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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin
Autoren: Jennifer Ashley
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Logan, der sich aufsetzte, so dass seine Motorradstiefelabsätze laut auf den Linoleumboden knallten. »So eine Magie habe ich noch nie gesehen. Außerdem durchtrennte er Merricks Hals, als sei er aus Butter, und Dämonen haben verflucht dicke Hälse.«
    »Er ist ein Unsterblicher«, erklärte Samantha, ohne ihn anzusehen.
    Logan blinzelte. »Er ist was?«
    »Ein Unsterblichenkrieger. Es gibt fünf von ihnen, Halbbrüder. Tain ist der Jüngste.«
    Sowohl Logan als auch McKay guckten sie verdutzt an. »Und du weißt das alles
woher
?«, fragte Logan.
    »Ich bin ihnen schon einmal begegnet.«
    Logans sandfarbene Brauen rutschten ein Stück höher auf die Stirn. »Ach, tatsächlich? Ist er deshalb vor dich gesprungen und hat versucht, unseren Merrick in zwei Hälften zu schneiden?«
    »Er mag keine Dämonen. Einer folterte ihn über Jahrhunderte, worüber er ein bisschen verrückt wurde.«
Die Untertreibung des Jahrhunderts!
»Das hatte nichts mit mir zu tun.«
    »Dann war er rein zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort? Klar doch, Samantha!«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hatte er einen Tipp bekommen, dass das Merrick’s heute Nacht attackiert werden sollte.«
    »Er tötete nicht bloß zwei Dämonen, sondern schnappte auch Merrick. Ich würde sagen, er hatte einen Plan.«
    Samantha versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. »War-um bringst du ihn nicht her und verhörst ihn?«
    »Das könntest du doch machen«, konterte Logan. »Dich kennt er, und ich würde gern hören, was er zu sagen hat.«
    »Ich auch«, sprang Lieutenant McKay ihm bei. »Dem Gesetz nach ist auch das Töten von Dämonen Mord, obwohl wir immer noch sagen können, dass er unschuldige Menschen verteidigte. Aber falls er etwas über Merrick oder seine Konkurrenten weiß, will ich es erfahren.«
    Samantha dachte daran, wie Tain sie berührt und ihr hinterher zugeflüstert hatte:
Halt dich von mir fern.
    »Ihr seid beide ein bisschen zu optimistisch«, sagte Samantha. »Wir sind nicht direkt befreundet.«
    »Versuch’s trotzdem!«, beharrte McKay, wie immer ermunternd. »Ich will ihn binnen einer Woche hierhaben. Heute ist es nicht ganz so gelaufen, wie wir gehofft hatten, aber es hätte schlimmer sein können. Geht nach Hause und schlaft, alle beide. Den Müll fegen wir morgen weg.«
    Nachdem sie für heute Nacht entlassen waren, gingen Logan und Samantha zu ihren Schränken, holten ihre Sachen und verließen gemeinsam das Präsidium. Es war eine kühle Nacht in Los Angeles, denn im September legte sich endlich die Sommerhitze.
    Logan sah immer wieder zu ihr, als sie auf den Parkplatz hinaustraten. »Geht es dir gut? Du hast in dem Club ziemlich was eingesteckt.«
    Samantha legte eine Hand auf ihre Wange, wo Merricks Ringe sie aufgerissen hatten. Tains Magie hatte die Schnitte komplett geheilt. »Alles bestens. Ich brauche bloß ein bisschen Ruhe.«
    »Wir könnten noch eine Pizza essen gehen. Oder ins Kino? Ein bisschen sinnlose gespielte Gewalt hilft uns vielleicht, die sinnlose reale Gewalt zu vergessen.«
    Sie rang sich ein Grinsen ab. »Klingt verlockend. Danke, Logan, aber ich will nur noch eine heiße Dusche und ein weiches Bett.«
    »Schon okay. Ich kann mir auch allein eine Pizza bestellen und mir dazu sinnlose Gewalt im Fernsehen angucken. Bis morgen.«
    »Bis dann.«
    Inzwischen waren sie bei Samanthas Wagen angekommen, einem alten Toyota-Pick-up. Teure Wagen waren für Detectives der LAPD -Paranormalen-Abteilungen nicht drin. Logan fuhr eine Harley, die er in seiner Freizeit liebevoll pflegte. An seinen freien Tagen brauste er darauf durch die Berge und in die offene Wüste weit westlich von L.A.
    Samanthas Wohnung befand sich in einer ziemlich anständigen Apartment-Anlage in West-L.A. mit einem Pool und Kirschbäumen, die in diesem Frühjahr geblüht hatten. Ihre Mutter hatte ihr angeboten, zu Hause in Pasadena zu wohnen, aber ihr Dämonenvater war nach Jahren wieder dort eingezogen, und Samantha wollte ihnen ihre Privatsphäre gönnen. Außerdem musste sie sich immer noch mit dem Gedanken anfreunden, dass sie ihren Vater kennenlernen und nicht hassen sollte.
    In ihrem Apartment hingen Kunstposter an den Wänden, die dem schlichten Putz ein bisschen Farbe verleihen sollten. Das Mobiliar war einfach, aber bequem, und vor allem war Pickles da, ein schwarz-weißer Kater. Sobald sie die Tür aufgeschlossen hatte, sprang er von der Sofalehne und auf den Küchentresen, wobei er schnurrte wie verrückt.
    »Kleiner
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