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Echte Männer

Echte Männer

Titel: Echte Männer
Autoren: Sophie Andresky
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Frosch, Fozzie Bär, die beiden Alten aus der Loge oder Gonzo mit der obszönen Nase in den Federn liegen hat, ist reine Glückssache. Erotische Rollenspiele sind ja immer das Patentrezept, wenn sich ein erstes Gähnen im Bett breitmacht. Und solange es der Sache dient: von mir aus. Ich finde zwar, dass ein Körper genug Spannendes bietet, um sich damit zu amüsieren, aber manche Inszenierungen sind schnell organisiert, also warum nicht? Ein weißes Servierschürzchen, ein Staubwedel, schonkann die Vorstellung des verführten Au-pair-Mädchens losgehen. Eine Krawatte, ein Dutt: Fertig ist die sexy Gouvernante, die dem ungehorsamen Internatsschüler zeigt, wo der Rohrstock hängt. Ein Blaumann und ein Werkzeugkoffer, und der Klempner mit offenem Hosenlatz klingelt zweimal. Glück gehabt, wenn einen dabei nicht der Nachbar erwischt. Auch außer Haus verspricht die Maskerade für Erwachsene ein Jumbopläsier. Nuttig aufgeschnackelt in der Hotelbar oder im Trenchcoat als Doppelagentin zum Geiselaustausch – bitte. Was muss, das muss. Andere Besetzungen sind da schon schwieriger: Schneewittchen zum Beispiel. Klar, dass er der holde Prinz sein will. Wenn sie dann aber auf sieben Zwergen besteht und er nur einen bieten kann, hat das Laienspielvergnügen schnell ein Ende. Auch bei modernen Klassikern der Filmgeschichte stößt man schnell an seine Grenzen:
Matrix
nachzustellen dürfte schwierig werden. Weniger wegen der coolen schwarzen Ledermäntel und Sonnenbrillen. Aber wenn er lässig vom Schrank springt und versucht, in der Luft hängen zu bleiben wie Keanu Reeves, kann das zu orthopädischen Spätfolgen führen. Deshalb ist das Wichtigste im Bett vor allem: Humor. Wenn man zusammen drüber lacht, kann es so mies nicht gewesen sein. Und die bizarren Situationen, die sich womöglich ergeben, sind ja vielfältig. Vielleicht dachte er, heute Abend stehe
Jurassic Park
auf dem Spielplan, und während er als Riesenechse verkleidet mit Taucherflossen an den Füßen durch den nahe gelegenen Park schlappt, wartet sie im Schulmädchen-Faltenrock an der Bushaltestelle auf den bösen fremden Mann. Da glaubt man dann eher, man wäre in einer Folge der versteckten Kamera oder in einer dieser merkwürdigen japanischenShows, in denen Kandidaten alles tun, um sich für den Rest ihres Lebens zu demütigen. Bei all den Kostümen, Aufbauten, Masken und Szenerien vergisst man dann schnell, worum es eigentlich geht: ums Vögeln. Sehr erotisierend ist das nicht, wenn er immer pampiger wird, weil sie schon zum dritten Mal den Einsatz als verängstigte Prinzessin Leia verpasst hat und im hysterischen Lachkrampf auf ihren Haarschnecken herumkaut, während er mit dem Leuchtkondom überm Dödel ein Laserschwert imitiert. Die eigentliche Sache und wie sich das anfühlt, was man miteinander treibt, wird durch das Outfit oder die Szenerie sowieso nicht verändert. Ein dilettantischer Liebhaber, der «Klitoris» für den Namen einer thailändischen Pornodarstellerin hält, bleibt dilettantisch, auch wenn er den Hörnerhelm von Conan-dem-Barbaren auf dem Kopf hat und sich wild grunzend ins Bärenfell wickelt. Und keine g’schamige Gänseblümchenmaid wird zum wilden Tier, nur, weil man sie wie Barbarella ausstattet. Da kann man sich noch so sehr verkleiden. Am Ende hat man doch wieder Fozzie Bär im Bett.

Godzilla im Spiegel
    Die sensibelste erogene Zone des Mannes ist radieschenförmig, glitschig und hat einen Durchmesser von etwa 2,5   Zentimetern. Der kleinste Reiz genügt – schon kommt es in der Jeans zu sturzbachähnlicher Durchblutung. Und weil es so schön ist, hat der Mann gleich zwei davon. Ich singe jetzt keine Ode an die Klöten, obwohl das ein lustiger Körperteil ist, der aussieht wie eine Mischung aus einem Oma-Einkaufsnetz und einem Truthahnhals, sondern ich rede von den Augen, denn der Mann ist ein Augentier und ein geiler Mann eine Art Schniepel mit Sehstielen. Das Gucken verbindet den Mann mit der Außenwelt, was praktisch für uns Frauen ist, denn mit dem Zuhören haben es Männer ja eher weniger. Eine Frau, die zum Mann durchdringen will, sollte es also über optische Signale probieren. Bei wichtigen Mitteilungen hilft Winken, Gebärdensprache oder das Öffnen eines Blusenknopfes. Das Problem bei dieser an sich praktischen Konstruktion ist allerdings, dass zwischen Auge und Gemächt oft kein Gehirn geschaltet ist. Deshalb sehen Männer manchmal auch schlicht etwas anderes. Beim Blick in den Spiegel zum Beispiel. Godzilla steht
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