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Duocarns - David & Tervenarius

Duocarns - David & Tervenarius

Titel: Duocarns - David & Tervenarius
Autoren: Pat McCraw
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Anblick der Atem. Wahnsinn! Sein Kunde war ER!
    Tervenarius trug einen hellgrauen Armanianzug, der mit ihm zu verschmelzen schien, und hatte das silbrige Haar mit einem schwarzen Lederband zurückgebunden. Er zog sich rasch einen dunklen Wollmantel über, drehte sich um und blickte ihn an. Seine weiße Haut wirkte in dem fahlen Morgenlicht wie von innen beleuchtet. Er lächelte. Grün. Er hatte grüne Augen.
    Aber Moment mal. Wieso denn grün? Waren sie nicht am Tag zuvor blau gewesen? Davids Herz kletterte in den Hals und blieb dort laut klopfend stehen. Wie sollte er sich nach dieser verrückten Vorgeschichte verhalten? Professionell, dachte er – am besten fachmännisch und cool.
    Er riss sich zusammen und hinkte auf Tervenarius zu. »Guten Morgen! Ich bin David Martinal.« Er reichte ihm die Hand und verdrängte den Gedanken daran, dass die gleiche Hand am Tag zuvor seinen Knöchel berührt hatte. »Wenn Sie wollen, können wir sofort mit der ersten Besichtigung anfangen. Wir haben hier eine Villa, die noch bewohnt ist, aber demnächst frei wird. Zwölf elegante Zimmer.«
    Tervenarius lächelte höflich. »Hat sie einen Keller und wie groß ist die Gesamtfläche?« Mit keinem Wort erwähnte einer von ihnen das Erlebnis vom Vortag. Jetzt ging es ums Geschäft. Das schien sein Gegenüber ebenfalls so zu sehen. Also schloss David die Tür der 1976 erbauten, weißen Villa auf und gab ihm die ersten Informationen.
    Tervenarius hörte ihm aufmerksam zu. Nun war David mal nicht der dumme August und konnte mit Fachwissen punkten. Er erklärte das Anwesen und lobte das Anwesen über den grünen Klee.
    Sein Kunde schüttelte den Kopf. »Ich befürchte, das Objekt ist zu klein für meine Zwecke.« Hm, schlecht.
    »Okay, kein Problem – ich habe noch zwei weitere Häuser zur Auswahl. Eine schönes Herrenhaus und – tja, da ist so eine Art alte Schule. Die hat wohl kaum Wohnqualitäten, aber das kann man ja einrichten. Dafür ist sie riesig und voll unterkellert. Sie liegt sogar nah am Meer.«
    »Die möchte ich sehen.«
    Sie verließen die Villa und stiegen in den BMW. Der Wagen war wahrlich ein echtes Prachtstück, innen mit Wurzelholz-Armatur und einem beeindruckenden Bordcomputer. »Ein Traumauto.« David lächelte ihn an und blickte auf die kräftigen, weiße Hände des anderen Mannes auf dem Lenkrad. Eigentlich hätte er ja lieber gesagt: »Ein Traummann in einem Traumauto.« Aber er war zu wohlerzogen, um einen potentiellen Käufer so unverhohlen anzuflirten. Also lehnte er den Kopf an die Kopfstütze und schloss eine Sekunde lang die Lider. Am liebsten hätte er für eine Weile in wohligen Gedanken verharrt, aber riss schnell die Augen wieder auf. Der Mann war ein Kunde – er musste sich dringend zusammennehmen.
    Wie er versprochen hatte, lag das Haus nah am Meer, im Seafair Drive. Tervenarius parkte und sie stiegen aus. Die Luft war angenehm frisch und salzig. Aus seinem Pferdeschwanz löste sich eine silberweiße Strähne. Sie flatterte im Morgenwind. Sofort begann David, erneut zu träumen. Ob er noch einmal die Gelegenheit haben würde, sein Engelshaar zu berühren? Tervenarius strich sich die Haarsträhne hinters Ohr. Urplötzlich fühlte David sich frustriert und leer. Er schloss auf, ließ Tervenarius den Vortritt und folgte ihm hinkend ins Haus.
     

     
    Die Schule war ein langgestrecktes, weißes, Gebäude mit zwei Geschossen. Von einem langen Flur gingen viele Zimmer in alle Richtungen. Das Haus war, wie David richtig angepriesen hatte, voll unterkellert, der Kellerboden durchgehend gefliest. Sie liefen langsam durch das Anwesen, da sein Fuß weiterhin schmerzte.
    Endlich nickte Tervenarius. »Das muss umgebaut werden. Was soll das Ganze kosten?«
    »Da das Areal sehr groß ist und in der besten Lage … Zwei Komma zwei Millionen.« Dazu kam dann noch seine Vermittlungs-Provision.
    Tervenarius überlegte und bewegte sich dabei Richtung Eingangstür. Jetzt kam es drauf an. David wartete nervös auf seine Antwort. Die alte Schule war ein problematisches Objekt. Sie loszusein hätte ihn um einige Kopfschmerzen erleichtert. Er wollte den schönen Mann nicht über den Tisch ziehen, aber Geschäft war Geschäft.
    »Da ich sehr hohe Umbaukosten haben werde, würde ich das Haus für zwei Millionen nehmen«, sagte Tervenarius schließlich.
    Feilschen gehörte für ihn dazu: »Zwei Komma eins.«
    Tervenarius lächelte ihn an. »Okay, aber unter einer Bedingung: Sie helfen mir, einen fähigen Bauunternehmer zu
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