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Egorepublik Deutschland: Wie uns die Totengräber Europas in den Abgrund reißen (German Edition)

Egorepublik Deutschland: Wie uns die Totengräber Europas in den Abgrund reißen (German Edition)

Titel: Egorepublik Deutschland: Wie uns die Totengräber Europas in den Abgrund reißen (German Edition)
Autoren: Edzard Reuter
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bestehen können. Und wenn dies nicht gelingt, wird es irgendwann aus sein mit unseren Idealen des sozialen Ausgleichs, der Chancengerechtigkeit, der Verantwortung für das gemeine Wohl – und zum Schluss auch der Menschenrechte.
    Gewiss mag da manches Mal die Einnahme einer Medizin verlockend erscheinen, die sich im täglichen Leben, und besonders in schwierigen politischen Situationen, verlässlich bewährt hat. Sie heißt »Aussitzen!« – und besagt im Klartext, einfach die Zeit verstreichen zu lassen und geduldig abzuwarten, bis der Wind wieder aus einer günstigeren Richtung weht. Für althergebrachte Segelschiffe war das nahezu zwangsläufig ein guter Rat. Die riesigen Schiffe, die heutzutage auf den Weltmeeren unterwegs sind, verlassen sich jedoch schon längst nicht mehr auf einen solchen Antrieb. Allesamt verfügen sie über leistungsstarke Motoren, die sie auch dann noch manövrierfähig halten, wenn sie in einen Orkan geraten – dem kein noch so starkes Segelschiff und keine noch so sturmerprobte Mannschaft standhalten könnte.
    Wie den Segelschiffen wird es auch uns, den Europäern, ergehen, sollten wir uns treuherzig auf günstigere Winde verlassen und in der Zwischenzeit darauf vertrauen, dass wir geübte Segler sind. Schneller als gedacht könnten wir damit unwiederbringlich unsere Zukunft verspielen.
    Wollen wir uns das wirklich antun? Wäre es nicht doch ratsamer, den Weg fortzusetzen, der allein dazu geeignet ist, uns in einer Welt zu behaupten, in der inzwischen ganz neue, bisher völlig ungewohnte Spielregeln gelten, Spielregeln, vor deren Härte viele von uns lieber ihren Kopf in den Sand stecken? Und könnten uns die damit verbundenen Mühen nicht sehr viel leichter fallen, wenn wir uns endlich wieder auf eine Vision besinnen, die daran erinnert, dass wir der Zukunft voller Selbstvertrauen entgegensehen dürfen, wenn es uns gelingt, sie in die Tat umzusetzen?
    Europa : Der Begriff ist nicht gleichbedeutend mit der Beschneidung unserer individuellen Freiheiten, mit unsinnigen bürokratischen Lasten, mit den immer unverschämter werdenden Erpressungsversuchen durch griechische Taxifahrer oder deutsche Energieerzeuger – er steht für eine begeisternde Herausforderung. Wir können, wir werden sie bestehen, wenn wir es nur wollen. Nur eines setzt das zwingend voraus: Wir müssen sie gemeinsam angehen, mit der Bereitschaft, althergebrachte Überzeugungen auf den Prüfstand zu stellen, mit dem Mut und dem Selbstvertrauen, die sich aus dem Wissen ergeben, dass sich der Weg in eine gute Zukunft nur durch harte Opfer sichern lässt – und zugleich mit Begeisterung und Stolz auf das, was die Geschichte uns als ihr Erbe geschenkt hat!
    Und zum Abschluss dieser Vorbemerkung noch ein Hinweis: Als überzeugter Mitbürger unserer freiheitlich organisierten Gesellschaft habe ich selbstverständlich gebührend Respekt vor der angesprochenen Vielfalt von Meinungen und Ansichten von Wissenschaftlern, Journalisten oder Literaten beiderlei Geschlechts (oder auch von den gewohnheitsmäßigen Teilnehmern an Talkshows) zum Thema dieses Buches. Das ändert freilich nichts daran, dass es sich im Kern nicht allein um eine Frage der Ökonomie, der Geschichte, der Kultur – oder der Medienwirksamkeit – handelt, sondern um ein zutiefst in der Politik angesiedeltes Thema. Die ganze Last der Verantwortung liegt damit zunächst einmal bei denjenigen, denen wir in demokratischer Wahl die Aufgabe anvertrauen, in unserem Namen politische Entscheidungen zu treffen.
    Es ist und bleibt allemal einfach, sie dafür zu kritisieren – oder gar zu verdammen. Vergessen sollten wir jedoch nicht, dass es an uns selbst, an jeder und jedem von uns, ist und bleibt, wem wir diese Verantwortung durch unsere Stimmabgabe übertragen. Wie hat doch Winston Churchill gesagt: »Demokratie ist die Notwendigkeit, sich gelegentlich den Ansichten anderer Leute zu beugen« – und genau in diesem Sinne spricht dann auch alles dafür, schließlich und endlich Mut aufzubringen und uns alle im Rahmen einer Volksabstimmung zu fragen, ob wir bereit sind, einen solchen Weg mitzugehen.

KAPITEL II
    DER BAUMEISTER EUROPAS UND SEINE BOTSCHAFT FÜR HEUTE
    Uns auf eine Vision besinnen? Soll das ein Appell sein, der sich in Wirklichkeit nur an die Älteren – oder gar Alten – unter uns richtet, gar diejenigen, die letzten Endes Schuld daran sind, dass das ganze Vorhaben bisher ebenso endlos wie kläglich herumschlingert? Kann den Jüngeren, denen, die sich
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