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Ein Girl zum Pferde stehlen

Ein Girl zum Pferde stehlen

Titel: Ein Girl zum Pferde stehlen
Autoren: Jack Slade
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aus.«
    Die Mundwinkel des Girls verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. »Na, das hört eine Frau ja wirklich gerne. Wenn das so etwas wie ein Kompliment sein sollte, müssen Sie wohl noch ein bisschen üben, Mister.«
    Bailey stutzte. Erst als ihm klarwurde, dass seine Bemerkung sich nicht besonders galant angehört haben musste, grinste er ebenfalls. »Sorry, so war das nicht gemeint. Von sämtlichen Blumen auf dieser Wiese sind Sie nämlich die allerschönste.«
    »Okay, das klingt doch schon viel besser.«
    »Allerdings sind Sie auch reichlich blass um die Nase herum. Was ist passiert? Sind Sie vom Pferd gestürzt?« Er half ihr auf. Den Arm fürsorglich um sie gelegt, brachte er sie zurück zum Baumstamm, wo er sich neben ihr niederließ.
    »Nein, ich besitze kein Pferd.« Carlotta schüttelte den Kopf. »Obwohl ich sie über alles liebe. Es sind einfach wundervolle Tiere. Wie diese Prachtexemplare hier.« Sie nickte in Richtung der grasenden Herde. »Sind das Ihre?«
    »Ja … sie gehören mir zusammen mit einem Freund«, erklärte Bailey. »Gemeinsam wollen wir eine Zucht aufbauen. Er ist noch bei einer Stute, die gerade ein Fohlen geworfen hat, müsste aber schon bald auch hier sein.«
    »Ach so.« Seine neue Bekannte nickte. »Haben Sie denn keine Ranch, wo Sie sich um die Tiere kümmern können?«
    Bailey lachte auf. »Die Bretterbude, in der wir leben, eine Ranch zu nennen, wäre wohl reichlich übertrieben. Es ist eher eine Blockhütte. Gerade groß genug, um uns vier Unterschlupf zu bieten, wenn wir …« Er brach unvermittelt ab. »Naja, inzwischen ist der Platzmangel wohl das geringste Problem. Außerdem sind wir meistens sowieso mit der Herde unterwegs.«
    »Bedeutet das, dass keine feste Weide für die Pferde gibt?«
    »Nicht im üblichen Sinn. Natürlich bleiben wir mit ihnen immer irgendwo in dieser Gegend. Aber das ist ein freies Land. Deshalb suchen wir uns für unsere Tiere immer die Stellen aus, an denen das Gras am saftigsten ist. Daran wird sich auch vorläufig nichts ändern. Ob es so bleibt, wenn die Herde irgendwann mal größer ist und wir besser im Geschäft sind, wird sich noch zeigen. Kommt ganz darauf an, wie sich die Dinge entwickeln.« Auf Baileys Stirn erschienen tiefe Sorgenfalten. Er strich sich mit der Hand durchs Gesicht, als könne er damit auch die trüben Gedanken aus seinem Kopf vertreiben. »Aber wieso reden wir eigentlich die ganze Zeit über mich?« Er wandte sich der jungen Schönheit neben sich zu. »Ich bin schließlich nicht derjenige von uns, der hilflos im Gras liegt und einem zufällig vorbeikommenden Reiter damit einen Heidenschreck einjagt.« Er zwinkerte ihr aufmunternd zu. »Also, raus mit der Sprache: Was ist passiert?«
    »Ach, das ist eine lange Geschichte.« Carlotta blickte betreten unter sich.
    Bailey strich ihr eine Strähne des honigblonden Haars hinters Ohr und brachte sie so dazu ihn anzusehen. »Macht nichts. Ich habe Zeit. Wohin warst du unterwegs, als du plötzlich umgekippt bist?«
    Carlotta seufzte. »Ich bin auf dem Weg nach White Bird«, entgegnete sie schließlich leise. »Dort habe ich etwas Wichtiges zu erledigen …«
    ***
    Es war Markttag in White Bird. Ein Schwarm jener weißer Wildtauben, denen der Ort seinen Namen zu verdanken hatte, hockte auf einem Scheunendach und beobachtete von dort interessiert das emsige Treiben auf dem Platz vor dem Gebäude. Mehrere Dutzend Besucher drängten sich zwischen den Ständen, die die Händler dort aufgebaut hatten.
    Lassiter war einer davon.
    Doch sein Interesse galt weniger den angebotenen Waren, als einer attraktiven Rothaarigen, die neben einem Wagen stand, auf dessen Pritsche Werkzeuge aller Art, alte Blechdosen voller Nägel, sowie Seile und Lederriemen ausgebreitet lagen. Die Lady stach aus dem Rest der Menge hervor, wie eine Rose aus einem Feld von Gänseblümchen. Obwohl sie zweckmäßige Arbeitskleidung trug, hätte sie nicht besser aussehen können, wenn sie in festliche Abendgarderobe gehüllt gewesen wäre. Die Jeans saßen ihr wie eine zweite Haut auf dem Leib. Unter dem weiten karierten Männerhemd waren ihre wundervollen weiblichen Formen mehr als deutlich zu erkennen. Kurz gesagt: Die junge Frau war ein Anblick, der einen Mann ins Schwärmen geraten lassen konnte.
    Aber auch die schöne Lady hatte ihn längst ins Visier genommen.
    In ihren Augen lag ein hungriges Glitzern, während sie ihn kokett von oben bis unten musterte. Die Art, wie sie sich dabei immer wieder die vollen
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