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Ein Herz voll Liebe

Ein Herz voll Liebe

Titel: Ein Herz voll Liebe
Autoren: Annette Broadrick
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musste er ein Berufsspieler gewesen sein, der seinen Gewinn als von Gott gesandtes Zeichen betrachtete und fortan in Texas sesshaft wurde, heiratete und lernte, eine Ranch zu bewirtschaften.
    Da es keine männlichen O’Briens mehr gab, die den Namen vererben konnten, würde nunmehr nur noch die Ranch an die Familie und ihre Geschichte erinnern.
    Mollie parkte den Wagen am Hintereingang, als auch schon Megan auf die Veranda trat, um ihr zu helfen, die Einkäufe ins Haus zu tragen.
    „Ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt, dich im Haus vorzufinden”, sagte Mollie grinsend. „Sogar Travis hat es nie fertig gebracht, dich drinnen zu halten. Und nun genügt ein Seufzer von Danny, und du eilst zu ihm.”
    Megan trug ihre blonden Haare jetzt halblang und hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und nahm zwei Einkaufstüten. Die letzten beiden schnappte sich Mollie und folgte ihr ins Haus. „Dass ich rund um die Uhr auf der Ranch tätig war, heißt noch lange nicht, dass ich ohne Streß nicht leben kann”, erwiderte Megan, während sie die Waren rasch verstaute. „Ich genieße die Zeit mit Danny, obwohl auch das in Stress ausarten kann, wenn er zum Beispiel einen neuen Zahn bekommt.”
    „Da wir gerade von Danny sprechen”, sagte Mollie, „warum ist es hier so still? Was hast du mit ihm gemacht?”
    Megan lachte. „Ich habe gar nichts gemacht. Mrs. Hoffmeyer hat eines ihrer Hausmittelchen angewendet, das angeblich zahnenden Kindern helfen soll. Was auch immer es ist, es scheint zu wirken. Sie hat Dannys geschwollenen Gaumen damit eingerieben, und nach ein paar Minuten hat er aufgehört zu weinen. Er war ganz erschöpft, der arme Kleine. Ist es nicht wunderbar ruhig hier?”
    Nachdem sie die eingekauften Waren in die Schränke geräumt hatten, holte Mollie den immer gefüllten Krug mit Eistee aus dem Kühlschrank und goss zwei Gläser voll, nachdem sie Eiswürfel hineingetan hatte. Beide Frauen setzten sich an den großen runden Küchentisch.
    „Hast du gehört, was bei den Crandalls passiert ist?” fragte Mollie.
    „Patsy, meinst du? Das war furchtbar. Wie hast du davon erfahren?”
    „Ich habe Mrs. Krueger vor dem Postamt getroffen. Warum hast du es mir eigentlich nicht erzählt?”
    Megan zuckte die Achseln. „Ich habe wahrscheinlich nicht daran gedacht. Eigentlich kennen wir die Crandalls nicht besonders gut. Ich glaube, Travis hat Deke ein paar Pferde verkauft. Natürlich waren wir bei der Beerdigung. So eine traurige Sache. Patsy war erst zweiunddreißig.”
    „Mrs. Krueger sagt, Deke sei ein völlig gebrochener Mann.”
    „Ja. Travis berichtete, dass seine Eltern einige Tage nach der Beerdigung hinüber zur Crandall-Ranch gefahren sind, um zu schauen, wie es drüben läuft, doch Sally Whitman, die gerade Babydienst hatte, informierte sie, dass Deke sein Zimmer nicht verlässt.”
    Mollie schwieg einige Minuten. Sie sehnte sich danach, etwas für Deke zu tun. Doch, wie Megan richtig gesagt hatte, ihre Familien waren kaum miteinander bekannt. Was konnte sie schon tun, um ihm einen solchen Schicksalsschlag leichter zu machen?
    „Ich finde es hübsch, wie du deine Haare zur Zeit trägst”, sagte Megan in die Stille. „Ich habe dein Haar immer bewundert. So glänzend und kastanienbraun. Die Sonne bringt den rötlichen Schimmer richtig zur Geltung.”
    Mollie ergriff eine Locke ihres schulterlangen Haars. „Komisch, wie verschieden wir drei aussehen, obwohl wir Schwestern sind. Du bist blond und hast hellblaue Augen.”
    „Hässliche Augen, meinst du. Wie eine Babypuppe.”
    „Du hast wunderschöne Augen. Sie sind so ausdrucksvoll.”
    „Deine sind es noch viel mehr. Mom nannte sie immer die frischen Augen’, so leuchtend blau und umrahmt von schwarzen Wimpern.”
    „Gegen Travis’ blaue Augen sind sie gar nichts, nicht wahr, Megan?” witzelte Mollie.
    Megan lächelte. „Stimmt. Seine sind fast violett. Deine sind mehr azurblau.”
    „Maribeth fällt völlig aus dem Rahmen mit ihrem flammendroten Haar und ihren goldfarbenen Augen. Aber trotzdem haben wir alle drei viel gemeinsam, auch wenn wir uns äußerlich nicht besonders ähnlich sind.”
    „Zum Glück konnten wir immer die Kleider tauschen”, fügte Megan hinzu. „Erinnerst du dich, wie ich mir von dir ein Kleid geliehen habe, als ich das erste Mal mit Travis ausging?
    Ich besaß nicht einmal ein eigenes.”
    Mollie grinste. „Klar erinnere ich mich. Ich musste dir sogar
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