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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman
Autoren: Penny Jordan
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der Richtige, um ihr alles über Innenausstattung beizubringen, dann würde sie ihre rebellischen Ideen, die sie sich nach etwas Aufregenderem und Innovativerem sehnen ließen, fallen lassen.
    »Oh, da bist du, Chinky.«
    Obwohl sie bei Piers’ Worten innerlich zusammenzuckte, wehrte sie sich nicht, sie war schließlich schon Schlimmeres genannt worden. Ihre Urgroßmutter hatte keinen Hehl daraus gemacht, wie sehr sie es verabscheute, »ein hässliches gelbes Gör« zur Urenkelin zu haben.
    »Hast du die Informationen, die der Chef wollte? Ich möchte nicht in deiner Haut stecken, wenn du sie nicht hast, denn er hat eine Stinklaune. Die Jackpot-Gewinnerin war da, während du weg warst, und hat ihren Auftrag storniert.«
    »Ich dachte, er wollte sie sowieso nicht als Kundin«, erwiderte Rose.
    Ihr Chef hatte sich, wie Rose fand, unnötig abschätzig über die Wasserstoffblondine geäußert, die in einem Leopardenfellmantel und einer dicken Parfümwolke in den Laden gestöckelt war, um zu verkünden, sie und ihr Männe hätten beim Toto gewonnen und würden sich eine »schicke Wohnung« kaufen, die sie neu ausgestattet haben wollten.
    »Sie wollte er vielleicht nicht, ihr Geld schon.« Piers schniefte abschätzig. »Ich sollte wirklich allmählich über die anderen Angebote nachdenken, die ich hatte. Wie der liebe Oliver Messel neulich zu mir sagte, ich muss wirklich meinen Ruf und meine Zukunft im Auge behalten, wenn ich mit der Art von neureichen Kunden in Verbindung gebracht werde, die Ivor heutzutage anzieht. So was spricht sich schließlich rum. Und die Tatsache, dass er dich genommen hat, hilft auch nicht gerade. Na, wie denn auch? Ich bin überrascht, dass wir nicht mit Anfragen für Kostenvoranschläge für die Neugestaltung der chinesischen Restaurants in Soho überschwemmt werden.«
    Roses Gesicht brannte, während er über seinen eigenen Witz kicherte. Sie wünschte sich das Ende des Tages herbei, wenn sie der giftigen Atmosphäre des Ladens entfliehen konnte.
    Vollkommen wohl und sicher und akzeptiert fühlte sie sich nur, wenn sie mit ihrer Tante Amber zusammen war, und hätte sie ihrer Tante nicht einen Gefallen tun wollen, hätte Rose sie angefleht, ihr zu helfen, eine andere Arbeitsstelle zu finden.
    Mit Jays Töchtern kam sie gut zurecht, sie hatten viel Spaß zusammen. Trotzdem war Rose sich deutlich bewusst, dass sie anders war, eine Außenseiterin, deren Aussehen Menschen – besonders Männer – dazu verleitete, sich ihr gegenüber verletzend und grob zu verhalten. Sie sahen Rose an, als wüssten sie alles über ihre Mutter, als wollten sie, sie wäre wie ihre Mutter. Doch so würde sie niemals sein, niemals …
    »Um Himmels willen, Ella, sei vorsichtig. Du bist wirklich schrecklich ungeschickt.«
    Ungeschickt und reizlos, dachte Ella Fulshawe elend, als sie sich bückte, um die Wäscheklammern aufzuheben, die vom Tisch gefallen waren, wo eine Nachwuchskraft aus der Moderedaktion sie hingelegt hatte. Mit ihnen wurden die Kleider hinten zusammengehalten, sodass es, wenn die überschlanken Mannequins von vorn fotografiert wurden, so aussah, als würden die Kleider passen.
    Ella war nicht begeistert, für Vogue zu arbeiten, sie wäre lieber eine richtige Reporterin bei einer richtigen Zeitung gewesen. Ihre Schwester Janey mochte sie beneiden, doch Janey lebte und atmete Mode, während Ella sich überhaupt nicht dafür interessierte. Sie wollte über wichtige Dinge schreiben, nicht über dämliche Kleider. Doch als man ihr die Stelle angeboten hatte, war ihr Vater so erfreut und stolz auf sie gewesen, dass sie sie einfach nicht ausschlagen konnte.
    »Dein Vater hofft sicher, dass du dich von einem hässlichen Entlein in einen Schwan verwandelst, wenn du für Vogue arbeitest«, hatte Emerald nur spöttisch kommentiert.
    Hatte ihr Vater wirklich gedacht, wenn sie für Vogue arbeitete, würde sie sich in etwas Hübsches und Selbstbewusstes verwandeln? Wenn ja, waren seine Hoffnungen bitter enttäuscht worden. Im Gegenteil, neben den hübschen, glamourösen Mannequins, mit denen sie nun jeden Tag zu tun hatte, fühlte sie sich umso reizloser. Neben diesen Frauen mit ihren kleinen Brüsten und schlanken Beinen kam sie sich unförmig und dick vor. Ihre üppigen Brüste und ihren kurvenreichen Körper mochte sie dann überhaupt nicht mehr.
    »Wirklich schade, dass du zwar die Gesichtszüge deiner armen Mutter geerbt hast, aber nicht ihre Figur. Ehrlich, Ella, so viel fleischiges Übermaß hat etwas
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