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DS067 - Die Giftinsel

DS067 - Die Giftinsel

Titel: DS067 - Die Giftinsel
Autoren: Kenneth Robeson
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Und doch gab es nicht das mindeste Anzeichen dafür, warum das Schiff in solcher Hast verlassen worden war. In den Taschen der Kleider in den Spinden im Vorschiff steckten sogar noch kleinere Geldbeträge, die die Seeleute sonst doch sicher mitgenommen haben würden.
    »Ich bin mit meiner Weisheit am Ende«, murmelte der Skipper des Küstenwachkutters. Seine Leute waren es ebenfalls.
    Sie sahen dann im Logbuch nach und fanden darin Eintragungen, nach denen der Schoner vor sechs Wochen einen Seehafen in Hidalgo verlassen hatte und friedlich nach Norden gesegelt war, wobei er wegen schwacher Winde nur langsam vorangekommen war.
    Das Logbuch war lückenlos bis vor einer Woche geführt worden, und die Eintragungen endeten ohne Hinweis auf irgendeine Katastrophe oder die Absicht, das Schiff zu verlassen.
    Die letzte Eintragung lautete:
     
    Leichte SO-Brise. An Bord alles okay.
     
    Die Männer der Küstenwache sahen eine Weile zu dem roten Auge am Vormast der Patricia hinauf. Sie fanden das nicht weiter merkwürdig oder bedeutungsvoll, sondern glaubten, ein Matrose hätte sich den Spaß gemacht, das tückisch aussehende Ding dorthin zumalen.
    An jenem Nachmittag erschien in U.S. amerikanischen Zeitungen ein weiterer Artikel über den Vorfall, diesmal auf den ersten Seiten und in großer Aufmachung.
     
    NASSAU, Bahama-Inseln – Beamte der U.S. Coast Guard sahen sich heute hier einem ebenso kompletten wie phantastischen Rätsel der See gegenüber. Ein Dreimast-Schoner wurde mit gesetzten Segeln vor dem Wind treibend aufgefunden. An Deck war alles in bester Ordnung – nur keine Menschenseele an Bord.
    Der Schoner ist die Patricia mit Registrierungshafen New York. Aus dem Schiffsregister ergibt sich, daß er Patricia Savage gehört, einer Cousine von Clark Savage jr., dem Allround-Wissenschaftler und geheimnisvollen Abenteurer, der unseren Lesern besser unter dem Namen Doc Savage bekannt sein dürfte.
     
    Die Artikel waren meistens noch viel länger, liefen manchmal sogar über mehrere Spalten. Aber Hinweise auf die Lösung des Rätsels ergaben sich daraus nicht.
     
     

5.
     
    Lieutenant Colonel Andrew Blodgett Mayfair und sein Maskottschwein, Habeas Corpus, kamen gerade aus einem großen Chemiewerk, als er erstmals von dem Zeitungsartikel erfuhr. Monk Mayfair, wie er meistens genannt wurde, war in Weihnachtslaune. Für eine Beratertätigkeit von nur zwei Tagen Dauer hatte er gerade zehntausend Dollar kassiert. Monk war einer der führenden Industriechemiker der Vereinigten Staaten. Er hatte schon öfter solche Honorare kassiert. Tatsächlich hatte er dem Chemiewerk mit den Ratschlägen, die er in den zwei Tagen gegeben hatte, zweioder dreihunderttausend Dollar erspart.
    Monk sah wie ein freundlicher Affe aus, denn er war nicht sehr groß und praktisch ebenso breit. Er hatte eine rhinozerosartige Haut, die mit rostbraunen Borsten behaart war. Seine Augen waren klein, sein Mund dafür umso breiter. Sein Gesicht mit der niedrigen Stirn sah aus, als ob es allzu häufig von anderer Männer Fäuste traktiert worden war.
    Sein Maskottschwein, Habeas Corpus, hatte lange dünne Läufe, einen hageren Körper, eine sehr lange neugierige Schnauze und zwei übergroße Ohren, die man für Flügel hätte halten können. Zu zweit gaben Monk und sein Schwein ein erstaunliches Paar ab. Ein Rudel Reporter fiel über sie her.
    »Was gibt es?« fragte Monk verblüfft.
    Daraufhin zeigten sie ihm den Zeitungsartikel und wollte keine weitere Informationen.
    »Warum fragt ihr nicht Doc Savage?« sagte Monk. »Er ist doch ihr Cousin.«
    »Wir können ihn nirgendwo finden und dachten, Sie könnten uns vielleicht zu ihm führen. Sie sind doch einer seiner fünf Helfer.«
    Monk war einer von Doc Savages Helfern, und gerade deshalb hütete er sich, eine Horde Zeitungsreporter zu Doc zu führen. Der Bronzemann legte auf Publicity keinerlei Wert.
    »Tut mir leid«, sagte Monk. »Vielleicht ist Doc in seinem Hauptquartier.«
    »Dort waren wir schon, aber da ist er nicht.«
    »Dann kann ich Ihnen leider auch nicht weiterhelfen, Gentlemen«, sagte Monk mit freundlichem Grinsen. »Guten Abend.«
    Monk hielt ein vorbeikommendes Taxi an und fuhr davon. Wie er nicht anders erwartet hatte, hängten sich die Reporter an sein Taxi an.
    »Los, geben Sie Gas, mein guter Mann«, wandte sich Monk an den Fahrer.
    Der Taxifahrer war ein schlanker Gentleman mit Wespentaille, mittelbreiten Schultern und dem großen Mund eines berufsmäßigen Redners. Zorn blitzte
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