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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin
Autoren: Jennifer Ashley
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töten.
    Samantha humpelte zu Merrick und achtete darauf, nicht in seinem Blut auszurutschen. Zitternd holte sie die Handschellen aus ihrer Tasche und legte sie ihm an. »Merrick, ich verhafte dich wegen Besitzes von Mindglow. Du hast das Recht zu schweigen …« Zorn blitzte in seinen Augen auf, doch er war nicht in der Verfassung, ihr zu widersprechen.
    Samantha fühlte Wärme hinter sich und drehte sich zu dem Mann um, dem sie seit über einem Jahr nicht mehr begegnet war
 – ein Jahr, vier Monate, eine Woche.
    Das letzte Mal hatte sie ihn in der Schlacht gegen den Ewigen gesehen, ein übles Biest von Dämon, der zusehen wollte, wie die gesamte Menschheit litt, um sich daran zu ergötzen. Tain war sein Verbündeter gewesen – wahnsinnig, mächtig, von der Folter des Dämons gebrochen. Samantha hatte geholfen, ihn zu befreien, von dem Dämon wie vom Wahnsinn, aber sie fragte sich, ob er jemals ganz geheilt werden könnte.
    »Tain«, flüsterte sie.
    Er berührte ihr Gesicht mit den Fingern. Sogleich spürte sie einen stechenden Schmerz, dann ein Ziehen, das fast sinnlich war. Hitze sammelte sich in ihrem Bauch, und ihre Brustspitzen richteten sich unter dem hautengen Kleid auf.
    Dieses Gefühl kannte sie. Es war dasselbe wie im letzten Jahr, als Tain ihren gebrochenen Arm geheilt hatte. Er hatte es vollkommen ruhig getan, während sie von einem Glühen erfasst wurde, das beinahe orgastisch anmutete.
    Als er seine Hand wieder wegnahm, betastete sie ihr Gesicht und stellte fest, dass alles unversehrt und das Blut getrocknet
     war. Statt etwas zu sagen, betrachtete er sie mit seinen unglaublich blauen Augen, als suchte er nach weiteren Wunden.
    »Erinnerst du dich an mich?«, fragte sie ihn.
    Sein wirres rotes Haar ging ihm bis zum Kragen, und einzelne Locken hingen ihm in sein sagenhaft schönes Gesicht. Sie hatte seine vier Brüder kennengelernt, die alle atemberaubend waren, aber Tain mit seinem götterstatuengleichen Antlitz und den meerblauen Augen faszinierte sie am meisten.
    Zudem besaß er eine Präsenz, die sie glatt umhaute. Ihre Knie wollten nachgeben, nicht um ihn anzubeten, sondern damit sie ihren Mund an seinen Hosenschlitz führen und fühlen konnte, was darunter …
    Er fasste ihr Kinn mit zwei Fingern. Merrick hatte dasselbe getan, doch während dessen Dreistigkeit sie wütend gemacht hatte, ließ Tains Geste sie einfach nur verstummen.
    Dann neigte er den Kopf zu ihr hinab und flüsterte ihr mit seinem schwachen Waliser Akzent, an den sie sich noch erinnerte, ins Ohr: »Halt dich von mir fern.«
    Mit diesen Worten ließ er sie los, machte auf dem Absatz kehrt und schritt aus dem Club.

[home]
Kapitel 2
    W as genau ist da drinnen eigentlich abgelaufen?«, fragte Logan Samantha Stunden später.
    Sie saßen in Lieutenant McKays Büro in der Abteilung für Paranormales. Logan lag halb in seinem Stuhl, die langen Beine weit von sich gestreckt. Er hatte sandfarbenes Haar, einen großen schlanken Körper, harte Gesichtszüge und goldbraune Augen.
    »Merricks Rivalen hatten beschlossen, ausgerechnet heute Nacht eine große Vorstellung zu inszenieren«, antwortete Samantha.
    Dämonengangs bekriegten sich gegenseitig mit schöner Regelmäßigkeit und erwarteten, dass die Polizei sich heraushielt. Vampire praktizierten es nicht anders, wenngleich dieser Tage ein Vampir namens Septimus die Situation recht gut kontrollierte.
    »Nein, ich meinte den anderen Kerl«, sagte Logan, der die Hände hinter dem Kopf verschränkte. »Die anderen beiden Dämonen habe ich gesehen, wie sie sich in den Club schlichen, deshalb sind wir ja hineingestürmt.«
    »Schlechtes Timing«, murmelte Lieutenant McKay. Sie war seit fünfzehn Jahren bei der Polizei und zu einem Viertel Sidhe, hatte aber weder deren Körpergröße noch viel von ihrer starken Magie geerbt. Stattdessen war sie klein, drahtig, schwarz und färbte sich ihr kurzgeschnittenes krauses Haar mit Vorliebe orangerot. »Aber Samantha war so geistesgegenwärtig, Merrick im allgemeinen Trubel nicht davonkommen zu lassen. Wir haben ihn endlich wegen Mindglow-Besitzes drangekriegt.«
    »Leider können wir ihm den Handel nicht nachweisen«, seufzte Samantha. »Er kann behaupten, dass seine Konkurrenten ihm untergejubelt haben, was wir im Club finden.«
    »Stimmt, aber erst einmal ist er trotzdem dran, auch wenn wir kein Urteil erreichen. Merrick ist für eine Weile aus dem Mindglow-Geschäft raus.«
    »Können wir auf den anderen Typen zurückkommen?«, unterbrach
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