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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily
Autoren: Jude Deveraux
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Fragen stellen. Ja, es hatte am Abend bei der Preisverleihung Champagner gegeben, und ja ... Sie dachte an Donalds politische Karriere und daran, dass er sich wohl keine wegen Trunkenheit am Steuer verurteilte Verlobte leisten konnte.
    »Was soll ich tun?«, fragte sie. Wenigstens behauptet er nicht mehr, ein Engel zu sein, dachte sie, vielleicht besteht die Hoffnung, dass ihm irgendwann wieder einfällt, wer er ist. Sicher sucht ihn jemand. Vielleicht seine Frau, ging es ihr durch den Kopf, während sie in die Augen mit den langen, dichten Wimpern schaute.
    »Das klingt schon besser«, sagte er lächelnd. »Warum kriechen Sie nicht wieder ins Bett und frühstücken anständig? Ich spüre, dass Sie am Verhungern sind, also essen Sie erst einmal was.«
    Sie war jetzt viel ruhiger. Wenn er sein Gedächtnis verloren hatte, war er vielleicht selbst verängstigt und unsicher. »Emily ...«, er hob die Decke für sie hoch, als sie ins Bett schlüpfte, und stellte das Tablett wieder auf ihren Schoß, »ich brauche Ihre Hilfe. Meinen Sie, Sie könnten dieses lange Wochenende damit zubringen, mir zu helfen? Der Wirt sagt, Sie hätten für das Zimmer im Voraus bezahlt, und Sie würden das Geld verlieren, wenn Sie jetzt nach Hause fahren würden.« Er legte ihr den gebutterten Muffin auf den Teller. »Ich kann mir vorstellen, dass Sie vieles tun möchten, dass Sie Unternehmungen geplant haben mit... mit Donald.« Es war, als würde ihm der Name fast im Hals stecken bleiben. »Aber vielleicht finden Sie ein klein wenig Zeit, mir zu helfen.« Er lächelte sie hoffnungsvoll an.
    Emily starrte wortlos auf ihren Teller.
    »Ich erinnere mich an gar nichts«, sagte er. »Ich weiß nicht, welches meine Lieblingsspeisen sind oder wie man Kleider kauft oder welche Interessen ich habe. Natürlich ist es beschwerlich für Sie, aber möglicherweise finde ich mit Ihrer Unterstützung heraus, was ich mag und ...«
    Emily konnte nicht anders, sie musste lachen. »Und ich soll Ihnen diese Mitleid erregende Geschichte abnehmen?«
    Sie begann, die Schale von dem Ei zu picken. »Was wollen Sie wirklich von mir?«
    Er bedachte sie mit einem verwirrenden Lächeln. »Finden Sie heraus, wer, zur Hölle, mich gestern Abend mitten im Nichts abgesetzt hat und dem Tod überlassen wollte. Ich weiß, dass der Arzt gesagt hat, mir würde nichts fehlen, aber ich habe Kopfschmerzen, die weniger robuste Naturen umbringen würden.«
    »Dann sollte ich Sie zu einem Arzt bringen«, stellte sie fest und schob sofort das Tablett und das Plumeau weg.
    Aber er gebot ihr Einhalt und deckte sie wieder zu. »Ich möchte nicht noch mehr Aufmerksamkeit erregen. Ich ...«
    Er sah ihr ins Gesicht. »Ich glaube, jemand hat versucht, mich zu töten.«
    »Dann müssen Sie zur Polizei gehen.«
    »Ich müsste der Polizei von Ihnen erzählen, meinen Sie nicht?«
    »Vermutlich«, bestätigte sie. Sie knabberte an dem Muffin, während sie über das, was er gesagt hatte, nachdachte. Wenn sie es mit der Polizei zu tun bekam, konnte sie ihrem zukünftigen Leben Adieu sagen. Womöglich würde ihr die NLA den Preis im Nachhinein wieder aberkennen. »Ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, dass ich geeignet bin, einen versuchten Mord aufzuklären«, sagte sie. »Vielleicht sollten Sie einen Privatdetektiv einschalten. Ich meine das ernst. Ich bin keine von diesen mutigen Frauen, die sich insgeheim wünschen, eine Waffe bei sich zu tragen und mitten in der Nacht in düsteren Lagerhallen hemmzuschleichen. Ich bin eher, na ja, der Bibliothekarinnen-Typ. Ich kann mich begeistern, wenn ich ein altes Buch aufspüre. Und ich mag mein Leben so, wie es ist«, erklärte sie mit Nachdruck.
    »Ich bitte Sie ja nicht darum, die Person zu finden, die versucht hat, mich umzubringen; ich habe Sie lediglich gefragt, ob Sie mir helfen, mein Gedächtnis zurückzuerlangen. Ich bezweifle, dass Mörder so dumm sind, mich in der Nähe einer Stadt zurückzulassen, in der ich bekannt bin. Ehrlich gesagt«, fügte er hinzu, während er seine Manschettenknöpfe aufmachte, »ich denke, dass ich gefesselt war und in einem Kofferraum transportiert wurde.«
    Als er ihr seine Arme entgegenstreckte, sah sie, dass er Wunden an den Handgelenken hatte, die von einem fest verknoteten Strick stammen könnten. »Dasselbe habe ich an den Knöcheln.«
    »Und Sie erinnern sich an gar nichts mehr, was vor gestern Abend war?«, fragte sie, ehe sie ihre Milch trank. »Überhaupt nichts?«
    »Nein, aber heute Morgen weiß ich
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