchen ›Emily‹ und die Feenfreundin ›Philippa‹ wurden zu internationalen Bestsellern.
Im Programm von Fischer Schatzinsel sind von ihr bereits ›Emilys
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