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Du + Ich - Wir Zwei, 3

Du + Ich - Wir Zwei, 3

Titel: Du + Ich - Wir Zwei, 3
Autoren: Emma M. Green
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Witze gemacht, mit Julianne Moore angestoßen, Matt Damon ein paar Worte Französisch beigebracht und Kerry Washington und Alexis Bledel vorsprechen lassen.
    Seit einer Woche genieße ich jede einzelne Sekunde, bin von denen begeistert, die mich umgeben, bewundere die Traumfabrik Hollywood, die kulturelle Vielfalt L.A.'s und bin beeindruckt von dem Charisma und der Gewandtheit meines Bosses. Ich habe ihn noch nie so oft lächeln sehen.
    Er ist wie ein Fisch im Wasser …
    Mit weit aufgerissenen Augen bin ich zusammen mit ihm in seine Welt eingetaucht. Es war eine Art Wallfahrt zum Mekka des amerikanischen Films. Ich habe die mythischen Filmstudios, die schwindelerregend großen Gebäude betreten, in denen Entscheidungen in neunstelliger Höhe getroffen werden, sowie die bestbewachten Montageräume. Ich habe die verrückten Ideen und den Geschmack der Requisiteure und Maskenbildner, die revolutionären Animations- und 3D-Techniken entdeckt. Ich war bei Gesellschaftsessen, bei lauten Meetings voller Diskussionen und bei abgefahrenen Castings mit dabei. Das Kino in seiner ganzen Vielschichtigkeit, seiner ganzen Pracht. Diese Kunst hat mich schon immer begeistert. Diese Reise über den Atlantik hat mir neuen Atem und eine Million Bedürfnisse und Inspirationen geschenkt.
    May Sim, die angebliche bessere Hälfte von Mr. King, war nicht mit von der Partie, aber ihr Name wurde mehrere Male erwähnt. Natürlich. Als stellvertretende Direktorin und rechte Hand des Millionärs, der sich an meiner Seite aufhielt, habe ich es mir angewöhnt, den aufdringlichen Fragen der einen oder anderen – mit einem gezwungenen Lächeln auf den Lippen – auszuweichen. Vadim und ich haben auf Verschwiegenheit gesetzt. Unsere Beziehung muss geheim bleiben.
    Warum gleich nochmal?
    Ach ja … Die schmerzliche Erinnerung!
    Die Paparazzi. Diese Kletten, die nicht davor zurückschrecken, mit ihren Kameras den ganzen Tag Jagd auf einen zu machen, ohne dabei zu wissen, wer man ist oder was man ihnen erzählen wird. Sie stürzen sich auf einen wie hungrige Raubtiere, um dass perfekte Abziehbild zu bekommen. Damit musste ich auch klarkommen. Auch wenn mir die Vorstellung durch den Kopf ging, ein paar Kameras auf den Boden zu schmeißen … Vadim King ist ein Star in den USA. Er könnte die Aufregung noch so sehr ignorieren, für die er sorgt, er wäre dann trotzdem nicht weniger eine bevorzugte Zielscheibe für die Klatschpresse.
    Es scheint, dass jede Publicity besser ist als gar keine …
    Mein Geliebter und ich haben uns in seiner Festung verschanzt und sind weit, sehr weit von diesem unglaublichen Lärm und ständigen Treiben entfernt. Obwohl unser Terminkalender proppenvoll war, hatten wir trotzdem noch Zeit, uns zu treffen, miteinander zu schlafen und uns zu liebkosen … Tag und Nacht, wenn kein Mensch und kein Blitzlichtgewitter in der Nähe war.

    Seit unserer Ankunft auf amerikanischem Boden schweben Vadim und ich im siebten Himmel. Unsere gegenseitige Übereinstimmung ist perfekt, unsere Beziehung erstaunlich einfach und ausgeglichen. Wir haben uns einen großen Gefallen getan, indem wir Paris und den Büros von King France den Rücken gekehrt haben. Keine Auseinandersetzungen, Wortwechsel, böse Blicke, belanglose Streitereien, emotionale Erpressungen … bis auf eine Ausnahme.
    Raphaël hat – typisch für ihn – mal wieder den schlechtesten Augenblick gewählt, um wieder aus der Versenkung aufzutauchen. Innerhalb einer Woche hat er mich an die zwanzigmal angerufen. Seine Hartnäckigkeit macht mir Sorgen. Nachdem ich ihn halbtot im Krankenhaus liegen gesehen habe, tue ich mich sehr schwer, nicht schwach zu werden. Am Ende des sechsten Tages hebe ich ab. Wie ich vermutete, hat er mir nichts Besonderes zu sagen … Abgesehen davon, dass er mich nicht vergessen, mir meinen Freiraum nicht lassen und keinen Schlussstrich ziehen könne. Abgesehen davon, dass kein Tag vergehe, an dem er nicht an unser verstorbenes Kind denke. Ich ertrage es nicht mehr, dass er mir diese schmerzliche Erinnerung ständig ins Gesicht schleudert, dass er nicht akzeptieren will, dass es mit uns vorbei ist. Nachdem ich ihn zum Teufel geschickt habe, lege ich auf, nehme mir ein paar Sekunden Zeit, um Bilanz zu ziehen, und beschließe dann, dieses Gespräch für mich zu behalten. Von wegen. Vadim – der sich im Zimmer nebenan aufhielt – ist nicht nur misstrauisch, sondern auch stur und wild entschlossen, die Wahrheit zu erfahren.
    „Wie geht es Herrn Coste?“,
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