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Du oder die grosse Liebe

Du oder die grosse Liebe

Titel: Du oder die grosse Liebe
Autoren: Simone Elkeles
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Ich bin Gott in Fairfield. Wenn du mir nicht glaubst, frag doch deinen Cousin Enrique … Ach ja, kannst du ja nicht. Ich habe ihm heute Morgen die Birne weggeblasen, als er mir nicht sagen wollte, wo du bist. Loyalität, Jungs. Wer nicht loyal ist, stirbt. Ende. Loyalität zur LB kommt vor der Loyalität für die Familie.«
    Nein. Nicht Enrique. Ein Magen hebt sich.
    Mit seiner freien Hand holt Chuy ein Foto auf sein Handy … eines von Enrique, der auf dem Boden seiner Werkstatt liegt mit einer Blutlache um den Kopf.
    »Enrique wusste nicht, wo ich war!«, brülle ich. »Er war der loyalste Blood, den du je hattest, du pendejo .«
    Alex zieht ebenfalls eine Waffe und richtet sie auf Chuy. »Waffe runter oder ich bring dich um.«
    Chuy lacht. »Das würdest du nicht tun, Alex. Du hast es nicht in dir, jemanden zu töten. Außerdem habe ich eine chica namens Nikki in meiner Gewalt, die in diesem Moment um ihr Leben bettelt.«
    Was? Ich fühle mich, als hätte er mir gerade einen Schlag in die Magengrube verpasst und alle Luft aus mir rausgeprügelt. Er hätte mich mit einem Messer abstechen können und es hätte weniger geschmerzt. »Wenn du Nikki wehtust, bringe ich dich eigenhändig um, das schwöre ich dir«, knurre ich.
    Chuy zuckt die Achseln. »Leg die Waffe weg, Alex, oder Luis’ kleine Freundin hat einen tragischen Unfall. Wenn ich meine Jungs nicht anrufe und sie wissen lasse, dass ich das Geld habe, wird sie sich im Des-Plaines-Fluss wiederfinden … an einen großen Felsbrocken gefesselt, der sie bis auf den Grund zieht.«
    Alex legt langsam seine Waffe auf den Boden und befördert sie mit einem Tritt in seine Richtung.
    Chuy sieht Carlos an. »Du kannst mir deine genauso gut auch geben.«
    Ein extrem angepisster Carlos zieht eine Waffe unter seinem T-Shirt hervor und wirft sie auf Chuys Schreibtisch.
    »Und was ist mit deiner?«, fragt Chuy. »Die, die ich dir gegeben habe?«
    »Die hab ich zu Haus gelassen«, erwidere ich.
    »Beweis es. Heb dein T-Shirt und dreh dich ganz langsam im Kreis.« Nachdem ich es gemacht habe, sagt er: »Zeit, mir die Zahlenkombination zu verraten.«
    »Lass meine Brüder gehen«, sage ich zu ihm. »Das hier ist eine Sache zwischen dir und mir.«
    »Nein«, widerspricht Chuy. »Das ist eine Sache zwischen mir und euch allen. Wenn ihr mich fragt, steckt ihr da alle gemeinsam drin.«
    Das darf einfach nicht wahr sein. Trotz allem, was ich riskiert habe, um sie zu beschützen, ist es mir gelungen, das Leben meiner Brüder und das von Nikki in Gefahr zu bringen. »Schwör mir, meine Brüder und Nikki laufen zu lassen, wenn ich dir die Zahlencodes gebe.«
    »Das mit Nikki war ein Bluff«, sagt Chuy und lacht dreckig. »Ich schätze, du solltest öfter Poker spielen, hä? Die erste Regel für eine Schlacht lautet, die Schwächen des Gegners zu kennen. Nikki ist deine Schwäche, Luis. Du hättest Marco nicht verraten sollen, wie viel dir das Mädchen bedeutet. Ich gebe dir einen Tipp … er ist nicht wirklich dein Freund. Er hat sich nur mit dir abgegeben, weil ich es ihm befohlen habe.«
    »Ich kenne deine Schwäche«, sage ich.
    »Und die wäre?«
    »Geld. Du willst es, ich habe es. Wenn du meine Brüder verletzt, wirst du nicht einen Cent davon bekommen.«
    Chuy zielt weiter auf Alex. »Ich behaupte, du bluffst, und will das sehen.«
    Mir stockt der Atem, als Alex die Hand ausstreckt, um mich und Carlos davon abzuhalten, in die Schusslinie zu rennen. Er weiß, wir würden es tun; wir würden, ohne zu zögern, die Kugel abfangen und für ihn sterben.
    Alex steht aufrecht und stolz da und starrt in die Mündung von Chuys Waffe.
    Ein Schuss ertönt. Verdammt. Nein! Aber warte … Alex steht immer noch. Sogar er sieht überrascht aus, während er Chuy anstarrt, auf dessen Brust sich ein roter Fleck ausbreitet. Chuy ist angeschossen worden und hält sich die Schulter, als er zusammenbricht.
    Ich gucke zu Carlos rüber, weil ich überzeugt bin, dass er eine zweite Waffe in seiner Hose versteckt hatte. Aber er hält keine Knarre in der Hand.
    Ich drehe mich um. Der Schütze steht in der Tür, mit einer schmauchenden Pistole in der Hand.
    Nikki.
    Sie lässt die Waffe fallen. Sie hyperventiliert, als ich sie in die Arme schließe. »Ich konnte doch nicht zulassen, dass er dir etwas antut … ich musste einfach …«, ruft sie verzweifelt.
    »Er lebt«, sagt Alex und stößt mit dem Fuß die Waffe aus Chuys Reichweite.
    Ich höre Polizeisirenen und ziehe Nikki fest an mich. Ich sage ihr,
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