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Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Titel: Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch
Autoren: Eva Almstädt
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Mannes. Er war in erster Ehe mit einer Amerikanerin verheiratet: Lindsay Parker. Sie hatte sich wohl in Titel und Herrenhaus verliebt, um dann festzustellen, dass es in Düsterbruch nicht halb so romantisch ist, wie sie es sich vorgestellt hat. Lindsay hat sich schnell wieder in die Staaten verdrückt und Enno mit dem Kind hier sitzen gelassen.«
    »Enno von Alsen ist Ihr Mann?« Pia machte sich Notizen. »Wie war seine Beziehung zu Ihrer Mutter?«
    Carola von Alsen zuckte mit den Schultern. »Enno kommt mit jedem gut aus. Er tritt niemandem zu nahe. So wurde er erzogen. Sie können ja mal mit meiner Schwiegermutter reden …« Carola von Alsen verdrehte die Augen und sah nach oben. »Sie wohnt im ersten Stock.«
    »Kann Ihre Schwiegermutter uns etwas über die Beweggründe Ihrer Mutter sagen?«
    »Oh, falls Sie an Vertraulichkeiten denken«, Carola von Alsen schüttelte den Kopf. »Veronika ist ein … Relikt. Sie ist derselbe Jahrgang wie meine Mutter, aber sie gehört trotzdem einer anderen Generation an. Sie wird Ihnen rein gar nichts über meine Mutter erzählen können. Höchstens, dass das Gemüse aus dem Seesen’schen Garten besser schmeckt als das aus dem Supermarkt.«
    »Ich verstehe nicht ganz …«
    »Veronika denkt, die von Alsens sind noch wer. Aber was hat diese Familie noch? Güter? Ländereien? Wenn es so weitergeht, haben wir bald nicht mal mehr ein Grundstück! Na, egal.«
    Ein Vogel flog mit lautem »Tock« gegen eine der Scheiben und fiel zu Boden. Das erinnerte Pia an etwas.
    »Gestern Nachmittag, bevor Ihre Mutter in die Kirche kam, da war sie angeblich bei einer Frau namens Mona Falke. Die hat gerade Hühner geschlachtet, und Ihre Mutter ist dabei mit Blut bespritzt worden. Sie soll darauf recht merkwürdig reagiert haben. Können Sie das erklären?«
    »Nein. Meine Mutter hat zwar seit Jahrzehnten nicht mehr selbst geschlachtet, aber sie war an so was gewöhnt.«
    »Wann haben Sie Ihre Mutter zuletzt gesehen?«, fragte Broders.
    »Ich war vorgestern bei ihr. Ich konnte mit ihr über fast alles sprechen. Über Tizia zum Beispiel. Es ist nicht immer einfach mit ihr.« Eine steile Falte erschien zwischen Carola von Alsens Augenbrauen.
    »Wie hat sich Ihre Mutter mit Oxana Markowa verstanden? Immerhin lebten sie ja unter einem Dach«, wollte Pia wissen.
    »Meine Mutter war froh, dass Jörg endlich heiratet. Es wird ja auch höchste Zeit. Er ist schon vierunddreißig!«
    Kaum älter als ich, dachte Pia. Das war doch nicht zu spät, um eine neue Partnerschaft einzugehen, oder? »Mochte Ihre Mutter ihre zukünftige Schwiegertochter?«
    »Ich kann mir niemanden vorstellen, der Oxana nicht mögen würde«, wich Carola von Alsen einer konkreten Antwort aus.
    »Warum ein Suizid, so kurz vor der geplanten Hochzeit?«
    »Vielleicht war sie ja krank? Eine Art Gemütskrankheit? Ich halte nicht viel von ihrem Hausarzt, diesem Godewind! Wenn meine Mutter zu einem richtigen Arzt gegangen wäre, hätte der bestimmt erkannt, was mit ihr los war, und sie dagegen behandelt.« Carola von Alsen funkelte die Kriminalbeamten wütend an. Ihre Reaktion war nicht ungewöhnlich bei einem Fall von Suizid im Familienkreis. Denn darauf lief es wohl hinaus. Wenn es denn keine neuen Hinweise gab, die auf etwas anderes hindeuteten.

3. Kapitel
    S chluss für heute?«, fragte Broders. »Du hast doch noch eine Verabredung? Ich setze dich zu Hause ab. Danach kann ich ja noch mit Gabler telefonieren und ihn auf den neuesten Stand bringen.«
    Pia sah auf ihre Armbanduhr und nickte.
    »Ist ja eh reine Routine«, meinte Broders. »Morgen machen wir nach der Frühbesprechung noch ein paar abschließende Befragungen, und das war’s dann. Es sei denn, es kommt etwas dazwischen.«
    »Was soll denn dazwischenkommen? Ach, das! Es ist noch mindestens zwei Wochen hin, Broders«, sagte Pia ärgerlich.
    »Hauptsache, der da drinnen weiß das auch«, entgegnete Broders selbstgefällig.
    »Der oder die.«
    »Dass du das immer noch nicht weißt! Wir haben uns über den Namen deines Kindes ein paar Gedanken gemacht.«
    Pia brauchte ihn nicht anzusehen, um zu wissen, dass er jetzt von einem Ohr zum anderen grinste. »Gerlach und ich, wir dachten, wenn du es schon nicht tust …«
    »Ich weiß die Namen«, sagte Pia würdevoll.
    »Was hältst du von Kiki oder Nicki?«, fragte er und gluckste belustigt. »Kiki Korittki? Klingt doch toll, oder?«
    Pia hatte gerade noch Zeit, zu duschen und sich umzuziehen, bevor sie zu ihrer Verabredung mit Hinnerk
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