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Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft
Autoren: Christine Feehan
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sackte zehn Meter in die Tiefe und streifte beinahe eine Baumspitze, ehe er sich von seinem Schock erholte. Er erschauerte. Das solltest du lieber gleich vergessen.
    Raven schwebte in weiten Kreisen anmutig nach unten zu ihrem Haus und landete auf dem Weg, der zu ihrer Veranda führte, wobei sie während der Landung ihre normale Gestalt annahm. Mikhail folgte ihr und veränderte seine Gestalt, als er direkt vor ihr zum Stehen kam, um ihr den Weg abzuschneiden. Die Kanten und Furchen seines Gesichts verhärteten sich zu einer grimmigen Miene, die einschüchternd wirken sollte. Dieses Gespräch ist nicht beendet. Er konnte das Entsetzen, das durch seinen Körper lief, nicht unterdrücken. »Es gibt Dinge, die man von einem Mann nie verlangen sollte.«
    Raven verdrehte die Augen. »Die Kinder erwarten einfach, dass der Weihnachtsmann erscheint. Das ist unsere erste große Weihnachtsfeier, die erste richtige, und da die Frauen sich bereit erklärt haben zu kochen, müssen die Männer auch ihren Teil beitragen. Du musst den Weihnachtsmann spielen, Mikhail.«
    »Das glaube ich kaum«, gab er zurück. Sein Gesichtsausdruck hätte den gefährlichsten aller Vampire oder Jäger verunsichert, aber auf seine Gefährtin schien er nicht die gewünschte Wirkung zu haben.
    Raven schnaubte verärgert. »Sei nicht kindisch! Bei den Menschen machen die Männer so etwas ständig, und sie haben kein bisschen Angst davor.«
    »Ich habe keine Angst.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch, eine Geste, die ihn immer faszinierte, doch diesmal sah es verdächtig danach aus, als lachte sie ihn aus. »Doch, hast du. Du siehst zu Tode erschrocken aus und bist ganz blass geworden.«
    »Ich bin blass, weil es mich Kraft gekostet hat zu fliegen, ohne vorher Nahrung zu mir zu nehmen. Ich bin der Prinz des karpatianischen Volkes, nicht der Weihnachtsmann.«
    »Das ist keine Entschuldigung. Als Herrscher deines Volkes ist es deine Pflicht, diese Rolle zu spielen. Es ist eine Tradition.«
    »Nicht bei den Karpatianern. Es ist würdelos, Raven.« Mikhail fing sein Haar im Nacken ein und schlang es mit einem schmalen Lederband zusammen. Seine schwarzen Augen funkelten sie drohend an.
    Sie brach in Gelächter aus, ohne jedes Mitgefühl und ganz bestimmt nicht eingeschüchtert. »Pech gehabt, mein Schatz. Es ist dein Job. Karpatianische Tradition oder nicht, du hast mir versprochen, eine große Weihnachtsfeier für alle zu veranstalten. Unsere Gäste sind aus den Vereinigten Staaten, aus Südamerika und mehreren anderen Ländern gekommen, um mit uns zu feiern. Wir dürfen sie nicht enttäuschen.«
    »Es wird niemanden enttäuschen, wenn ich mich auf diesen albernen Kram nicht einlasse.«
    Ihr Lachen vertiefte sich zu einem vollen, warmen Klang, der ihm über den Rücken lief und ein eigenartiges kleines Kribbeln in seinem Inneren hervorrief. Nur Raven hatte diese Wirkung auf ihn. Nur sie konnte in ihm den Wunsch wecken, alles Erdenkliche auf sich zu nehmen, um ihr eine Freude zu machen.
    »Glaub mir, Mikhail, das gesamte karpatianische Volk wird schwer enttäuscht sein, wenn du nicht in die Rolle des Weihnachtsmanns schlüpfst.« Sie strich mit den Fingerspitzen über sein Gesicht. »Ein schöner weißer Bart.« Ihre Hand glitt über seine Brust zu seinem flachen, harten Bauch. »Ein kleines, rundes Bäuchlein... «
    »Du bist kein bisschen witzig.« Aber sie war es doch, und er musste seine ganze Selbstbeherrschung aufwenden, um sie nicht anzulächeln.
    »Du hast mir versprochen, alles zu tun, damit unsere erste Weihnachtsfeier ein Erfolg wird.«
    »Zu dem Zeitpunkt konnte ich nicht klar denken«, knurrte er. »Du hast mich abgelenkt.«
    »Wirklich?« Raven machte große, unschuldige Augen. »Daran erinnere ich mich gar nicht.«
    Mikhail schlang seine Arme um sie und zog sie an sich. Als er leicht an ihrem Hals knabberte und mit seinen Zähnen ihre Pulsader streifte, spürte er ihre Erregung und wusste, dass es zwischen ihnen immer so sein würde. Raven. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es möglich wäre, sie noch inniger zu lieben, aber das Gefühl wurde von Tag zu Tag stärker. Manchmal glaubte er, vor Liebe schier zu bersten. Manchmal, wenn sie nicht hinsah, spürte er, wie ihm blutrote Tränen in die Augen stiegen. Wer hätte gedacht, dass der mächtige Prinz der Karpatianer so verliebt sein könnte?
    Wie jeder Mann seiner Art war er mit dem Wissen um die rituellen bindenden Worte geboren worden. Als sich eine menschliche Frau als seine Gefährtin des
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