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Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Titel: Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)
Autoren: Klaus Plüg
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glasig ins Leere blickend.
       „Die tragen doch keine Handschuhe, weil sie so modebewusst sind, das kann man doch nur mit religiösem Wahn erklären. Ich vermute, ihre Männer sind so streng gläubig, dass sie jedes sichtbare Fleckchen Haut, als hemmungslose Schamlosigkeit verurteilen, die dann mit irgendeiner göttlichen Strafe belegt werden könnte.“  
    Henry konnte wegen der ziemlich lautstarken Feindseligkeiten, die weiter ungehindert seine Ohren peinigten, keinem zusammenhängenden Gedanken nachgehen.
    „Kann ja auch sein, dass es gar nichts mit ihrem angeblich alles verzeihenden Gott zu tun hat. Vielleicht gibt es ja auch nur den einen Grund: Ihr Mann will es so und nicht anders .“
    Er versuchte sich von dem Getöse vor seinem Fenster nicht weiter beeinflussen zu lassen, doch unter diesen Umständen fiel es ihm verdammt schwer.
    Was muss im Kopf eines Mannes vor sich gehen, der befürchtet, andere Männer hätten nichts Besseres zu tun, als seine Frau zu bespringen, nur weil sie ihre Haare oder die nackte Haut ihrer Hände zeigt? Was mag dieses vollkommen überzogene Misstrauen gegen die eigene Frau und fremde Männer ausgelöst haben? 
    „Ich sehe nur die eine Möglichkeit“, dachte Henry, „sie reflektieren ihre eigene verkorkste Moral auf andere. Versetzt die Herren der Schöpfung denn wirklich schon das kleinste Fleckchen nackter Haut in zügellose Ekstase, die ihnen dann jede Kontrolle über ihren Sexualtrieb entzieht? Und wenn sie wirklich so triebgesteuert sind, glauben sie natürlich, dass alle anderen Männer ebenso veranlagt sind, und bringen ihren Frauen, oder wohl eher sich selbst, ein Mindestmaß an Sicherheit, indem sie ihre Angetraute, für jeden anderen Mann, praktisch unsichtbar machen.
    „Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass diese Männer wirklich versuchen, ihren Trieb zu kontrollieren. Sie sind keine mitleiderregenden Opfer ihrer übernatürlich stark ausgeprägten Männlichkeit, denn sonst würde sie nichts davon abhalten, rücksichtslos über jede westlich gekleidete Frau herzufallen; denn die gehen wahrlich nicht in Sack und Asche um ihre Reize zu verbergen.“
    Henry hielt seine Kenntnisse über den Islam für absolut ausreichend und sein Urteil über die islamische Religion würde auf unerschütterlich sicheren Füßen stehen. Obwohl sich sein Wissen tatsächlich aber in durchaus übersichtlichen Grenzen bewegte.
       „Sollte es tatsächlich so sein, dass sie nicht den geringsten Respekt vor den, ihrer Meinung nach, Ungläubigen haben, warum können unsere Frauen dann trotzdem, zumindest überwiegend, von ihnen unbehelligt durch die Straßen gehen? Müssten nicht an jeder Straßenecke und in jedem Hausflur, vor Geilheit geifernde Männer lauern, um lechzend über die, nach ihrem Verständnis, unsittlich gekleideten Frauen herzufallen? Schließlich lustwandelt eine moderne junge Frau, nicht nur halb nackt, sondern, was vielleicht in ihren Augen noch verwerflicher ist, mit unanständig entblößter Haarpracht unzüchtig vor ihren triebgesteuerten Blicken umher“. Henry kramte automatisch einige Bilder aus seiner Erinnerung hervor, was seinen Blick verklärte. „Appetitlich ist das schon, zumindest meistens. Aber welcher normale Mann möchte das verbieten?“ 
    Wie läuft es wohl bei ihnen Zuhause ab, wenn sie unter sich sind und unbeobachtet von der Außenwelt, tun und machen könnten, was sie wollen?
    Trägt sie ihre absolut unerotische Kleidung und das dazu gehörige Kopftuch, so wie wir sie von der Straße her kennen, dann müsste sie für ihn ebenso unsichtbar sein, wie für uns. Und das bedeutet, sein Trieb bleibt ausgeschaltet. Wenn er aber einen kleinen Mohammed zeugen will, nimmt er ihr die Kopfbedeckung ab und kommt durch den liederlichen Anblick ihres unbedeckten Haares so richtig in Fahrt?
    Oder ist es doch eher so, dass sie es sich einfach vom Kopf nimmt, wenn sie Lust hat? Ich kann mir nicht vorstellen, wie beim Anblick dieser Kopflappen, die nicht nur überflüssig, sondern meistens auch noch in finsteren, deprimierenden Farben gehalten sind, überhaupt noch Lust aufkommen kann?“
    Henry konnte sich keinen Reim auf diese Lebensweise machen, verspürte aber auch nicht die geringste Lust, sich die Frauen ohne ihre Kleidungsstücke vorzustellen.
       „Vor mir brauchen die absolut keine Angst zu haben, meinetwegen brauchen sie sich nicht einmal unter ihren Klamotten zu verstecken. Mir würde schon vollkommen genügen, wenn mich diese
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