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Ein Hauch von Moder

Ein Hauch von Moder

Titel: Ein Hauch von Moder
Autoren: Jason Dark
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Raum. Hier gefiel es mir sofort. Ich war von Beginn an begeistert.«
    Ein Ober brachte die beiden Gläser, in denen der Champagner perlte. Das Mädchen hielt sich im Hintergrund und reichte anschließend die Karten. Sie waren nicht sehr groß und zeigten ein dunkles Rot. Man prostete sich zu.
    Beim leichten Klang der Gläser sagte Basil Hartford: »Auf eine wirklich schöne Kollegin. Ich hätte nie gedacht, daß es beim trockenen Yard eine Frau wie Sie gibt, Glenda, Kompliment.«
    »So schlimm ist es auch nicht.«
    »Na, das sagen Sie. Die Männer denken anders darüber.« Basil stellte das Glas weg. »Schmeckt er Ihnen, Glenda?«
    »Ja, er ist phantastisch.«
    »Dann werden Sie auch vom Essen überrascht sein. Suchen Sie sich aus, was Ihnen schmeckt.«
    Glenda hatte die Karte aufgeschlagen. »Meine Güte, das ist so viel.«
    »Nein, die Portionen sind nicht zu groß.«
    »So meine ich das nicht. Ich dachte nur daran, daß ich nicht weiß, was ich nehmen soll. Es liest sich schon so gut.«
    »Es schmeckt auch so.«
    Glenda entschied sich schließlich für eine Kalbsleber mit Pfifferlingen, die natürlich frisch waren.
    Basil Hartford nickte. »Sie haben eine sehr gute Wahl getroffen. Ich nehme das gleiche.«
    »Wie Sie wollen.«
    »Und welch einen Wein lieben Sie, Glenda?«
    »Zunächst einmal reicht mir der Champagner. Außerdem muß ich ein wenig auf meine Figur achten.«
    »Die nicht besser sein könnte.« Basil Hartford lächelte ein wenig wie Roger Moore. Zudem hob er dabei noch seine linke Augenbraue an. Es wirkte wie einstudiert.
    Glenda wußte nicht, wie sie diesen neuen Kollegen einstufen sollte. Okay, sie war mit ihm zum Essen gegangen, da sie etwas mehr über ihn wissen wollte. Mittlerweise hatte sie den Eindruck, daß Basil Hartford zwar ausgezeichnete Manieren besaß und auch sehr charmant sein konnte, aber unter die Oberfläche schaute sie nicht. Er war ihr ein wenig zu glatt, zu selbstsicher. Als Polizisten konnte sie sich ihn eigentlich kaum vorstellen.
    »Wie ist es denn mit einer Vorspeise?«
    Die Stimme des Mannes unterbrach Glendas Gedanken. Sie schaute hoch und stimmte automatisch zu.
    »Darf ich Ihnen etwas empfehlen?«
    »Gern.«
    »Ich wäre für Kalbsfilet. Es wird hier mit einer sehr schmackhaften Marinade angerichtet und ist hervorragend. Sie sollten es unbedingt probieren.«
    »Wenn Sie es sagen.« Er gab die Bestellung auf.
    Hartford rauchte Zigarillos. Der blaue, dünne Rauch verteilte sich über seinem Kopf. Noch vier weitere Gäste saßen an zwei Tischen. Aus Lautsprechern drang leise Musik.
    Vom Nebentisch tönte der Klang zu ihnen herüber, als das Paar dort anstieß.
    Es war eine sehr nette Atmosphäre. Über die Flamme der Kerze hinweg schaute Basil Hartford Glenda wissend lächelnd an.
    »Was ist?« fragte diese.
    Er lachte leise. »Wissen Sie, worüber ich nachdenke? Wahrscheinlich nicht, deshalb will ich es raten. Sie fragen sich bestimmt, weshalb ich zur Polizei gekommen bin?«
    »In der Tat, Basil.«
    »Das ist ganz einfach, Glenda. Ich habe mich entschlossen, nach meinem Studium der Juristerei noch einmal von vorn anzufangen. Ich möchte in den höheren Polizeidienst und will auch die Basis kennenlernen. Das sind meine Motive, die ich mit der Familie absprach.«
    Glenda nickte und nippte am Glas. »Die Familie ist sehr wichtig für Sie -- oder?«
    »Das stimmt. Ich muß gewisse Rücksichten nehmen. Wir gehören zu den Alteingesessenen. Jeder im Clan hat seine Aufgabe. Unsere Familie hat sich vorgenommen, dem Land zu dienen. Die Mitglieder sind in zahlreichen Positionen vertreten, nur die Polizei, die Exekutive fehlte noch. Dieses Manko ist durch mich beseitigt worden.«
    »Wie lange wollen Sie bei uns bleiben?«
    Basil Hartford lachte leise. »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Es kommt darauf an, ob man mich will.«
    »Wieso sollte man nicht?«
    »Ich weiß nicht, wie die Kollegen über mich denken.«
    »Das kann ich Ihnen auch nicht sagen. Sie waren noch kein Thema bei uns.«
    Basil Hartford schaute Glenda an, als würde er ihr nicht glauben. Bevor er etwas erwidern konnte, brachte der Ober die Vorspeise. Glenda lächelte, als sie die hauchdünn geschnittenen Scheiben sah.
    »Dazu muß man einen leichten Weißwein trinken, Glenda.« Sie stöhnte auf. »Überredet.«
    Basil Hartford bestellte einen trockenen Franzosen, den sie auch offen hatten.
    Er hatte nicht übertrieben. Die Scheiben schmeckten in der Tat vorzüglich. Dazu der frische Wein, das war schon ein Genuß der
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