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Duncans Lady

Duncans Lady

Titel: Duncans Lady
Autoren: Emilie Richards
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zum Toast. „Zumindest wird man sich daran erinnern, wenn du wieder in Amerika bist oder wo auch immer du hin willst.“
    „Wie kommst du auf die Idee, dass ich hier weg will?“
    „Carlton-Jones sagte mir, du hättest mit ihm einen Preis für das Hotel ausgehandelt. Du bist ein guter Geschäftsmann, Duncan. Jeder andere hätte diese Bruchbude für das erste Angebot weggegeben.“
    Duncan lehnte sich zurück und gab Brian ein Zeichen, dass er einen weiteren Drink haben wollte. „Es hat mich interessiert, wie weit er gehen würde.“
    „Und?“
    „Niemand auf der Welt würde so viel bieten wie er. Ich kann mich also erst einmal beruhigt zurücklehnen. Das wird ihm schon nicht schaden, wenn ich ihn noch ein wenig zappeln lasse.“
    „Warum? Denk doch nur, was für ein Glück du hast. Du hast auf Anhieb einen Käufer gefunden.“
    „Nein.“ Duncan leerte sein Glas. „Habe ich nicht.“
    „Du wirst dich doch wohl nicht durch so etwas Unwichtiges wie Martins kleinen Wieselaugen davon abhalten, sein Angebot anzunehmen?“
    „Ich werde das Angebot von niemandem annehmen. Es ist das Sinclair Hotel. Ich habe mit Fiona gesprochen. Wir werden es behalten.“
    Iain hob eine Augenbraue. „Ach, tatsächlich?“
    „Komm schon, Iain, das wusstest du doch die ganze Zeit. Du hast das Spiel genossen, stimmt’s? Dir gefällt es doch, zuzusehen, wie wir Normalsterbliche leiden und uns winden und uns wie Idioten benehmen.“
    „Ihr Amerikaner habt einfach keinen Respekt vor den Leuten, die über euch stehen.“
    „Es gibt niemanden, der über einem anderen steht.“
    Andrew gesellte sich zu ihnen, und sie machten an ihrem Tisch Platz für ihn. Was einfach war, da alle anderen sich verdrückten.
    Wie immer war Duncan irritiert. „Was zum Teufel glauben sie könnte passieren, nur weil wir zusammensitzen?“
    Iain ignorierte ihn. „Duncan hat mir gerade erzählt, dass er das Hotel nicht verkaufen wird“, erklärte er Andrew.
    „Wirklich? Und was willst du damit anfangen, Dunc?“
    „Darin leben. Es weiterführen. Den Laden etwas aufpeppen. Ich bin entsetzt darüber, wie für die Highlands geworben wird. Wir haben mehr zu bieten außer knochigen Männerknien und dem albernen Monster von Loch Ness. Ich habe einige Ideen, wie wir auf geschmackvolle Art deutlich machen können, wer wir sind.“
    „Wir?“
    Duncan beugte sich vor. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr dieser Ort mich manchmal irritiert. Es gibt nichts zu tun, und erst dieses Wetter! Mein Gott, wir haben hier das schlechteste Wetter der Welt. Und dann diese Einstellungen! Ich bin davon ausgegangen, eines Morgens aufzuwachen und festzustellen, dass ein paar Druiden gerade mitten auf der High Street Opfer darbringen, und jeder nickt dazu und geht dann seinen Geschäften nach. Und ihr beide seid nicht besser als jeder andere hier im Dorf. Ihr seid genauso festgefahren und faul. Egal wo ihr wart, ihr kommt immer wieder hierher zurück, weil ihr aus irgendwelchen verrückten Gründen glaubt, dieser Ort, dieses Brigadoon, das jeden Tag von Neuem aus dem Nebel aufsteigt, sei euer Zuhause.“
    „Und?“, fragte Iain.
    Duncan lehnte sich zurück. „Und verdammt, ich glaube, ihr habt recht.“
    Andrew gab Brian ein Zeichen, und kurz darauf standen drei Gläser mit dem besten Whiskey des Hauses vor ihnen auf dem Tisch.
    „Auf die Men of Midnight!“, sagte Andrew. Er hielt sein Glas in die Höhe.
    Und alle drei tranken gleichzeitig.
    Er besaß die Vorliebe eines Schotten für den Whiskey aus seinem Dorf und die Verachtung eines Sinclair, über seine Gefühle zu reden. Jetzt kämpfte das eine gegen das andere, während Duncan die Straße über den Beinn Domhain zu Maras Cottage nahm. Er hatte nicht so viel Whiskey getrunken, dass er nicht mehr fahren konnte. Aber er hatte auch nicht mehr als zwei Drinks gebraucht, um zu wissen, dass heute der Abend war, an dem er ihr gegenüber treten musste.
    Er war diese Strecke in der letzten Woche schon einmal gefahren. Zweimal sogar, um genau zu sein. Doch beide Male war er wieder umgekehrt, bevor er ihr Croft erreicht hatte, weil er nicht sicher war, was er sagen sollte.
    Was konnte er einer Frau schon erzählen, die er über alle Maßen liebte, der gegenüber er diese Tatsache jedoch nie erwähnt hatte? Wie sollte er ihr beibringen, dass er ein dickköpfiger, überheblicher und manchmal blinder Trottel war, der viel zu früh gelernt hatte, keine emotionalen Risiken einzugehen? Wie konnte er ihr versprechen, dass er aus
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