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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin
Autoren: Jennifer Ashley
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habe …«
    »Geduscht.« Wieder wanderte sein Blick über ihren Körper, und sie hielt das Handtuch fester. »Du hast nicht abgeschlossen.«
    »Doch, ich …« Er könnte recht haben. Sie war so erledigt gewesen, dass sie die Tür womöglich nur zugeschlagen, ihre Sachen hingeworfen und erst einmal ihren Kater gefüttert hatte. »Selbst wenn, heißt das nicht, dass du einfach in meine Wohnung spazieren darfst.«
    »Ich bin gekommen, weil ich Hilfe brauche, und außer dir fällt mir niemand ein, den ich fragen kann.«
    Sie war überrascht. »Was, sind deine vier Unsterblichenbrüder und ihre gewieften Hexenfrauen etwa nicht mehr gut genug?«
    »Nicht diese Art Hilfe. Ich brauche die Polizei.«
    »Aha.« Wasser rann ihr aus dem nassen Haar über das Gesicht, und sie wischte es verärgert weg. »Bleib, wo du bist!«, sagte sie, eilte ins Schlafzimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
    Als sie angezogen wieder herauskam, fütterte Tain gerade Pickles mit Häppchen aus einer Dose Katzenleckerlis. Der Kater schnurrte immer noch wie ein Weltmeister.
    Letztes Jahr hatte Tain sie während der Schlacht allein mit seiner Magie zwanzig Fuß in die Höhe gehoben. Ein Sturz hätte sie umgebracht, doch er ließ sie sanft wieder herunter, wenn auch nur, weil sie energisch auf ihn einredete und ihm ihr Wortgefecht anscheinend Spaß gemacht hatte. Dennoch war es reichlich verunsichernd, denselben Mann nun in ihrer Küche sitzen und sanft mit ihrem Kater spielen zu sehen.
    »Er heißt Pickles«, erklärte sie angespannt, »weil er gern Pickles zerkaut.«
    »Das ist nicht der Name, den er sich gibt«, erwiderte Tain.
    »Ach nein? Und was denkt er, wie er heißt?«
    »Herr über alles Sichtbare.«
    Samantha unterdrückte ein hysterisches Lachen, zog sich den Stuhl Tain gegenüber vor und setzte sich. »Ich dachte, dein Bruder Hunter sei der mit dem telepathischen Draht zu Tieren.«
    »Glauben denn nicht alle Katzen, dass sie so heißen sollten?«
    Er klang vollkommen normal, und abgesehen von diesem finsteren Funkeln tief in seinen Augen wirkte er auch sonst so. Seinen langen Ledermantel hatte er auf die Couch geworfen und saß in einem kurzärmeligen schwarzen T-Shirt vor ihr. Seine Arme waren von Narben übersät, die allerdings weniger schlimm aussahen, als Samantha befürchtet hätte. Zudem verdeckte das seidige rotgoldene Haar viele der Foltermale.
    »Warum warst du heute Abend im Merrick’s?«, fragte sie abrupt.
    »Aus zwei Gründen. Einer war, dass ich dich treffen wollte.«
    Er sagte es so ruhig, dass sie ihm glaubte. So viel zu Logans Theorie, dass er im Voraus von dem Dämonenangriff gewusst hatte und deshalb dort gewesen war.
    Pickles legte eine Pfote auf Tains Hand, und Tain begann wieder, ihn unter dem Kinn zu kraulen. »Ich habe gestern Abend gesehen, wie du in den Club gegangen bist. Das wunderte mich, denn ich hatte dich eigentlich nicht für eine Frau gehalten, die auf Dämonensex aus ist. Aber dann bemerkte ich deinen Partner ein Stück weiter an der Straße. Heute Abend kam ich früh hin und wollte dir folgen, wenn du wieder gehst.«
    »Wieso haben sie dich überhaupt in einen Dämonenclub hineingelassen? Du willst mir doch nicht erzählen, sie hätten nicht geschnallt, dass du ein Unsterblichenkrieger mit zwei sehr langen Schwertern bist!«
    Tain ging nicht darauf ein. »Ich kann meine Aura sehr gut verbergen, wenn ich will – meine Schwerter auch, denn die sind kurz, nicht lang. Späte römische Bronze.«
    »Sicher besitzt du eine ganz faszinierende Waffensammlung.«
    Auch diese Spitze ignorierte er. »Die Dämonenhure spielst du nicht besonders überzeugend. Du hast Merrick zwar angelächelt, aber der Ekel in deinen Augen war unübersehbar.«
    »Tja, ehrlich gesagt reiße ich mich auch nicht um diesen Teil meines Jobs. Und Merrick dürfte nichts mitbekommen haben, denn er war viel zu sehr damit beschäftigt, auf mein Dekolleté zu glotzen.«
    »Was mir nicht gefiel, auch wenn ich es ihm nicht verdenken kann.«
    Er sollte sie wirklich nicht so ansehen, und vor allem sollte sie nicht so darauf reagieren, wie sie reagierte.
    »Das war geplant. Merrick sollte ja verführt werden«, erklärte Samantha. »Und es hätte auch fast geklappt.«
    »Er hätte dich nie angefasst. Das hätte ich verhindert, auch ohne den Dämonenangriff.«
    Ihr Herz vollführte einen seltsamen Hüpfer. »Und eine gelungene Undercover-Ermittlung platzen lassen? Ich sollte ihn verhaften, sowie er mir das Mindglow bringt. Und ich
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