Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad
Autoren: Walter H. Hunt
Vom Netzwerk:
Quartier.
     
     
    20. September 2396
    Auf offenen Kanälen übertragen TIN/SRO/ADR/CIC
    VON:  KAdm César Hsien, Adrianople,
    für HQ der Admiralität, Terra
     
    AN:  Cdre Jacqueline Laperriere IN,
    CO / Cicero-Flottenbasis
     
     
    Auf Befehl Seiner Imperialen Hoheit werden Sie Inspector-General Horace Tolliver, K Adm ISN, mit Eskorte, sowie Gyaryu’har Sergei Torrijos als Vertreter des Hohen Lord Ke’erl HeYen vom Hohen Nest unterbringen und willkommen heißen. Ich erwarte, dass Sie Adm. Tolliver und vor allem Mr Torrijos während ihrer Inspektionstour alle Wünsche erfüllen. Reiseroute und Ablaufplan finden Sie in den angehängten Vid.Aufz.
     
     
    EOT
    20. September 2396
    Auf offenen Kanälen übertragen TIN/SRO/ADR/CIC
    VON:  KAdm Horace A. Tolliver,
    Inspector-General
     
    AN:  Cdre Jacqueline Laperriere IN,
    CO / Cicero-Flottenbasis
     
     
    Liebe Commodore Laperriere,
    ich freue mich bereits darauf, die Cicero-Basis besuchen zu dürfen. Als höfliche Geste gegenüber dem Hohen Lord werde ich von einem besonderen Gesandten begleitet, von Sergei Torrijos, dem Vertreter des Hohen Nestes. Auch wenn dieser Umstand die Inspektion etwas ungewöhnlich gestalten wird, bin ich sicher, dass Sie Ihr Kommando in der gewohnten Weise mit nur einem Minimum an Störungen werden ausüben können. Wenn es irgendetwas gibt, was meine Dienststelle tun kann, um diese Absicht noch besser zu verwirklichen, nehmen Sie ruhig Kontakt mit mir auf.
    Tolliver KAdm ISN
     
    Fünf Vindicator-Flugzeuge beschleunigten und gewannen rasch an Höhe, während die Landebahn von Cicero hinter ihnen zurückfiel. Die aufgehende Sonne, die blassorange über dem Horizont hing, sprenkelte die Tragflächen mit ihrem Licht, als die Maschinen weiter aufstiegen. Die Nachbrenner wurden gezündet, während sie die obere Atmosphäre erreichten.
    Wachoffizier Lieutenant John Maisel wandte sich von den kleiner werdenden Maschinen ab und betrachtete in der Fensterscheibe des Kontrolltowers das Spiegelbild seiner Befehlshaberin. Sie wirkte müde und erschöpft, und insgeheim fragte er sich, warum sie bereits um 0600 Uhr auf den Beinen war. Etwa nur, um einen routinemäßigen Patrouillenstart mit anzusehen?
    »Gruppe vier gestartet, Ma’am«, sagte er und drehte sich zu ihr um.
    »Sehr gut, Lieutenant.«
    »Befehle, Ma’am?«
    »Nein, keine. Bleiben Sie bis auf weiteres in Alarmbereitschaft, Lieutenant.«
    »Aye-aye, Ma’am.« Er sah wieder zu den Lichtpunkten, die in großer Höhe immer kleiner wurden. Als er wieder über die Schulter blickte, war seine Vorgesetzte bereits verschwunden.
     
    Commodore Jacqueline Laperriere – »Jackie« für die wenigen guten Freunde, die sie mit ihrem Vornamen ansprachen, nicht mit ihrem Dienstgrad – ging langsam durch den verglasten Gang, der vom Kontrolltower zum Gebäude der Admiralität führte. Für jemanden, der sich ausgeruhter und unbeschwerter gefühlt hätte, wäre der Anblick des Raumhafens überwältigend gewesen. Sie selbst nahm davon kaum Notiz, als sie stehen blieb und die hektischen Aktivitäten beobachtete, die dem Start der nächsten Gruppe vorausgingen.
    Sie kannte den Ablauf bis ins letzte Detail, er war ihr in Fleisch und Blut übergegangen, und sie würde es nicht wieder verlernen. Vor Jahren war sie selbst eine gute Pilotin gewesen. Dann hatte man ihr das Kommando über ein Raumschiff übertragen, doch das änderte nichts daran, dass das Führen eines Kampfflugzeugs immer noch viel besser war, als ein Kampfraumschiff zu befehligen. Als Commodore in der Flotte Seiner Majestät lag beides nun lange hinter ihr, und ihr Platz war heute der hinter einem Schreibtisch einer Flottenbasis.
    Jackie sah zu, wie die K6-Sonne von Cicero allmählich höher stieg. An diesem Morgen verspürte sie weder Verärgerung noch Bedauern. Sie war dafür viel zu müde, weil sie die letzten sechsunddreißig Stunden damit verbracht hatte, jeden der vielen Kilometer Korridore und das gesamte Rollfeld zu überprüfen, mit Untergebenen zu sprechen und ohne Ankündigung Inspektionen vorzunehmen, weil sie auf die Ankunft des Inspector-General Konteradmiral Horace Tolliver vorbereitet sein wollte. Für das Personal der Basis stellte der Besuch kein besonders wichtiges Ereignis dar, schließlich war es weder die erste Inspektion der Einrichtung, noch würde es die letzte sein. Admiräle, die die meiste Zeit an ihrem Schreibtisch verbrachten, waren für die Besatzung der Basis kein Grund zur Sorge.
    Einige ihrer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher