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Du hast mir die Liebe geschenkt

Du hast mir die Liebe geschenkt

Titel: Du hast mir die Liebe geschenkt
Autoren: Jane Toombs
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mussten, wie nur möglich war. Ich glaube, sie hat bloß durchgehalten, bis sie die notariell beglaubigten Papiere unterschrieben hatte.”
    “Was für Papiere?”
    “Steve, Sie scheinen gestern Abend wohl nicht viel mitbekommen zu haben.
    Ihre Frau wollte, dass Sie Vormund des Kindes werden. Wir haben uns darum gekümmert.”
    Wovor hatte Kim dieses Kind bewahren wollen? “Ist es nicht ungewöhnlich, mich zum Vormund zu bestellen?”
    Victoria zuckte mit den Schultern. “Wieso ungewöhnlich? Sie sind der Vater.”
    Er betrachtete das winzige Köpfchen des Kindes, das seiner Meinung nach niemandem ähnlich sah, den er kannte. Das Mädchen hatte rote Haare, rot wie Kims. Und auch wie Victorias …
    Nach der Scheidung hatte er sich geschworen, sich nie wieder mit einer Rothaarigen einzulassen. Und jetzt hatte er gleich zwei am Hals, allerdings nur vorübergehend.
    Victoria holte das Fläschchen aus dem Wärmer, setzte sich und fütterte das Baby. “Ist ganz einfach, sehen Sie?” fragte sie lächelnd. „Väter sollten sehr früh lernen, sich um ihre Kinder zu kümmern.“
    “Aber nicht so früh. Sie ist unwahrscheinlich klein.”
    “Babys sind nicht zerbrechlich, Steve. Man muss sie nur richtig halten, und das lernt man schnell. Kommen Sie, ich zeige es Ihnen.”
    Er wich kopfschüttelnd zurück.
    Victoria genoss es zu sehen, wie schnell aus dem herrischen Macho ein nervöser Vater geworden war. Gestern Abend war ihr aufgefallen, wie verkrampft er war, doch das war unter den gegebenen Umständen verständlich gewesen. In seiner Küche wirkte Steve Henderson mit dem zerzausten Haar und der Pyjamahose, die ihm jeden Moment von den Hüften zu rutschen drohte, schon ganz anders. Er war ein attraktiver Mann, blond, groß und muskulös.
    Kurz: Ein Mann, in dessen Haus sie nicht einmal vorübergehend wohnen sollte.
    Je schneller er jemanden für das Kind fand, desto besser war es. Trotzdem drückte Victoria die kleine Heidi beschützend an sich.
    “Kümmern Sie sich um sie”, hatte die Sterbende gebeten. Genau das tat Victoria jetzt - und dennoch sollte dies nicht zum Dauerzustand werden. Heidis Vater musste jemanden suchen, der ihren Platz einnahm.
    “Wird sie still sein, wenn sie satt ist?” fragte Steve jetzt.
    “Hoffen wir es. Jedes Baby verhält sich anders. Wir müssen Heidi erst genauer kennen lernen. Manche Kinder schreien gern.”
    Steve sah auf die Uhr. Es war noch zu zeitig, um in der Dienststelle anzurufen.
    Das wollte er jedoch so bald wie möglich machen. Kim hatte Malengo offenbar verlassen, und er musste den Grund erfahren. Dann erst konnte er beurteilen, warum Kim ihn in diese Sache hineingezogen hatte. Denn schließlich hatte sie ihn nicht nur als Heidis Vater, sondern auch als Vormund angegeben.
    So lange er für das Kind verantwortlich war, brauchte er jemanden, der die Kleine versorgte. Victoria war dazu in der Lage. Warum also sollte er sie ersetzen? Je weniger Leute Bescheid wussten, desto besser.
    Während er sich ins Schlafzimmer zurückzog, redete er sich ein, dass das gar nichts mit Victorias grüngoldenen Augen oder ihren verlockenden Rundungen zu tun hatte. Victoria war Krankenschwester und konnte sich daher bestens um ein Baby kümmern. Und mussten Schwestern nicht ähnlich wie Ärzte über ihre Patienten schweigen? In dieser Situation brauchte er bestimmt niemanden, der zu viel redete.
    Wenn er sie bei sich behielt, lag das nur an ihren Vorzügen und damit meinte er nicht jene, die das T-Shirt verhüllte.

2. KAPITEL
    Steve erwachte von einem Sonnenstrahl, der durch die Jalousie hereinfiel. Neun Uhr? So lange schlief er nie. Er stand auf und wollte Kaffee machen, als ihm einfiel dass er nicht mehr allein im Haus war. Sollte er sich nicht besser etwas anderes anziehen? “Ach was,” murmelte er und ging nur in der Pyjamahose bekleidet in Richtung Küche. Er schaltete die Kaffeemaschine ein, kehrte ins Schlafzimmer zurück und verließ es geduscht, rasiert und in Jeans und Polohemd.
    Jetzt war auch Victoria in der Küche. Sie trug noch ihre Schwesternkleidung von gestern und trank einen Kaffee. “Nicht schlecht”, stellte sie fest. “Besser als das Spülwasser im Hospital. Wann fahren wir?”
    “Wohin?”
    „Meinen Wagen holen. Wenn ich eine Weile bei ihnen bleiben soll, brauche ich Sachen aus meiner Wohnung, und dafür wiederum benötige ich meinen Wagen.“
    Steve blickte auf das Baby in ihren Armen. Ursprünglich hatte er von dem Telefon im Laden vor dem Tor in der
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