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Eden

Titel: Eden
Autoren: Tony Mochinski
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Er blickte zu Isabel. »Hast du Lust,’nem Bruder auszuhelfen?«
    Isabel lachte. Sie hatte Emery schon ein, zwei Mal mit seinem ›Kleinen‹ ausgeholfen. Der Mann war nicht mal durchschnittlich bestückt, und darüber hinaus war er auch noch ein Zwei-Minuten-Wunder. »Ne, lass mal.«
    Sie drehte sich zu Thompson um. »Gehen wir spazieren?«
    Thompson war geschockt, dass sie ihn aufforderte. Immerhin war er fast zwanzig Jahre jünger als sie. Aber er ließ es sich nicht anmerken. Sei ein Mann. Geh spazieren. Nimm, was du kriegen kannst. Was kümmerte es, dass schon so ziemlich alle Kerle in Eden das getan hatten. Isabel störte das nicht.
    »Ja«, grinste er und versank in ihren Augen. »Gehen wir.«
    Als sie fort waren, sah Mickey zu Diaz hinüber und überlegte, ob er versuchen sollte, ein Gespräch zu beginnen, aber dann ließ er es sein. Er verabschiedete sich von Diaz und machte sich auf den Heimweg.
    »Gute Nacht«, antwortete Diaz zwei Minuten später.
    Er blieb noch eine Weile sitzen und starrte geradeaus auf die Mauer. Es nagte an ihm. Die ganze Scheiße. Hier mit Harris sitzen zu müssen, dem Kerl, der seine Shannon abgeknallt hatte. Ihn hier mit Julie sitzen zu sehen. Das Leben war so verdammt ungerecht.
    Aber er würde es ihm heimzahlen, irgendwann. Irgendwo. Harris würde bekommen, was er verdiente. Er hatte Shannon umgebracht.
    Bear wartete auf ihn, oder? Diaz stand auf, klappte seinen Stuhl zusammen, nahm ihn mit. Überlegte, dass er besser für sich behielt, was er über Harris dachte. Bear durfte er das auf keinen Fall sagen. Bear hätte …
    Etwas glitzerte im Mondlicht und erregte seine Aufmerksamkeit. Diaz bückte sich und sah nach.
    Thompsons Feuerzeug.
    »Blöder Sack.«
    Er hob es auf und steckte es ein. Er konnte es Thompson später zurückgeben. Nein, zur Hölle. Er hatte schon immer ein Zippo haben wollen. Wenn Thompson mit dem Schwanz dachte und seine Sachen liegen ließ, dann gehörte es eben demjenigen, der es fand, verdammt nochmal. Selber schuld, der Blödmann.
    Während er hinüber zu Bear schlenderte, spielte er mit dem Feuerzeug in seiner Tasche und dachte daran, wie Harris Thompson eine verpasst hatte. Harris war schätzungsweise über vierzig. Aber immer noch ein zäher Brocken. Diaz fragte sich, ob er es mit ihm aufnehmen konnte. Na ja, auf faire Weise wohl nicht. Aber was, zum Teufel, war an einem Kampf fair?
    Er streckte gerade die Hand nach Bears Haustür aus, als ihm ein Gedanke kam. Er tastete nach dem Feuerzeug und blieb auf der Veranda stehen. Blickte die Straße hinunter zu Harris’ Haus. Es stand gleich neben der Mauer.
    Diaz zog das Feuerzeug aus der Tasche, zündete es an, betrachtete die Flamme. Er hatte eine Idee. Das könnte funktionieren. Und selbst wenn nicht, was kümmerte ihn Thompson? Diaz’ Gedanken waren so klar und deutlich wie seit langem nicht mehr. Er würde das Feuerzeug fallen lassen, wenn er seinen Plan ausführte, und falls Harris überlebte, und es bestand tatsächlich eine kleine Chance, dass der dreckige Hurensohn es schaffte, würde er das Zippo finden. Genau. Vielleicht, nur vielleicht, könnte es so funktionieren.
    Natürlich würden die Zombies hereinströmen und alle in Eden umbringen und auffressen, wenn er das Tor öffnete, genau wie sie es in Jericho getan hatten. Diaz versuchte, deswegen Gewissensbisse zu verspüren, aber es gelang ihm nicht. Es kümmerte ihn nicht. Seit Shannon nicht mehr da war … Seit Harris sie umgebracht hatte …
    »Ich will ins Bett, Diaz«, rief Bear durchs Fenster. »Hast du vor, die ganze Nacht da draußen auf der Veranda zu stehen, oder kommst du endlich rein und holst dir was von Mary Jane?«
    Diaz grinste, steckte Thompsons Feuerzeug für später zurück in die Tasche und ging ins Haus, um sich was zu rauchen zu holen.

DANKSAGUNG
     
    Zombies haben mir schon mein ganzes Leben eine Heidenangst eingejagt. Meine erst Erinnerung an einen Zombiefilm ist der explodierende Kopf beziehungsweise die Wassermelone in Zombie . Ich habe den Film als kleiner Junge gesehen, und Tom Savins Spezialeffekte hinterließen eine unauslöschliche Spur in meiner verwundbaren Seele. Verflucht sollst du sein dafür, Tom! Soll heißen: Danke, Bruder. George Romero ist der unangefochtene König des Zombiekinos, und selbst die höchsten Ehren sind zu wenig für diesen Mann, einen Könner, der einen direkter Einfluss auf meine anderen Lieblingszombiefilmregisseure hatte, darunter Lucio Fulci und Dario Argento.
    Danny Boyle hat uns 28
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