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Dunkle Wasser in Florenz - Roman: Dunkle Wasser in Florenz

Dunkle Wasser in Florenz - Roman: Dunkle Wasser in Florenz

Titel: Dunkle Wasser in Florenz - Roman: Dunkle Wasser in Florenz
Autoren: Marco Vichi
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ein Nichtsnutz … ein Schlingel …«
    »Oh ja, das weiß ich nur zu gut.« Rosa kicherte.
    »Eine Frau wie du hat was Besseres verdient …«
    »Oh, wir sind doch kein Paar … das fehlte mir noch.« Rosa winkte ab.
    »Wie geht es in Florenz?«, fragte Riccà, während er sie an einen Tisch führte.
    »Darüber möchte ich heute lieber nicht nachdenken.«
    »Also reden wir nicht davon. Cos’u volete magnare? «
    »Das überlassen wir dir. Stell du uns ein Menü zusammen.«
    » A ve sisteme me … ich geh jetzt in die Küche und kümmere mich darum, aber später trinken wir ein schönes Glas Weißwein zusammen«, sagte Riccà. Er schlug Casini auf die Schulter und verschwand in der Küche.
    »Der ist nett«, flüsterte Rosa ihm zu.
    »Wir kennen uns von klein auf.«
    »Nimm dir ein Beispiel an ihm … der ist nicht so ein Griesgram wie du.«
    »Jeder ist, wie er ist.« Casini schaute zum Fenster hinaus und berauschte sich am Anblick der Apuanischen Alpen, deren Silhouette sich vor dem Horizont abhob … Wie mochte es Eleonora gehen? Würde er sie je wiedersehen? Doch er wollte sich jetzt nicht mit bitteren Gedanken quälen. Es war nicht Monsignore Sercambis Schuld, dass sie ihn verlassen hatte. Er wollte lieber daran glauben, dass es vom Schicksal so vorherbestimmt war, genau wie Amelia gesagt hatte. Sie hätte ihn so oder so verlassen. Die Karten logen nie.
    Er folgte der Silhouette der Berge mit den Augen und verlor sich in anderen Gedanken … Giacomo Pellissari … der Metzger Ferkel … der reiche Signorini … die Telefonrechnung …
    »Woran denkst du?«, fragte Rosa und packte ihn am Handgelenk.
    »An Krümelchen …« Ohne das Kätzchen hätte er nie etwas herausgefunden.

»LA NAZIONE«, MONTAG, DEN 20.FEBRUAR 1967
    Seite 3
    DIE HÜGEL DES GRAUENS
    SELBSTMORD IM WALD
    44-JÄHRIGER METZGER AUS FLORENZ ERSCHIESST SICH IM WALD VON CINTOIA ALTA
    FRAU UND TOCHTER VOM SCHMERZ GEBROCHEN

    Gestern Morgen hat sich Livio Panerai, ein vierundvierzig Jahre alter Metzger, in der Nähe der Abtei von Monte Scalari mit einem Gewehr umgebracht. Ein Jäger hatte den leblosen Körper mit der Waffe in der Hand gefunden. Signora Cesira Batacchi, die seit neunzehn Jahren mit Panerai verheiratet war, kann sich nicht erklären, was ihren Mann zu dieser Tat getrieben haben könnte, der wie jeden Sonntag im Morgengrauen das Haus verlassen hatte, um in den Hügeln von Cintoia auf die Jagd zu gehen. Livio Panerai hatte keine nennenswerten Sorgen. Arbeitsam, stets gut gelaunt, bei seinen Kunden beliebt, führte er ein rechtschaffenes Leben. Die Bewohner von La Panca sprechen inzwischen von den »Hügeln des Grauens«. Dort wurden in Pian d’Albero und Umgebung von den Deutschen schreckliche Massaker verübt, und nun scheint sich das Grauen fortzusetzen: Der Metzger wurde unweit der Stelle gefunden, wo man vor einigen Monaten die Leiche von Giacomo Pellissari entdeckt hatte, dem kleinen Jungen, der vergewaltigt und getötet wurde und dessen Mörder man bis heute nicht gefunden hat. Man überführte Panerais Leiche in die Aufbahrungshalle des Krankenhauses von …

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DANKSAGUNG
    Ich danke Leonardo Gori: Ohne das Material über die große Flut von Florenz, das er mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, und seine großzügige Hilfe bei der Auflösung einiger Handlungsstränge wäre dieser Roman nur mit Mühe über das Anfangsstadium hinausgekommen oder wäre vielleicht nie geschrieben worden. Ich habe auch die Begegnung zwischen Arcieri und Casini aus seinem Roman »L’angelo del fango« (Rizzoli, 2005) verwendet und nichts an den Dialogen verändert.
    Außerdem danke ich Enneli Haukilathi, die eine meiner wertvollsten Beraterinnen geworden ist, sowie Laura Bosio, Lektorin bei Guanda, mit außergewöhnlichen Fähigkeiten und grenzenloser Geduld.
    Mein Dank gilt …
    Adolfo Mattirolo: Er war ein Kamerad meines Vaters in der Legion San Marco und hat mir Geschichten aus dem Krieg erzählt.
    Alessandro Coppola: Als Polizeibeamter bei der DIA war er mir eine wertvolle Hilfe bei allen technischen Gesichtspunkten des Polizeiapparats jener Zeit.
    Alberto Severi: Weil er mich mit Angela Motta zusammengebracht hat.
    Angela Motta: Als Direktorin von Teche Rai in Florenz hat sie mir freundlicherweise Material über die große Flut zur Verfügung gestellt, das meine Erwartungen weit übertroffen hat.
    Beppe Fenoglio: für die Geschichte von Molin und seine harmlosen Flüche.
    Bruno Casini: fürs kritische
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