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Dunkel - Hohlbein, W: Dunkel

Dunkel - Hohlbein, W: Dunkel

Titel: Dunkel - Hohlbein, W: Dunkel
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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irgendwelche Neigungen zu kleinen Mädchen gehabt, aber dieser Anblick trieb ihn fast in den Wahnsinn.
    »Hast du das nicht die ganze Zeit über sowieso schon getan?« fragte er mühsam. Seine Erektion hatte eine Härte erreicht, die weh tat. Er zitterte am ganzen Leib.
    Vera nahm den Finger aus dem Mund und blickte ihn eine Sekunde lang stirnrunzelnd an. »Du solltest acht geben, daß du nicht anfängst, mich wirklich zu langweilen«, sagte sie.
    »Warum? Bringst du mich sonst auch um?«
    »Umbringen? Ich?« Vera wirkte ehrlich verletzt, als sie auf den toten Vampir deutete. » Du hast ihn getötet, wenn ich mich richtig erinnere, nicht wahr.«
    »Nachdem du uns aufeinandergehetzt hast, ja!«
    »Ich habe nichts dergleichen getan.« Vera seufzte, schüttelte den Kopf und wechselte dann zu einem resignierendoberlehrerhaften Ton. »Also gut, ich werde es versuchen. Ich war schon lange auf der Suche nach einem neuen Gefährten. Und du warst der vielversprechendste Kandidat seit langer Zeit. Nicht viele haben Vlads erste Attacke überlebt. Ich bin erst auf dich aufmerksam geworden, nachdem dir das ganz alleine gelungen war.«
    »Und da hast du beschlossen, dir einen neuen Spielgefährten zu suchen«, sagte Jan bitter. »Warum? Hat er angefangen, dich zu langweilen?«
    »Oh, Vladimir hatte durchaus seine Qualitäten«, sagte Vera spöttisch. »Aber er war ein Dummkopf. Ein größenwahnsinniger Narr, der viel zu große Risiken einging. Ich habe ihn gewarnt. Aber er wollte nicht auf mich hören. Früher oder später hätte er sich zu einer Gefahr für uns alle entwickelt.« Sie hob die Schultern. »So war er schon immer.«
    »Und deshalb hast du uns aufeinandergehetzt. Um zu sehen, wer besser ist.«
    »Ich habe dir eine Chance gegeben, am Leben zu bleiben«, sagte Vera eindringlich. »Betrachte es als … als gewaltigen Sieg! Ich glaube, du weißt immer noch nicht, wen du da getötet hast!«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Nicht, wenn man nicht an Vampire glaubt. Wenn doch …« Vera hob die Schultern und öffnete gleichzeitig zwei weitere Knöpfe ihrer Bluse. Der Anblick trieb ihn fast in den Wahnsinn. »Fast alles, was ihr über unser Volk wißt oder zu wissen glaubt, geht auf ihn zurück. Sein Name sagt dir nichts? Tepeš? Baron Vladimir Tepeš?
    Jan schüttelte den Kopf, und Vera verdrehte die Augen und öffnete gleichzeitig die restlichen Knöpfe ihrer Bluse. Mit einer einzigen, fließenden Bewegung streifte sie das Kleidungsstück ab und lächelte ihm zu. »Früher hatten die Leute noch andere Namen für ihn. Vlad der Pfähler. Er war schon ein Ungeheuer, als er noch ein Mensch war. Als er gegen die Türken kämpfte, war er wahnsinnig grausam – dracul , in seiner Muttersprache.« Sie fuhr sich mit einer lasziven Bewegung über Bauch und Brüste, befeuchtete die Lippen mit der Zunge und schnurrte mit einer samtweichen Stimme: »Du hast niemand anderen als Graf Dracula getötet, mein Held. Und jetzt komm her, und hol dir deine Belohnung.«
    Diesmal reichte Jans Kraft nicht mehr, sich ihr zu widersetzen. Stöhnend machte er einen Schritt auf sie zu, blieb stehen und machte einen weiteren Schritt. Katrin stieß ein verzweifeltesWimmern aus. Der Laut brach den Bann nicht ganz, aber immerhin weit genug, um ihn noch einmal stehenbleiben und zu ihr hinübersehen zu lassen. Katrin zitterte am ganzen Leib. Sie hatte ihre Hand mittlerweile bis auf den Knochen blutiggebissen, und auch ihr Mund war voller Blut. In ihren Augen loderte der Wahnsinn.
    »Ach ja, die Kleine«, seufzte Vera. »Du kannst dich vielleicht noch nicht wirklich entscheiden, wie? Warte, ich helfe dir.« Sie lächelte, ging ohne Hast zu Katrin hin und brach ihr mit einer fast beiläufigen Bewegung das Genick.
    »Nein!« schrie Jan – jedenfalls wollte er schreien. Aber alles, was er zustande brachte, war ein wimmerndes, kaum verständliches Schluchzen. »Nein. Katrin. Warum … warum hast du das getan?«
    »Weil sie unser Geheimnis kannte. Außerdem habe ich sie nur erlöst. Oder hättest du es ihr gewünscht, den Rest ihres Lebens in einer Anstalt zu verbringen?« Sie tat das Thema mit einer unwilligen Handbewegung ab, trat einen Schritt zurück und schlüpfte aus ihren Jeans. Darunter trug sie nichts. »Also?«
    Jan starrte Katrins leblosen Körper an, dann den der gestaltgewordenen Göttin vor sich und begann langsam auf Vera zuzugehen. »Was … was hast du mit mir gemacht?« stöhnte er.
    »Fragen, Fragen, Fragen.« Vera lachte, schmiegte sich an ihn und
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