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Du + Ich - Wir Zwei, 3

Du + Ich - Wir Zwei, 3

Titel: Du + Ich - Wir Zwei, 3
Autoren: Emma M. Green
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Qual nur in die Länge, Alma. Du machst dir vielleicht völlig umsonst Sorgen. Ruf ihn an, damit du ein für alle Mal weißt, woran du bist“, sagt Clémentine leise.
    „Ich stimme ihr zu. Hier. Das gibt dir Mut“, fügt Lily hinzu und reicht mir das x-te Glas Weißwein.
    Alma Lancasters Fahrt zur Hölle: paranoid, allein, arbeitslos und bald alkoholkrank.

    Ich habe nicht aufgegeben. Ich bin in Versuchung geraten, aber ich konnte standhaft bleiben. Ich habe weder seine Nachrichten abgehört noch ihn zurückgerufen. Wenn doch nur alles wieder in Ordnung käme, wenn wir wieder dort anfangen könnten, wo wir aufgehört haben, ohne diskutieren, argumentieren oder streiten zu müssen. Ich habe keine Kraft mehr, ihm die Stirn zu bieten, mich zu rechtfertigen.
    Samstagabend: Niemand ist in der Nähe. Lily ist ausgegangen, Clémentine bekommt Besuch von ihren Schwiegereltern, Niels gibt vor, mordsmäßig erkältet zu sein, schläft aber wahrscheinlich mit einem neuen Schönling. Ich weiß nicht, wer von ihnen mir Frühlingsrollen, Jiaozi und Gebratene Nudeln für sechs Personen vorbeigebracht hat oder wer die beiden Staffeln von
Twin Peaks
auf meine TV-Bank gelegt hat, aber diese anonymen Gesten zeigen mir, dass sie für mich da sind, auch wenn sie gerade weg sind.
    Anmerkung für später: Ich muss es wiedergutmachen.

    Es klingelt an der Tür, als ich gerade aus dem heißen Badewasser steige – die Haut meiner Finger ist verrunzelt. Ich bin gespannt, was meine drei Musketiere noch so alles eingefädelt haben, und steige schnell aus der Badewanne, wobei ich fast ausrutsche. Als ich mein Gleichgewicht wiedergefunden habe, ziehe ich mir meinen Bademantel über, schüttle mein nasses Haar und laufe dann schnell zur Eingangstür, wobei ich Fußspuren auf dem gebohnerten Parkettboden hinterlasse. Ich zwinge mich zu einem Lächeln und lache schon fast. Den drei Unruhestiftern fehlt es nicht an Fantasie. Ich rechne mit einer äußerst originellen Überraschung. Mit allem, nur nicht mit ihm …
    „Scheiße, du lebst!“, murmelt Vadim und stürmt in meine Wohnung, ohne darauf zu warten, dass ich ihn hereinbitte.
    „Ja. Bist du enttäuscht?“, frage ich bissig und schnüre den Gürtel meines Bademantels fester.
    Er hat es mit Absicht getan. Er trägt nämlich diesen grauen Pullover, der seine Augen betont, diese ungebleichte, perfekt geschnittene Jeans, die seine langen, muskulösen Beine umhüllt, dieses betäubende Parfum, das mich wieder in die Vergangenheit eintauchen lässt.
    „Du legst wirklich Wert darauf, mir das Leben schwer zu machen, Lancaster!“, erwidert er und geht auf mich zu.
    „Lancaster“ … Wie früher …
    Er kommt näher und starrt mich an. Ich weiche zurück, wobei ich aber seinem Blick standhalte. Mir ist es wichtig, sein Urteil zu hören, bevor ich in Versuchung gerate, ihn rausschmeiße oder mich ihm an den Hals werfe.
    „Was willst du, Vadim?“, frage ich etwas feindselig.
    „Dass du nicht mehr verschwindest! Wie kannst du mich nach allem, was passiert ist, ignorieren? In den letzten drei Tagen habe ich dich zwanzigmal angerufen, habe dir mindestens zehn Nachrichten hinterlassen! Ich habe mir schreckliche Sorgen um dich gemacht, verdammt noch mal! Ich habe geglaubt, dir sei etwas passiert“, sagt er und beißt die Zähne zusammen.
    Ich stehe mit dem Rücken zur Wand. Wortwörtlich. Ich kann ihm nicht entkommen. Der Körper meines Gegners ist jetzt an meinen gedrückt. Mir bleibt nichts anderes übrig, als die Waffen niederzulegen. Er legt seine Hände sanft auf mein nasses Haar und beugt sich zu mir hinunter, um mich zu küssen. Ich lasse mich gehen. Unsere Lippen berühren sich leicht, stacheln sich gegenseitig an und vereinen sich schließlich. Ein Schauer läuft mir den Rücken hinunter. Er stößt einen Seufzer aus, woraufhin mein Wutpegel wieder steigt. Ich stoße ihn zurück und weiche ein paar Schritte von ihm weg. Er sieht mich fragend an und scheint plötzlich etwas unsicher zu sein.
    „Tu das nicht“, murmelt er. „Bitte …“
    „Was, Vadim? Was erwartest du von mir? Dass ich dir in die Arme falle, nach dem, was du mir angetan hast? Kate hat mich vor deinen Augen gefeuert und du hast nichts dagegen unternommen! Du solltest eigentlich auf meiner Seite sein!“, schreie ich.
    „Ich weiß. Ich habe Scheiße gebaut. Ich wusste nicht mehr, was ich glauben sollte“, gesteht er aufrichtig.
    „Du warst ein Feigling! Das ist die Wahrheit. Ich hätte dir nie so misstraut, wie du es
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