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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily
Autoren: Jude Deveraux
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offensichtlich ein bisschen mehr als gestern. Ich mag keine spanischen Omeletts.«
    Emily lachte. In der einen Minute sprach er von einem Mordversuch, in der nächsten über spanische Omeletts.
    »Verbringen Sie dieses Wochenende mit mir«, bat er mit flehendem Blick. »Ich möchte alle nur erdenklichen Speisen probieren, alles, was möglich ist, sehen und tun, was es zu tun gibt. Vielleicht hilft irgendetwas meinem Gedächtnis auf die Sprünge und ich erinnere mich, wer ich bin.»
    »Falls Sie nicht doch ein Engel sind«, neckte sie ihn.
    »Ja, das habe ich nicht vergessen«, erwiderte er leichthin. Für einen Moment befürchtete Emily, er würde wieder mit diesem Unsinn anfangen, aber stattdessen erhob er sich von dem Bett und ging zu dem antiken Schrank auf der anderen Seite des Zimmers. »Sehen Sie sich das an«, sagte er und reichte ihr eine Brieftasche. »Da drin sind interessante Dinge.«
    Emily wischte sich die Hände an der Serviette ab, dann nahm sie die Brieftasche und sah sie sich an. Ja, sie enthielt einige »interessante« Dinge - dreitausendfünfhundert Dollar in bar, eine goldene Visitenkarte mit der Unterschrift von Michael Chamberlain auf der Rückseite und einen in New York ausgestellten Führerschein, seltsamerweise ohne Foto. Aber es war eine Adresse angegeben.
    »Der Polizist hat heute Morgen bereits dort angerufen«, berichtete Michael. »Das war einer der Gründe, warum er hier war: Die Informationen, die der Arzt über mich hatte, haben nichts abgegeben.«
    Sie blinzelte ihn verwirrt an. »Abgegeben? Oh, ich verstehe. Sie haben nichts ergeben. Was Sie dem Arzt erzählt haben, konnte nicht verifiziert werden. Ich glaube, Englisch ist nicht Ihre Muttersprache.«
    »Aber zumindest meine zweite Sprache«, sagte er lächelnd. »Werden Sie mir helfen?«
    Emilys Gedanken beschäftigten sich mit all den Aspekten, die eine solche Entscheidung beinhaltete. Natürlich würde Donald fuchsteufelswild werden, wenn er davon erfuhr. Aber Donald hatte sie gestern Abend immerhin versetzt. Genau genommen hätte sie diesen Mann vermutlich niemals angefahren, wenn Donald wie versprochen erschienen wäre.
    Und da war noch die Frage, was ihr blühte, wenn sie diesen Mann aufforderte, augenblicklich zu verschwinden, und ihm ihre Hilfe verweigerte. Abgesehen davon, dass sie in diesem Fall die nächsten zwanzig Jahre möglicherweise im Gefängnis verbringen würde, stünde ihr ein entsetzlich langweiliges Wochenende bevor. Einer der Gründe, warum sie Donald so sehr liebte, war, dass er immer genau wusste, was er unternehmen wollte. Er gehörte nicht zu der Sorte von Männern, die herumlungerten und darauf warteten, dass eine Frau für sie Pläne machte.
    Irene hatte einmal zu Emily gesagt, dass Donald sie durch die Gegend zerrte, als wäre sie sein Schoßhündchen, aber Emily nahm gern an Donalds aufregendem Leben teil und liebte die ungeheure Aktivität, die von ihm ausging.
    Sie hatte die Wahl: Sie konnte sofort nach Hause fahren und sich den tausend Fragen stellen, warum sie schon jetzt zurückkam, oder sie konnte das ganze Wochenende allein hier bleiben. Allein. Mit niemandem sprechen. Einsam durch die Gegend wandern. Allein.
    »Ich habe gehört, dass ein Handwerksmarkt in der Stadt ist«, sagte Michael. »Wissen Sie, was ein Handwerksmarkt ist?«
    Emilys blaue Augen fingen an zu leuchten. »Leute aus der Umgehung bringen alle möglichen Dinge, die sie hergestellt haben, hierher und verkaufen sie an Ständen.»
    »Klingt langweilig», befand er.
    »Das ist es ganz und gar nicht. Es ist wunderbar. Auf einem solchen Markt gibt es Körbe, Holzspielzeug, Schmuck, Puppen und ... und einfach alles, was man sich nur vorstellen kann. Und die Leute sind so nett und ... Sie lachen mich aus.» Ihr Lächeln verblasste. »Ich bin überzeugt, Sie würden sich lieber ein Footballspiel ansehen.»
    »Keine Ahnung. Im Moment könnte ich einen Handwerksmarkt nicht einmal von einem Footballspiel unterscheiden. Ich dachte nur gerade daran, wie schön Sie sind.« Emily fasste das nicht als Kompliment auf. Wann immer ihr die Männer sagten, dass sie schön sei, wollten sie etwas von ihr. Und sie wusste sehr gut, was das war.
    »Ich glaube kaum, dass Sie auf diese Weise etwas bei mir erreichen«, entgegnete sie leise. »Ich bin verlobt, und Sie ...«
    »Und ich weiß nicht, wer oder was ich bin«, beendete er den Satz für sie. »Ehrlich, Emily, Sie sind sehr hübsch, und ich glaube, Sie haben ein gutes Herz. Welche Frau würde wie Sie
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